Wien (OTS) – Seit mittlerweile zwei Jahren steigt die
Arbeitslosigkeit von Monat
zu Monat an, besonders betroffen sind Menschen ohne abgeschlossene
oder anerkannte Berufsausbildungen. Die Situation für
Langezeitarbeitslose ist besonders besorgniserregend: Längere
Arbeitslosigkeit verschärft gesundheitliche Probleme und mindert die
Chancen auf dem Arbeitsmarkt ganz erheblich, was eine Negativspirale
in Gang setzt. Renate Anderl, Präsidentin der Arbeiterkammer, dazu:
„Die Kombination von gesundheitlichen Problemen und
Langzeitarbeitslosigkeit hat einerseits dramatische Folgen für die
Betroffenen – finanziell, sozial und psychisch – und verursacht
andererseits mittelfristig hohe Kosten für die Volkswirtschaft.“
Studien zeigen, dass sich eine niedrige Formalbildung in
Verbindung mit einer schwierigeren Arbeitsmarktsituation messbar auf
die Lebenserwartung und vor allem auf die gesunden Lebensjahre der
Menschen auswirken. Gerade deshalb sei es immens wichtig, die
Probleme des Arbeitsmarktes aktiv anzugehen. „Denn der Kampf gegen
Arbeitslosigkeit ist auch ein Kampf um gesunde Lebensjahre“, betont
die Arbeiterkammer-Präsidentin. „Mit gezielten Unterstützungs-,
Qualifikations- und Weiterbildungsprogrammen können wir Menschen
helfen, gesünder und damit länger und produktiver im Erwerbsleben zu
bleiben.“
Um die Probleme auf dem Arbeitsmarkt zu bewältigen und dadurch
auch die Lebensqualität der Menschen zu verbessern, fordert die AK:
+ Aktive Beschäftigungspolitik und Qualifizierungsoffensive: Eine
nachhaltige Finanzierung der Arbeitsmarktpolitik ist essenziell, um
das Gesundheitsrisiko und das Risiko der Arbeitslosigkeit zu senken.
+ Umfassende Gesundheitsprävention und alternsgerechtes Arbeiten:
Unternehmen sind gefordert, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem
Mitarbeiter:innen länger gesund bleiben können.
+ Langzeitarbeitslosigkeit verhindern: Ältere und
langzeitarbeitslose Personen brauchen eine nachhaltige
Beschäftigungsperspektive