Wien (OTS) – „Das jährliche Winterpaket des FSW bietet obdachlosen
Menschen in
unserer Stadt Schutz vor Kälte. Unsere Haltung ist klar: In Wien soll
niemand aufgrund eines fehlenden Schlafplatzes im Winter auf der
Straße nächtigen müssen. Daran halten wir gemeinsam mit dem FSW und
seinen Partnerorganisationen fest. Wien ist und bleibt mit dem
Winterpaket und den weiteren Angeboten der Wohnungslosenhilfe ein
Vorreiter im europäischen Raum“ , sagt Sozialstadtrat Peter Hacker.
1.000 Plätze in 13 Notquartieren für Einzelpersonen, Paare und
Familien
Trotz Einsparungen in der Stadt wie auch im Fonds Soziales Wien (
FSW) startet das Winterpaket inklusive FSW KälteApp planmäßig mit dem
29.10.2025. Die Standorte der 13 Notquartiere, inklusive
Familienkapazitäten und der drei Wärmestuben, verteilen sich heuer
auf acht Wiener Gemeindebezirke. In den Wärmestuben, die einen
Tagesaufenthalt im Warmen ermöglichen, gibt es heuer eine
Gesamtkapazität für 255 Nutzer:innen gleichzeitig.
Die Notquartiere werden im 24-Stunden-Betrieb geführt. Hier gibt
es neben der Übernachtung auch Möglichkeiten zum Tagesaufenthalt, was
– zusätzlich zu den Wärmestuben – den Andrang auf ganzjährig
geöffnete Tageszentren in den Wintermonaten reduziert. Das
Winterpaket 2025/26 wird zentral durch den FSW koordiniert und
gemeinsam mit den FSW Partnerorganisationen Arbeiter-Samariterbund
Wien, Caritas der Erzdiözese Wien, FSW Obdach, Johanniter Österreich,
St. Elisabeth Stiftung, Volkshilfe Wien und dem Wiener Roten Kreuz
umgesetzt. Enden wird das Winterpaket planmäßig am 29.04.2026.
„Der FSW plant und koordiniert das jährliche Winterpaket bereits
seit über 15 Jahren. Mit dieser humanitären Maßnahme für obdachlose
Menschen schaffen wir gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen
niederschwellige und zusätzliche Plätze im Warmen. Das ganzjährig
verfügbare Regelangebot der Wiener Wohnungslosenhilfe, bestehend aus
4.650 Plätzen und 2.400 Betreuungseinheiten, wird durch das
Winterpaket von Ende Oktober bis Ende April um rund 1.000 Plätze in
Notquartieren ergänzt. Das ist keine Selbstverständlichkeit, sondern
ein Beleg für die soziale Sicherheit und Verantwortung für vulnerable
Menschen in unserer Stadt“ , sagt Susanne Winkler, FSW-
Geschäftsführerin.
Mehr Kapazitäten für Frauen im Winterpaket
In den letzten fünf Jahren hat sich ein Anstieg an weiblichen
Nutzer:innen des Winterpakets gezeigt. Daher wurden Kapazitäten für
genau diese Zielgruppe im Winterpaket ausgebaut, mit rund 150 Plätzen
speziell für Frauen in den Notquartieren.
„Wir bemerken, dass auch die niederschwelligen Angebote der
Wohnungslosenhilfe vermehrt von Frauen in Anspruch genommen werden.
Bis Ende April werden rund 3.000 Menschen die Angebote des
Winterpakets nutzen, mittlerweile sind mehr als ein Sechstel davon
Frauen. Das zeigt, dass wir Frauen, die in verdeckter
Wohnungslosigkeit oder prekär leben, noch besser erreichen. Auf
diesen Bedarf reagieren wir mit einem eigenen Frauennotquartier im
Winterpaket. Zwei weitere Standorte bieten erhöhte Kapazitäten an“ ,
weiß Markus Hollendohner, Leiter der Wiener Wohnungslosenhilfe im
FSW. Auch bietet das Winterpaket wieder rund 40 Plätze für Familien
an drei unterschiedlichen Standorten an.
Kostenlose KälteApp: Per Fingerdruck obdachlosen Menschen im
Winter helfen
Während der Laufzeit des Winterpakets gibt es auch wieder die
kostenlose FSW KälteApp. Wer obdachlose Menschen bei Kälte im
öffentlichen Raum wahrnimmt, kann per App Unterstützung durch
Straßensozialarbeit holen. Die Straßensozialarbeit von „Obdach
unterwegs“, Teil des FSW-Tochterunternehmens FSW Obdach, geht den
Meldungen nach und sucht die obdachlosen Personen auf. Die
Sozialarbeiter:innen informieren über Angebote des Winterpakets,
teilen Schlafsäcke aus oder vermitteln in Einrichtungen der Wiener
Wohnungslosenhilfe.
Die KälteApp steht ab 29.10. im Apple App Store sowie im Google
Play Store zum kostenlosen Download bereit. Die Webversion sowie die
direkten Links zu den Stores gibt es unter www.kaelteapp.wien .
Ganzjähriges Regelangebot für wohnungs- oder obdachlose Menschen
In Wien bekommen Menschen ohne Obdach oder Wohnung bestmögliche
Unterstützung und Betreuung. Die im FSW verankerte Wohnungslosenhilfe
bietet gemeinsam mit mehr als 30 Partnerorganisationen Beratung und
Betreuung sowie passende Aufenthalts-, Schlaf- und Wohnplätze an.
Insgesamt finanziert der FSW im Regelangebot ganzjährig rund
4.650 Plätze und 2.400 Betreuungseinheiten. Davon befinden sich knapp
700 Plätze in Chancenhäusern. Sie bieten obdachlosen Menschen
ganzjährig einen besonders niederschwelligen Zugang zu Unterbringung,
Beratung und Perspektivenabklärung ab dem ersten Tag der Nutzung und
wirken maßgeblich der Verfestigung von Obdachlosigkeit entgegen. 2024
nutzten 13.220 Personen die vielfältigen Angebote der Obdach- und
Wohnungslosenhilfe. Die Stadt Wien hat dafür im Vorjahr rund 161
Millionen Euro aufgewendet.