Wien (OTS) – Die erste Runde der Kollektivvertragsverhandlungen für
die rund
15.000 Beschäftigten im Bewachungsgewerbe ist ohne Ergebnis
geblieben. Hans-Georg Chwoyka, Bundesvorsitzender des
Bewachungsgewerbes im Fachverband der gewerblichen Dienstleister in
der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), zeigt sich für die
Arbeitgeberseite enttäuscht über die fehlende Bereitschaft der
Gewerkschaft vida, die wirtschaftliche Realität anzuerkennen. „Der
enorme Spardruck bei öffentlichen Auftraggebern sowie die angespannte
Situation in Industrie und Handel haben massive Auswirkungen auf die
Bewachungsbranche. Diese Entwicklungen führten bereits im Jahr 2025
zum Wegfall einiger Aufträge im öffentlichen Bereich – und auch für
2026 ist mit einer weiteren Zuspitzung zu rechnen. Der
Wettbewerbsdruck steigt massiv“, so Chwoyka.

Vor diesem Hintergrund habe die Arbeitgeberseite ein erstes
faires und verantwortungsvolles Angebot unterbreitet: eine Erhöhung
der KV-Löhne um 1,7 Prozent sowie eine Kaufkraftsicherungsprämie in
der Höhe von 250 Euro. „Damit liegt ein Gesamtangebot am Tisch, das
für die Beschäftigten eine respektable Lohnerhöhung von rund 2,5 bis
2,6 Prozent bedeutet – und zugleich einen wichtigen Beitrag zum
Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe leistet“, erklärt
Chwoyka.

Wie die jüngsten KV-Abschlüsse, etwa im Metallgewerbe, mit einer
Erhöhung der IST-Löhne um 1,8 Prozent ab 2026 und der KV-Löhne um 2,2
Prozent 2026 bzw. 2,0 Prozent 2027 zeigen, ist vielen Branchen
bewusst, dass in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten mit maßvollen
Abschlüssen reagiert werden muss.

Abschließend appelliert Chwoyka an die Gewerkschaft vida: „Andere
Branchen haben mit pragmatischen und vernünftigen Abschlüssen
gezeigt, wie verantwortungsvolle Sozialpartnerschaft in
wirtschaftlich schwierigen Zeiten funktioniert. Es ist zu hoffen,
dass auch die vida den Ernst der Lage erkennt und bei der nächsten
Verhandlungsrunde ein realistischer Abschluss möglich ist.“ (
PWK441/NIS)