Der Verlust einer großen Persönlichkeit erschüttert Niederösterreich: Arnold „Noldi“ Grabner, ein Mann, der sein Leben dem Dienst an den Menschen gewidmet hat, ist im Alter von 85 Jahren verstorben. Doch wer war dieser Mann, dessen Name für viele Menschen in Niederösterreich ein Synonym für Gerechtigkeit, Sport und Zusammenhalt war?

Ein Leben für die Menschen

Arnold Grabner war weit mehr als nur ein Politiker. Er war eine Institution in der niederösterreichischen Sozialdemokratie. Sein politisches Wirken begann in den 1960er-Jahren, als er als Bezirkssekretär des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) in Wiener Neustadt tätig war. Der ÖGB ist die Dachorganisation der österreichischen Gewerkschaften und setzt sich für die Rechte der Arbeitnehmer ein. Grabners Arbeit dort legte den Grundstein für eine bemerkenswerte Karriere in der Politik.

Vom Gemeinderat zum Nationalrat

Grabner war ein Mann, der die Basisarbeit schätzte und lebte. Er begann als Gemeinderat, wurde Stadtrat und schließlich Vizebürgermeister in Wiener Neustadt. Diese Positionen erlaubten es ihm, direkt mit den Bürgern in Kontakt zu treten und ihre Anliegen zu vertreten. Ab 1981 vertrat er die Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) als Abgeordneter im Nationalrat, dem österreichischen Parlament. Hier setzte er sich unermüdlich für soziale Gerechtigkeit ein, ein Thema, das ihm besonders am Herzen lag.

Sport als Lebensaufgabe

Besonders hervorzuheben ist Grabners Engagement im Sport. Als Präsident des ASKÖ Niederösterreich, einer der größten Sportverbände Österreichs, setzte er sich mit Leidenschaft für den Breitensport ein. Der Breitensport umfasst alle sportlichen Aktivitäten, die nicht professionell betrieben werden und ist ein wichtiger Bestandteil der Gesellschaft, da er Menschen zusammenbringt und zur Gesundheit beiträgt. Grabners Arbeit half, zahlreiche Sportvereine zu fördern und Sport für alle zugänglich zu machen.

Ein Mann der Bürger

Arnold Grabner war bekannt für seine Nähe zu den Menschen. Seine Sprechtage waren legendär, immer gut besucht, weil die Bürger wussten, dass sie auf ihn zählen konnten. Diese Verbundenheit mit den Bürgern machte ihn zu einem einzigartigen Vertreter der Politik, der nicht nur redete, sondern auch handelte.

Auszeichnungen für ein Lebenswerk

Für seine Verdienste wurde Grabner mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich und dem Silbernen Komturkreuz des Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich ausgezeichnet. Diese Ehrungen spiegeln die Wertschätzung wider, die ihm von offizieller Seite entgegengebracht wurde.

Ein bleibendes Erbe

Sven Hergovich, der Landesparteivorsitzende der SPÖ Niederösterreich, würdigt ihn als einen Mann mit Haltung, Herz und Handschlagqualität. „Für Noldi Grabner war der Einsatz für arbeitende Menschen und für die Schaffung und den Erhalt der Arbeitsplätze das allerwichtigste“, sagt Hergovich. Wolfgang Zwander, Landesgeschäftsführer der SPÖ NÖ, ergänzt: „Mit Noldi verliert unsere Bewegung einen Freund, der mit seinem Wirken viele Menschen inspiriert hat.“

Ein Blick in die Zukunft

Der Verlust von Arnold Grabner wirft die Frage auf, wie sein Erbe weitergeführt wird. Die Förderung des Sports und der Einsatz für soziale Gerechtigkeit bleiben auch in Zukunft zentrale Themen für die SPÖ in Niederösterreich. Die Partei plant, die von Grabner initiierten Projekte weiterzuführen und seine Vision von einer gerechten Gesellschaft zu verwirklichen.

Arnold Grabner hinterlässt eine Lücke, die schwer zu füllen sein wird. Doch sein Lebenswerk wird weiterleben, getragen von den Menschen, die er inspiriert hat. Sein Einsatz für die Gemeinschaft, sein Engagement im Sport und sein Streben nach Gerechtigkeit bleiben ein Vorbild für kommende Generationen.

Der Abschied von einem Großen

Am 30. Mai 2025 verabschiedet sich Niederösterreich von einem seiner großen Söhne. Die Trauerfeierlichkeiten werden im engsten Kreis stattfinden, doch die Erinnerungen an Arnold Grabner werden in den Herzen vieler Menschen weiterleben. „Er war so bodenständig und greifbar, wie Sozialdemokratie im besten Sinne sein kann“, sagt Zwander, und fasst damit zusammen, was Grabner für viele bedeutete.

Mit seinem Tod endet ein Kapitel in der Geschichte der niederösterreichischen Sozialdemokratie, aber sein Vermächtnis wird weiterleben. Die kommenden Generationen werden auf seinen Schultern stehen und von seinem unermüdlichen Einsatz für die Gemeinschaft lernen. Arnold Grabner hat ein Erbe hinterlassen, das Bestand haben wird – ein Erbe der Gerechtigkeit, des Sports und des Zusammenhalts.