Wien, am 02. April 2024 (OTS) – Im Februar 2025 fand zum 14. Mal die
Europameisterschaft der
Präparator*innen in Salzburg statt. Im Zuge der „Hohen Jagd und
Fischerei“-Messe haben 146 Teilnehmende aus 26 Nationen ihr Können
unter Beweis gestellt. Die vier Teilnehmer*innen aus dem
Präparationsteams des Naturhistorischen Museums Wien haben
hauptsächlich herpetologische Werke eingereicht und insgesamt fünf
Preise gewonnen.
Der Wunsch, ein Original dauerhaft zu erhalten, ist sehr alt. Man
denke an die Mumifizierungen von Menschen und Tieren im alten
Ägypten. Ab dem 19. Jahrhundert wurde die Nachfrage nach ansehnlichen
Jagdtrophäen immer größer, neue Techniken der Konservierung und der
Präparation werden erfunden. Heute sind die so entstandenen frühen
Stücke historische Schätze, die aber dem Anspruch moderner
Präsentation nicht mehr genügen.
Die wissenschaftliche Tierpräparation hat in Wien eine lange
Tradition: Bis zum Zusammenbruch der Monarchie galt die „Wiener
Schule“ als wegweisend. Als Beispiel sei auf den Anatomen und
Präparator Josef Hyrtl (1810–1894) verwiesen, dessen Präparate heute
noch weltweit in allen großen Sammlungen zu finden sind. Heute ist
Österreich das einzige Land der EU, das in Form der dualen Ausbildung
(Lehrbetrieb/Berufsschule) Fachleute im Beruf Präparator*in
ausbildet. Aktuell erlernt eine Kollegin, Gal Shalev, den Lehrberuf
Tierpräparatorin im Team des NHM Wien.
Die Zoologische Hauptpräparation des NHM Wien hat in den letzten
Jahren eine schwungvolle Entwicklung durchgemacht. In technischer
Hinsicht und in Hinblick auf die Qualifikation des Mitarbeiter*innen-
Stabes ist das NHM Wien international mehr als konkurrenzfähig, wie
auch an den Auszeichnungen ersichtlich ist.
Von „ausgestopft“ ist im 21. Jahrhundert keine Rede mehr. Neue
Materialien und Techniken haben in die Werkstätten Einzug gehalten:
PU-Schaum und Epoxidharze, Tieftemperatur und Vakuum, Air-Brush und
Präzisionsinstrumente aller Art sind zeitgemäße Hilfsmittel, um das
immer gleiche Ziel zu erreichen:
Möglichst viel des Originals zu erhalten. Oder durch Modellbau
aus dem Nichts möglichst Originalgetreues zu schaffen. Außerdem
tragen die Präparator*innen die Verantwortung für die
konservatorische Pflege, Restauration und Bewahrung
verschiedenartiger Sammlungsgegenstände. Sie leisten mit ihrer Arbeit
einen wichtigen Beitrag, die Natur und deren langfristige
Veränderungen für wissenschaftliche Belange zu dokumentieren und
originale Sachzeugen für künftige vielfältige Nutzungen zu bewahren.
Die Präparator*innen der Zoologischen Hauptpräparation sind Meister*
innen ihres Faches und das Rückgrat der naturwissenschaftlichen
Sammlungen.
Die vier Teilnehmer*innen aus dem Präparationsteams des NHM Wien
haben hauptsächlich herpetologische (Amphibien und Reptilien) Werke
eingereicht. Für die generalsanierte neue Dauerausstellung in den
Sälen 27 und 28 im NHM Wien, die diesen Tieren gewidmet sind, und die
ab 30. April nach eineinhalbjähriger Schließzeit wieder für die
Öffentlichkeit zugänglich sein werden, fertigten die Präparator*innen
eine Kragenechse, einen Schmuckhornfrosch und zwei Moosfrösche an.
Nicht alle haben einst gelebt, denn die Frösche sind Modelle und
haben in ihrer Kategorie alle anderen Modelle überschattet.
Bei der Europameisterschaft sind folgende Präparator*innen des
NHM Wien angetreten und haben die angegebenen Auszeichnungen
erreicht:
Mag. Iris Rubin:
– 2 Moosfrösche (Theloderma corticale) Modell/Professional
Gewinn: 1. Rang (blaue Schleife) / Best of Kategory – Modellbau –
Professional (blaue Schleife)
– Schmuckhornfrosch (Ceratophrys aurita) Modell/Professional
Gewinn: 2. Rang (rote Schleife)
Melina Haring:
– Kragenechse (Chlamydosaurus kingii) Präparat/Professional
Gewinn: 2. Rang (rote Schleife)
Robert Illek:
– Humboldtpinguin (Spheniscus humboldti) Skelett/Professional
Lilli Gerlach:
– Stirnlappenbasilisk (Basiliscus plumifrons) Präparat/Novize
Gewinn: 3.Rang (gelbe Schleife) / Bouten Award 3.Platz für Novizen
Pressematerial:
https://www.nhm-
wien.ac.at/presse/pressemitteilungen2025/europameisterschaftpraepara-
tion2025
Rückfragehinweis:
Mag. Irina Kubadinow, Leitung Presseabteilung, Pressesprecherin
https://www.nhm.at/irina_kubadinow
Tel.: + 43 (1) 521 77 – 410 | irina.kubadinow@nhm.at
Mag. Nikolett Kertész-Schenk, Bakk. BA MAS, Pressereferentin
https://www.nhm.at/nikolett_kertesz
Tel.: + 43 (1) 521 77 – 626 | nikolett.kertesz@nhm.at
Mag. Daniela Emminger-Stebegg, Pressereferentin
https://www.nhm.at/daniela_emmingerstebegg
Telefon: +43 1 521 77 – 680 | daniela.emminger-stebegg@nhm.at