Ein Ausflug in die Natur kann herrlich entspannend sein, doch was tun, wenn plötzlich eine Herde Kühe den Weg kreuzt? Diese Frage ist nicht nur für Wanderer von Interesse, sondern auch für Eltern, die mit ihren Kindern die Schönheit der österreichischen Almen erleben möchten. Der Verein ‚Tierschutz macht Schule‘ hat genau dafür eine neue Initiative gestartet, um das Bewusstsein für den richtigen Umgang mit Weidetieren zu schärfen.

Der Herden-Knigge: Abstand ist Anstand

In der zwölfseitigen Broschüre ‚Fit fürs Kuh-Rendezvous?‘ werden wichtige Sicherheitsregeln vermittelt, die bei Begegnungen mit Rindern, Pferden oder Ziegen beachtet werden sollten. Die zentrale Botschaft lautet: ‚Abstand ist Anstand‘. Doch warum ist das so wichtig?

Herdentiere, wie Kühe, haben ein starkes Sozialverhalten und reagieren sensibel auf ihre Umgebung. Wenn Menschen zu nahe kommen, kann das für die Tiere stressig werden, was im schlimmsten Fall zu gefährlichen Situationen führen kann. Die Broschüre enthält ein Quiz, das Familien dabei hilft, ihr Wissen über den richtigen Umgang mit diesen Tieren zu testen.

Warum der richtige Umgang mit Weidetieren so wichtig ist

Begegnungen mit Weidetieren sind in Österreich keine Seltenheit. Besonders in den Sommermonaten, wenn die Tiere auf den Almen weiden, kann es schnell zu einem ‚Kuh-Rendezvous‘ kommen. Doch was für viele nur ein harmloser Spaß ist, kann schnell gefährlich werden, wenn die Tiere sich bedroht fühlen.

Doch wie kommt es dazu, dass Kühe aggressiv reagieren? Kühe sind von Natur aus keine aggressiven Tiere, doch wie bei allen Lebewesen, können auch sie Angst oder Stress empfinden. Wenn eine Kuh das Gefühl hat, dass ihr Kalb oder die Herde bedroht wird, kann sie in die Offensive gehen. Auch schnelle Bewegungen oder lautes Verhalten können die Tiere erschrecken.

Die Rolle der Bildung: Vom Poster zum Schulfilm

Um schon die Jüngsten für das Thema zu sensibilisieren, setzt der Verein auf Bildungsmaßnahmen in Schulen. Das Lernposter ‚Test deinen i-Kuh mit Milli Muh!‘ und der Schulfilm ‚Kuh-Rendezvous mit Milli Muh‘ sind speziell für Kinder konzipiert. Sie zeigen auf spielerische Weise, warum es wichtig ist, den Tieren mit Respekt zu begegnen.

In dem Film begleiten die Zuschauer drei Kinder, die auf einem Bauernhof die Möglichkeit haben, Rinder aus nächster Nähe zu beobachten. Ein Mädchen erklärt ihnen die Lebensweise der Herde und warum ein respektvoller Umgang unerlässlich ist. Diese Materialien sind für Lehrkräfte kostenlos erhältlich, was ihre Verbreitung in Schulen erleichtert.

Expertenmeinungen und politische Unterstützung

Lea Mirwald, MSc, Geschäftsführerin des Vereins ‚Tierschutz macht Schule‘, erläutert: ‚Wir möchten mit unseren Materialien Kinder und Erwachsene anregen, sich in Herdentiere hineinzuversetzen. Mit diesem Blickwinkel wird klar, wie Tiere uns wahrnehmen. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Sicherheit, aber auch zum Tierschutz.‘

Auch politisch wird das Projekt unterstützt. Staatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig hebt hervor, dass mit den Materialien des Vereins der richtige und sichere Umgang mit Tieren erlernt werden kann. ‚Ich wünsche Ihnen viel Freude bei entspannten Begegnungen mit Weidetieren‘, fügt sie hinzu.

Fazit: Ein kleiner Schritt für die Sicherheit, ein großer Beitrag zum Tierschutz

Der richtige Umgang mit Weidetieren ist nicht nur eine Sicherheitsfrage, sondern auch eine Frage des Respekts und der Verantwortung gegenüber unseren Mitgeschöpfen. Die Initiative des Vereins ‚Tierschutz macht Schule‘ ist ein wichtiger Schritt, um das Bewusstsein für diesen Aspekt zu schärfen und gleichzeitig den Tierschutz in den Vordergrund zu rücken.

Weitere Informationen und Materialien sind auf der Website des Vereins unter www.tierschutzmachtschule.at erhältlich.