Wien (OTS) – – Am 8. Mai 2025 veranstaltet das Mauthausen Komitee
Österreich (MKÖ)
zum 13. Mal das Fest der Freude am Wiener Heldenplatz

– Im Gedenkjahr „80 Jahre Befreiung“ widmet sich das Fest dem
Themenschwerpunkt “80 Jahre Befreiung vom Nationalsozialismus – Für
ein Niemals wieder und Frieden in Europa”

– Zeitzeuge Paul Lendvai spricht über seine Erfahrungen mit Flucht,
Vertreibung und Neubeginn

– Musikalischer Höhepunkt: Österreichische Erstaufführung des Werkes
„Requiem A“ von Sven Helbig, interpretiert von den Wiener
Symphonikern unter der Leitung von Martin Lehmann

– Vor dem Fest der Freude bietet das MKÖ erneut ein
Vermittlungsangebot an, um mehr über die Bedeutung des 8. Mai als Tag
der Befreiung und der Geschichte des Fests der Freude zu erfahren.

Am 8. Mai jährt sich zum 80. Mal das Ende des NS-Terrorregimes und
die Befreiung vom Nationalsozialismus. Mit dem Fest der Freude am
Wiener Heldenplatz setzt das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) auch
2025 ein starkes Zeichen gegen das Vergessen und für eine friedliche
und demokratische Zukunft.

Schwerpunkt 2025: Für ein Niemals wieder und Frieden in Europa

Das Fest der Freude widmet sich jedes Jahr einem thematischen
Schwerpunkt. 2025 lautet das Schwerpunktthema „80 Jahre Befreiung vom
Nationalsozialismus – Für ein Niemals wieder und Frieden in Europa“.
Das diesjährige Thema unterstreicht nicht nur die historische
Dimension des Gedenkens, sondern fordert auch dazu auf, die Lehren
aus der Vergangenheit für die Gegenwart und Zukunft wachzuhalten –
gerade in einer Zeit, in der demokratische Grundwerte zunehmend unter
Druck geraten.

Willi Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen Komitees Österreich,
betont: „80 Jahre nach der Befreiung vom Nationalsozialismus ist es
unsere Verantwortung, nicht nur zurückzublicken, sondern aktiv für
die Gegenwart und Zukunft einzustehen. ‚Nie wieder‘ darf kein leerer
Satz sein. In einer Zeit, in der Krieg wieder nach Europa
zurückgekehrt ist und Antisemitismus, Rassismus, Rechtsextremismus
und Hetze erneut an Boden gewinnen, muss unsere Botschaft lauter denn
je sein: Für ein Niemals wieder – und für den Frieden in Europa.“

Fest der Freude am Wiener Heldenplatz

Unterstützt von der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, dem
Verein GEDENKDIENST und dem Dokumentationsarchiv des österreichischen
Widerstandes erinnert das Fest der Freude am 8. Mai 2025 ganz bewusst
an die Geschehnisse vor 80 Jahren und spannt einen Bogen in die
Gegenwart. MKÖ-Vorsitzender Willi Mernyi und Bundespräsident
Alexander Van der Bellen werden den Festakt eröffnen. Moderiert wird
das Fest der Freude auch dieses Jahr von Katharina Stemberger.

Zeitzeuge Paul Lendvai wird in seiner Rede die Brücke zwischen
Geschichte und Gegenwart schlagen. Der renommierte Journalist, 1929
in Budapest geboren, floh 1956 nach Österreich und engagiert sich
seither für demokratische Werte und eine kritische Auseinandersetzung
mit der Vergangenheit. Seine Botschaft: Freiheit ist niemals
selbstverständlich.

In den vergangenen Jahren setzten hunderttausende BesucherInnen
und virtuelle TeilnehmerInnen aus dem In- und Ausland beim Fest der
Freude ein starkes Zeichen für die Etablierung eines würdigen
Gedenkens am 8. Mai als Tag der Befreiung. Das Gratiskonzert der
Wiener Symphoniker findet bei jedem Wetter statt. Sitzplätze sind
beschränkt vorhanden und vorrangig für ältere Personen und Menschen
mit besonderen Bedürfnissen vorgesehen. Eine Sitzplatzreservierung
ist nicht möglich.

Musik als Stimme der Erinnerung: „Requiem A“
Die musikalische Gestaltung übernimmt erneut das Orchester der Wiener
Symphoniker, dieses Jahr unter der Leitung von Martin Lehmann, dem
Kreuzkantor des Dresdner Kreuzchors. Höhepunkt des Abends ist die
österreichische Erstaufführung von „Requiem A“, einer Komposition des
deutschen Komponisten und Musikers Sven Helbig, der am Abend selbst
die Live-Elektronik spielen wird. Das Requiem verbindet klassische
Chortradition mit zeitgenössischem Klang – getragen von der
einzigartigen Stimme des Bassisten René Pape, dem Dresdner Kreuzchor
und den Neuen Wiener Stimmen.

Jan Nast, Intendant der Wiener Symphoniker, sagt dazu: „Gerade im
Gedenkjahr 2025 möchten wir mit der Kraft der Musik einen Beitrag
leisten, um Erinnern und Mahnen emotional erlebbar zu machen. Sven
Helbigs ‚Requiem A‘ ist dabei ein Werk, das gleichermaßen unter die
Haut geht und nachhallt – künstlerisch, historisch und menschlich.“
Eröffnet wird das musikalische Programm mit der Uraufführung von
„Beyond“, einem Orchesterwerk des Vorarlberger Komponisten Marcus
Nigsch.

Vermittlungsprogramm zur Geschichte des 8. Mai und der Denkmäler
rund um den Heldenplatz

Im Vorfeld des Fests der Freude bietet das Mauthausen Komitee
Österreich dieses Jahr erneut ein Vermittlungskonzept an, das sich
der Geschichte des 8. Mai als Tag der Befreiung und des Wiener
Heldenplatzes mitsamt seinen zahlreichen Denkmälern annimmt, aber
auch auf Überlebende und ZeitzeugInnen eingeht. Die Rundgänge können
auf www.festderfreude.at gebucht werden und finden noch bis 8. Mai
2025 statt. Um einen besseren Einblick in bedeutende geschichtliche
Ereignisse zu bekommen, werden die Rundgänge von geschulten
TrainerInnen begleitet und interaktiv gestaltet.

ORF-III-Programmtag zum Fest der Freude mit acht Dokumentationen
und Live-Übertragung vom Heldenplatz

Der Tag der Befreiung am 8. Mai steht programmatisch ab 8.40 Uhr
in ORF III im Zeichen der „zeit.geschichte“. Eröffnet wird der
Schwerpunkttag durch die ORF-III-Neuproduktion über ein Nebenlager
des KZ Mauthausen: „Projekt Marmor – Das KZ-Außenlager in Peggau“ (
8.40 Uhr), gefolgt von sechs Ausgaben der zwischen 2013 und 2015
produzierten Neuauflage von Hugo Portischs erfolgreicher
Historienreihe „Österreich II“ (ab 14.05 Uhr).

Höhepunkt des TV-Programms sind auch heuer die zeitversetzten
Live-Übertragungen des „Fests der Freude“ vom Wiener Heldenplatz –
bestehend aus dem Festakt (19.45 Uhr) und dem Konzert der Wiener
Symphoniker (20.15 Uhr). Anschließend steht die Neuproduktion
„Österreich 1945 – Zwischen Katastrophe und Neubeginn“ (21.50 Uhr)
auf dem Programm. Weitere sechs Folgen von „Österreich II“ sind am
11., 17. und 24. Mai (ab 23.45 Uhr) zu sehen.

ORF-III-Programmgeschäftsführer Peter Schöber dazu: „Die
Vermittlung von zeitgeschichtlichen Zusammenhängen und das
Verständnis für die Verantwortung, die daraus in der Gegenwart
resultiert, sind wesentliche Aspekte des öffentlich-rechtlichen
Programmauftrags von ORF III. Mit zahlreichen Neuproduktionen leisten
wir auch heuer im Sinne dieses Auftrags einen wesentlichen Beitrag
zur Bewusstseinsbildung über die dunklen Kapitel der österreichischen
Zeitgeschichte. So beleuchtet etwa unsere neue Dokumentation ‚Projekt
Marmor – Das KZ-Außenlager in Peggau‘ den Umgang der heutigen
Gesellschaft mit diesem schwierigen Erbe, das oft verdrängt oder
nicht öffentlich aufgearbeitet wird. Gleichzeitig widmen wir uns mit
Produktionen wie ‚Österreich 1945 – Zwischen Katastrophe und
Neubeginn‘ auch der Geschichte des Wiederaufbaus unseres Landes nach
dem Ende der nationalsozialistischen Diktatur. Das diesjährige ‚Fest
der Freude‘ ist bewusst in einen umfassenden Programmschwerpunkt
eingebettet, der das historisch bedeutende Datum 8. Mai 1945 in den
Fokus rückt. Mein besonderer Dank gilt der Stadt Wien, dem
Innenministerium als Erhalter der Gedenkstätten sowie unseren
langjährigen Partnern – den Wiener Symphonikern und dem Mauthausen
Komitee – für die hervorragende Zusammenarbeit.“

Internationale Befreiungsfeier des KZ Mauthausen: Gedenkzug für
ein Niemals Wieder

Die europaweit größte Internationale Befreiungsfeier findet am
Sonntag, den 11. Mai 2025, in Form eines Gedenkzugs statt. Die
Befreiungsfeier widmet sich dieses Jahr dem Themenschwerpunkt
„Gemeinsam für ein Niemals Wieder“.

Um die Befreiungsfeier einem breiteren Publikum zugänglich zu
machen, wird das Gedenken live und international auf den Online-
Kanälen des Mauthausen Komitee Österreich gestreamt und in ORF ab
11.00 Uhr übertragen.

An der Gedenk- und Befreiungsfeier nehmen jährlich zehntausende
Menschen aus dem In- und Ausland, darunter die letzten Überlebenden
des Konzentrationslagers Mauthausen und seiner Außenlager sowie
zahlreiche Jugendliche teil. Weit über 90 Prozent der Opfer waren
weder Deutsche noch Österreicher, weshalb das Gedenken an die Opfer
des Konzentrationslagers Mauthausen und seiner Außenlager einen
besonderen internationalen Stellenwert hat. Die beiden Moderatorinnen
Mercedes Echerer und Konstanze Breitebner begrüßen mehr als hundert
Delegationen in ihren Landessprachen.

Weitere Informationen:

– Informationen zum Fest der Freude: http://www.festderfreude.at/ und
www.mkoe.at

– Programm des Fests der Freude und zu den Musikern:
http://www.festderfreude.at/musik

– Informationen zu den Gedenk- und Befreiungsfeiern 2025:
www.befreiungsfeier.at

Presseunterlagen und Fotos zum Download:

– http://festderfreude.at/de/service/presse

– http://www.mkoe.at/presse