Wien (OTS) – Am 25. April 2025 trat die
Bundes-Zielsteuerungskommission erstmals
in der neuen Legislaturperiode zusammen. In diesem Gremium
koordinieren Bund, Länder und Sozialversicherung ihre Zuständigkeiten
und stimmen die Finanzierung gemeinsamer Maßnahmen ab – mit dem Ziel,
das Gesundheitssystem gezielt weiterzuentwickeln und zukunftsfit zu
gestalten.
Unter dem neuen Vorsitz der Staatssekretärin für Gesundheit
Ulrike Königsberger-Ludwig tagten die Vertreter:innen der drei
Zielsteuerungspartner:innen gemeinsam in Wien.
Eröffnet wurde die BZK von Korinna Schumann, Bundesministerin für
Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, die bei
Ihrer Begrüßung die Bedeutung eines abgestimmten Vorgehens betonte:
„Es braucht eine gemeinsame Kraftanstrengung, um die
Gesundheitsversorgung voran zu bringen und das Vertrauen der
Bevölkerung in das Gesundheitssystem wieder aufzubauen. Ein
besonderer Fokus liegt auf dem Ausbau des niedergelassenen und
ambulanten Versorgungsangebots, und auch der Ausbau der Telemedizin
ist ein großer Schwerpunkt. Um allen Menschen in Österreich den
bestmöglichen Zugang zum Gesundheitssystem zu ermöglichen, müssen wir
an mehreren Schrauben drehen. Daran arbeiten wir seit dem ersten Tag
unserer Regierungstätigkeit.“
Staatssekretärin Königsberger-Ludwig präsentierte die
gesundheitspolitischen Schwerpunkte der neuen Legislaturperiode:
„Unser Ziel ist ein starkes öffentliches Gesundheitssystem, das für
alle da ist – unabhängig vom Wohnort oder Einkommen. Dafür setzen wir
auf wohnortnahe Versorgung, den Ausbau von
Primärversorgungseinheiten, faire Arbeitsbedingungen für
medizinisches Personal und gezielte Maßnahmen gegen den
Fachkräftemangel. Wir müssen aber auch unsere Ressourcen besser
nutzen. Mit ELGA bringen wir medizinische Informationen dorthin, wo
sie gebraucht werden – schnell, sicher und verlässlich. Und mit dem
Ausbau von 1450 schaffen wir einen einheitlichen, niederschwelligen
Zugang zur Versorgung – als Gesundheits-Navi für ganz Österreich.“
ÖGK-Obmann Mag. Peter McDonald verweist auf das heute
beschlossene und ambitionierte Jahresarbeitsprogramm der
Bundeszielsteuerungskommission für 2025: „Die Modernisierung und
Steigerung der Effizienz unseres Gesundheitssystems sind mir dabei
ein besonderes Anliegen. Aber auch der Ausbau der Versorgung mit
innovativen Angeboten wie Telemedizin und virtueller
Krankenbehandlung sind wesentliche Vorhaben in diesem Jahr. Auf Basis
unseres Grobkonzeptes zur optimalen Patient:innenlenkung wollen wir
nun die nächsten Schritte setzen und im engen Austausch mit unseren
Systempartner:innen dieses weiterentwickeln und in die Umsetzung
bringen. Unser Ziel ist es, eine gute und bedarfsgerechte Begleitung
der Patient:innen durch das Gesundheitssystem zu ermöglichen – für
eine Versorgung, die zur richtigen Zeit am richtigen Ort die passende
Unterstützung bietet.“
Die Salzburger Landesrätin Daniela Gutschi begrüßt als derzeitige
Vorsitzende der Gesundheitsreferent:innenkonferenz der Länder die
gesundheitspolitischen Schwerpunkte, die auf wohnortnahe Versorgung,
den Ausbau von Primärversorgungseinheiten und faire
Arbeitsbedingungen für medizinisches Personal abzielen. Gemeinsam mit
Bund und Sozialversicherung setzen wir uns dafür ein, dass alle
Menschen in Österreich den bestmöglichen Zugang zum Gesundheitssystem
erhalten“, so Gutschi.
Zwtl.: Einheitliche Finanzierung der Gentherapie Exa-cel beschlossen
– schwer kranke Patient:innen erhalten österreichweit Zugang zur
Behandlung
Neben zahlreichen Beschlüssen wurde außerdem die einheitliche
Finanzierung der Gentherapie Exa-cel beschlossen. Gentherapie Exa-cel
richtet sich an Menschen mit seltenen, vererbten Blutkrankheiten wie
Beta-Thalassämie oder Sichelzellkrankheit. Diese Patient:innen leiden
oft unter starken Schmerzkrisen und sind auf regelmäßige
Bluttransfusionen angewiesen. Eine Stammzelltransplantation kann
helfen – doch passende Spender:innen sind nicht immer verfügbar.
Exa-cel geht einen neuen Weg: Aus körpereigenen Stammzellen der
Patient:innen wird im Labor genetisches Material gezielt verändert.
Die veränderten Zellen werden anschließend zurückgeführt – mit dem
Ziel, die Krankheit nachhaltig zu lindern oder zu stoppen.
Da diese Therapie sehr kostenintensiv ist, wurde sie im September
2024 als erstes Medikament vom neuen Bewertungsboard für
spezialisierte Arzneimittel geprüft. Das Board bewertet auf Basis
wissenschaftlicher Daten, ob eine neue Therapie wirksam ist und ob
sich der Einsatz im Gesundheitssystem wirtschaftlich rechtfertigen
lässt. Dabei werden auch Fachärzt:innen sowie Vertreter:innen von
Patient:innenorganisationen eingebunden.
Die Empfehlung war eindeutig: Für bestimmte Patient:innen
bedeutet Exa-cel einen echten medizinischen Fortschritt. Die Bundes-
Zielsteuerungskommission hat daher beschlossen, dass die Kosten für
diese Therapie künftig einheitlich von der Bundesgesundheitsagentur
übernommen werden – unabhängig vom Wohnort der Betroffenen.
Das bedeutet: österreichweit erhalten künftig alle die gleiche
Chance auf diese Behandlung.