Ein halbes Jahrhundert voller kritischem Denken und innovativer Ansätze in der Kunst- und Kulturszene: Das Institut für Kulturmanagement und Gender Studies (IKM) feiert sein 50-jähriges Bestehen. Die Geschichte des IKM ist nicht nur eine Reise durch die Zeit, sondern auch ein Spiegelbild der Entwicklungen in der Kulturwelt. Am 8. Oktober 2025 gab die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien eine Pressemitteilung heraus, die das Jubiläum des IKM verkündet und auf die bedeutenden Errungenschaften des Instituts hinweist.

Die Anfänge: Ein visionäres Experiment

Im Jahr 1975 wurde das IKM als „Institut für kulturelles Management, künstlerische Betriebsführung und Öffentlichkeitsarbeit“ an der damaligen Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien gegründet. Es war das erste seiner Art im deutschsprachigen Raum und eines der ersten akademischen Institute für Kulturmanagement in Europa. Die Initiatoren Ernst Haeusserman und Marcel Prawy erkannten die Notwendigkeit einer strukturierten Ausbildung im Bereich des kulturellen Managements. Sie schufen ein Experimentierfeld, das Raum für kritisches Denken und Diskussionen über Kunst und Kultur bot.

Ein Pionier im Kulturmanagement

Das IKM war von Beginn an ein Vorreiter. Es setzte Maßstäbe in der akademischen Ausbildung und Forschung im Bereich Kulturmanagement. Diese Disziplin beschäftigt sich mit der Organisation und Verwaltung von kulturellen Einrichtungen und Projekten. Es geht darum, künstlerische Visionen in die Tat umzusetzen und dabei wirtschaftliche, organisatorische und rechtliche Aspekte zu berücksichtigen.

Die Gegenwart: Ein interdisziplinäres Zentrum

Heute ist das IKM ein inter- und transdisziplinäres Zentrum, das Forschung und Lehre in den Bereichen Kulturmanagement, Kulturbetriebslehre und Gender Studies vereint. Es bietet postgraduale Lehrgänge an und hat sich zu einem wichtigen Akteur in gesellschaftspolitischen und praxisrelevanten Diskursen entwickelt. Die Rektorin der Universität, Ulrike Sych, betont die Bedeutung des Instituts: „Das IKM bewegt sich seit fünfzig Jahren im Feld zwischen kritisch-reflexiver Forschung über den Kulturbetrieb und dessen gelebter Praxis.“

Die Gender Studies, ein weiterer Schwerpunkt des IKM, widmen sich der Analyse von Geschlechterverhältnissen und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft. Diese Disziplin ist besonders wichtig, um Machtstrukturen zu verstehen und Gleichberechtigung zu fördern.

Einfluss auf die Kulturpolitik

Das IKM hat auch einen erheblichen Einfluss auf die Kulturpolitik. Es untersucht, wie politische Entscheidungen die Kulturwelt beeinflussen und umgekehrt. Diese Forschung ist entscheidend, um nachhaltige Strategien für den Kulturbereich zu entwickeln und die kulturelle Teilhabe zu fördern.

Forschungsschwerpunkte und Projekte

  • Macht & Ungleichheit: Untersucht, wie Machtstrukturen in der Kulturwelt Ungleichheiten hervorrufen und verstärken.
  • Kulturpolitik: Analysiert die Wechselwirkungen zwischen politischen Entscheidungen und kulturellen Entwicklungen.
  • Kulturmanagement & Kulturwirtschaft: Fokussiert auf die wirtschaftlichen Aspekte des Kulturbetriebs und deren Management.
  • Methoden & Methodologie: Entwickelt neue Ansätze und Methoden für die Forschung im Kulturmanagement.

Diese Schwerpunkte zeigen die Vielfalt der Themen, die am IKM behandelt werden, und unterstreichen dessen Rolle als führende Institution in der Kulturforschung.

Das Jubiläumsfestival: Ein Fest für die Sinne

Vom 16. bis 18. Oktober 2025 wird das 50-jährige Bestehen des IKM mit einem großen Festival im Rahmen des reConnect mdw Alumni-Festivals gefeiert. Das Programm bietet eine Fülle von Veranstaltungen, darunter Diskussionen zu aktuellen Entwicklungen im Kulturmanagement, exklusive Einblicke in Wiener Kulturinstitutionen sowie vielseitige Konzert-, Kino- und Gesprächsformate. Professorin Dagmar Abfalter, Leiterin des IKM, freut sich auf die Jubiläumsveranstaltungen: „Wir möchten nicht nur auf die Entwicklungen des Instituts und seiner Partner zurückblicken, sondern aktiv in den Dialog treten.“

Ein Blick hinter die Kulissen

Besucher des Festivals haben die Möglichkeit, hinter die Kulissen bedeutender Kulturinstitutionen in Wien zu blicken. Diese Einblicke sind nicht nur für Fachleute, sondern auch für die breite Öffentlichkeit von Interesse, da sie das Verständnis für die komplexen Abläufe im Kulturbetrieb erweitern.

Auswirkungen auf die Gesellschaft

Das IKM hat in den letzten fünf Jahrzehnten entscheidend dazu beigetragen, Kunst und Kultur für eine breitere Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Durch seine Forschung und Lehre fördert es die gesellschaftliche Teilhabe und trägt zur kulturellen Bildung bei. Die Absolventen des Instituts sind in der Lage, innovative Projekte zu realisieren und die Kulturwelt aktiv mitzugestalten.

Einfluss auf die Karrierechancen

Die Ausbildung am IKM eröffnet vielfältige Karrierechancen im Kulturbereich. Absolventen können in Museen, Theatern, Kulturämtern und bei Kulturveranstaltungen tätig werden. Sie sind bestens vorbereitet, um Führungspositionen im Kulturbetrieb zu übernehmen und die Zukunft der Kulturpolitik mitzugestalten.

Ein Ausblick in die Zukunft

Die nächsten Jahre versprechen spannende Entwicklungen für das IKM. Die fortschreitende Digitalisierung und der Wandel der Gesellschaft stellen neue Herausforderungen dar, die das Institut mit seiner Forschung und Lehre adressieren wird. Die Rolle der Kultur in einer globalisierten Welt wird weiter an Bedeutung gewinnen, und das IKM ist bereit, diese Entwicklungen aktiv mitzugestalten.

Die Bedeutung der Digitalisierung

Die Digitalisierung verändert die Art und Weise, wie Kunst und Kultur produziert, verbreitet und konsumiert werden. Das IKM untersucht, wie digitale Technologien den Kulturbetrieb beeinflussen und welche neuen Möglichkeiten sich daraus ergeben. Diese Forschung ist entscheidend, um den Kulturbereich zukunftsfähig zu machen.

Fazit: Eine Erfolgsgeschichte

Das 50-jährige Bestehen des IKM ist eine Erfolgsgeschichte, die zeigt, wie wichtig kritisches Denken und interdisziplinäre Ansätze in der Kunst- und Kulturszene sind. Das Institut hat maßgeblich dazu beigetragen, die Kulturpolitik zu formen und die kulturelle Bildung zu fördern. Mit seiner Forschung und Lehre wird es auch in Zukunft eine zentrale Rolle in der Kulturwelt spielen.

Weitere Informationen zum Jubiläumsfestival finden Sie auf der Website des reConnect mdw Alumni-Festivals. Informationen zum Institut für Kulturmanagement und Gender Studies sind auf der Webseite des IKM verfügbar.