Wien (OTS) – Mit deutlicher Kritik reagieren die Grünen auf das Aus
für das
kostenlose Klimaticket für Jugendliche – beschlossen ausgerechnet
unter SPÖ-Ressortführung. „Die SPÖ begeht Wortbruch an den
Jugendlichen“, kritisiert Leonore Gewessler, Klimaschutzsprecherin
der Grünen. „Im Wahlkampf versprach die SPÖ die Beibehaltung des
Tickets, ja sogar eine Ausweitung ‚auf Sicht für alle unter 25
Jahren‘. Kaum in der Regierung, tut sie das Gegenteil und nimmt
jungen Menschen ein großes Stück Freiheit.“

Auch die Begründung von Verkehrsminister Peter Hanke, das Ticket
sei unter den Erwartungen geblieben, lassen die Grünen nicht gelten.
„Diese Argumentation ist schlicht fadenscheinig“, sagt Gewessler.
Damit noch mehr Jugendliche Öffis für sich entdecken, mobil und
finanziell unabhängig werden, hatten sie nach dem 18. Geburtstag drei
Jahre Zeit, um sich einmalig ein Ticket zu holen. Damit stand das
Angebot auch jenen zur Verfügung, die ansonsten wegen längerer
Ausbildungszeiten oder Präsenz- oder Zivildiensts wenig profitiert
hätten. „Jungen Menschen jetzt zum Vorwurf zu machen, dass sie das
Angebot nutzen, so wie es gedacht war – nämlich angepasst an ihre
Lebensrealität –, ist schon ein wenig absurd.“ Das kostenlose
Klimaticket hat bei jungen Menschen viel bewegt, denn das
Mobilitätsverhalten werde in jungen Jahren geprägt, so Gewessler:
„Wer einmal merkt, wie gut Öffi-Fahren funktioniert, bleibt ein Leben
lang dabei.“

Auch die Argumentation der notwendigen Budgetsanierung trägt
nicht. Offenbar scheut sich die Regierung, die großen Budget-Brocken
anzufassen, und streicht stattdessen ohne großen Budgeteffekt bei der
Jugend. Die 25.000 ausgestellten Tickets schlugen sich nur mit 15
Millionen Euro zu Buche. Aber zeitgleich wird vom
Infrastrukturministerium der milliardenteure Lobautunnel neu
ausgegraben und die Subventionierung ausländischer Frächter mit dem
Dieselprivileg munter fortgeführt.

„Wenn es der Regierung tatsächlich um Budgetsanierung geht, dann
muss sie den Mut aufbringen, die echten Brocken anzugehen – wie das
Milliardengrab Lobauautobahn oder die klimaschädlichen Subventionen –
und nicht jungen Menschen in unserem Land die Zukunft wegkürzen“,
schließt die Grüne.