Wien (OTS) – Im Rahmen einer dreitägigen Informationsreise des
Petitionsausschusses des Europäischen Parlaments nach Österreich nahm
EU-Abgeordneter Alexander Bernhuber gemeinsam mit seinen Kolleginnen
und Kollegen an mehreren Terminen in den Alpenregionen teil. Das
große Interesse an den Herausforderungen in diesen sensiblen Gebieten
wertet er als ein wichtiges und konstruktives Zeichen.
„Es ist ein starkes Signal, dass sich EU-Abgeordnete aus
verschiedenen Mitgliedstaaten selbst ein Bild vor Ort machen. Unsere
Almen sind keine unberührte Natur, sondern über Generationen
gewachsene Kulturlandschaften, die durch kleinstrukturierte,
traditionelle Landwirtschaft erhalten bleiben – genau das muss auch
auf EU-Ebene besser verstanden werden“, betonte der EU-Abgeordnete
Alexander Bernhuber beim Lokalaugenschein der HBLFA Raumberg-
Gumpenstein.
Die Delegation informierte sich während der Reise vom 14. bis 16.
April insbesondere über die zunehmenden Herausforderungen im Umgang
mit der wachsenden Wolfspopulation sowie über die praktische
Umsetzbarkeit der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR).
„Der Wolf stellt eine ernste Bedrohung für die traditionelle
Almwirtschaft dar. In Österreich haben wir eine kleinteilige
Agrarstruktur – Herdenschutzmaßnahmen wie Zäune lassen sich
vielerorts schlicht nicht realisieren. Wenn Almen aufgegeben werden,
hat das weitreichende Folgen – für die Landwirtschaft, den Tourismus
und das ökologische Gleichgewicht“, so Alexander Bernhuber.
Besonders betont Bernhuber die Notwendigkeit gezielter Maßnahmen
bei Problemwölfen: „Wir brauchen endlich praktikable Lösungen. Eine
gezielte Entnahme von problematischen Tieren ist kein Widerspruch zum
Artenschutz, sondern eine notwendige Ergänzung, um unsere
Kulturlandschaft verantwortungsvoll zu schützen.“
Die Reise basiert unter anderem auf mehreren Petitionen aus
Österreich, die eine Neubewertung des Schutzstatus des Wolfs sowie
eine stärkere Berücksichtigung regionaler Gegebenheiten fordern. Es
wurden die Petitionen u.a. von Bürgermeistern aus dem Gröbmingerland
und dem ehemaligen Bundesrat Eduard Köck eingereicht.
„Ich hoffe, dass die Eindrücke aus Österreich in zukünftige EU-
Gesetzgebungsverfahren einfließen. Nur wer die Realität vor Ort
kennt, kann auch realistische Regelungen schaffen.“ Abschließend fügt
Bernhuber hinzu: „Darüber hinaus begrüße ich, dass heute auf
Ratsebene der Schutzstatus des Wolfes gesenkt worden ist. Wir hoffen
nun auf eine rasche Beschlussfassung noch vor dem Sommer im
Europäischen Parlament.“