Wien (OTS) – „Lesbische Frauen sind ein Teil unserer Gesellschaft,
aber sie werden
unsichtbar gemacht. Ihre Bedürfnisse und Lebensrealitäten werden nur
wenig wahrgenommen. Doch noch immer sind sie von Diskriminierung und
Gewalt betroffen, das ist eine direkte Folge ihres Frauseins sowie
ihrer sexuellen Orientierung. Umso wichtiger ist es, dass lesbische
Frauen im öffentlichen Raum präsent sind, gehört werden und ihre
Geschichten erzählen. Deswegen haben die Grünen Andersrum Wien im
März den historischen Film von Beverley Ditsie „Lesbians Free
Everyone“ gezeigt. 1995 haben Lesbenorganisationen bei der UNO-
Weltfrauenkonferenz mit einer historisch großen Kampagne für
lesbische Sichtbarkeit erreicht, dass die Existenz von lesbischen
Frauen auf offizieller UNO-Ebene anerkannt wurden. Weiterhin muss die
lesbische Community weiter solidarisch und international vorgehen, um
sich ihrer Rechte zu erkämpfen“, sagt die Sprecherin der Grünen
Andersrum Wien, Katharina Schöll.
„Der Lesbian Visibility Day steht für Vielfalt und Sichtbarkeit von
lesbischen Frauen. Für junge Menschen, die sich gerade mit ihrer
sexuellen Orientierung und Identität auseinandersetzen, ist das
besonders wichtig. Gleichzeitig macht der Lesbian Visibility Day auch
auf die Mehrfachdiskriminierung von Lesben aufmerksam. Sie sind nicht
nur mit LGBTIQ-Feindlichkeit konfrontiert, sondern auch mit Sexismus.
Feministische Politik muss die spezifische Lebenssituation von Lesben
berücksichtigen. Wir Grüne werden uns weiterhin mit all unserer Kraft
für einen konsequenten Diskriminierungsschutz einsetzen“, sagt Meri
Disoski, Frauensprecherin der Grünen.
„Lesbische Sichtbarkeit ist nicht optional, sondern sie ist zwingend
geboten. Sie bedeutet Schutz, Selbstbestimmung und die Freiheit so
leben zu können, wie man ist und liebt“, sagt der LGBTIQ+- Sprecher
der Grünen, David Stögmüller, und ergänzt: „Sichtbarkeit von
lesbischen Frauen braucht neben einer diskriminierungsfreien
Gesellschaft auch Vorbilder in Führungspositionen, Politik und
Gesellschaft, besonders für junge Frauen.“
„Die lesbische Community erleben durch Mehrfachmarginalisierung oft
doppelte Unsichtbarkeit. Ihre Lebensrealitäten bleiben im
öffentlichen Diskurs zu queeren Debatten oft unterrepräsentiert“, so
Stögmüller und ergänzt: „Es ist uns in der letzten
Regierungsbeteiligung gelungen, dass bei zwei verheirateten oder in
einer eingetragenen Partnerschaft lebenden Frauen automatisch die
vorgeburtliche Elternschaft möglich ist. Jetzt liegt es an der
aktuellen Regierung, weitere Verbesserungen für lesbische Frauen
sowie lesbischen Paaren zu sorgen. Denn Sichtbarkeit ist politisch
und zentral für eine offene und inklusive Gesellschaft“, hält David
Stögmüller fest.