Wien (OTS) – Der von Clarissa Stadler präsentierte „kulturMontag“ am
5. Mai 2025
um 23.05 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON beleuchtet aus aktuellem Anlass
das Faszinosum Papst gemeinsam mit dem Philosophen Franz Schuh.
Weiters widmet sich die Sendung anlässlich des ORF-Schwerpunkts „80
Jahre Zweite Republik“ (Details unter presse.ORF.at) einer neuen
Ausstellung im Wien Museum, die den mit Kriegsende durch die
Besatzungsmächte geebneten Weg Österreichs zur Kulturnation näher
beleuchtet, und begibt sich anlässlich des 200. Todestages von
Antonio Salieri auf Spurensuche über den Tausendsassa. Thema ist
außerdem Kunstikone Valie Export, deren Karriere, Anschauungen und
neue Projekte anlässlich ihres 85. Geburtstags im Mittelpunkt stehen.

„Papa Mia!“ – Philosoph Franz Schuh über das Faszinosum Papst

Seit dem Tod von Papst Franziskus schaut die Welt gebannt nach
Rom – und auf die Fernseh- und Handybildschirme. Der Vatikan bestimmt
nicht nur seit Wochen die mediale Berichterstattung, auch das
Interesse an Filmen und Serien rund um das Thema Papst ist enorm
gewachsen. Die Streaming-Aufrufe des Oscar-prämierten Films
„Konklave“ etwa sind um fast 300 Prozent gestiegen, auch in den Kinos
ist der Film wieder zu sehen. Im Internet wimmelt es von Papst-Memes,
und in dem Onlinespiel „Fantapapa“ können Gaming-Begeisterte das am
7. Mai beginnende Konklave sogar nachspielen und ihre persönlichen
Papst-Favoriten wählen. Trotz zunehmender Säkularisierung und einer
stetig steigenden Zahl an Kirchenaustritten scheint ein regelrechter
„Hype“ um das Amt des Papstes ausgebrochen zu sein, der weit mehr als
die 1,4 Milliarden Katholiken und Katholikinnen erreicht. Gemeinsam
mit dem Philosophen Franz Schuh beleuchtet der „kulturMontag“ das
Faszinosum Papst.

„Kontrollierte Freiheit – Die Alliierten in Wien“ – Ausstellung
über Österreichs Weg zur Kulturnation

Dass Österreich sich heute „Kulturnation“ nennen kann, hat es den
vier Alliierten zu verdanken, die es 1945 aus der Herrschaft des
Nationalsozialismus befreit haben. Wie die USA, Großbritannien,
Frankreich und die Sowjetunion dabei Kultur als politisches Mittel
einsetzten, um Österreich eine eigene Identität zu verschaffen, aber
auch um sich politischen Einfluss zu sichern, zeigt eine Ausstellung
im Wien Museum. Der „kulturMontag“ spricht mit dem Historiker und
Kurator der Schau, Oliver Rathkolb, und erinnert sich mit der US-
amerikanischen Sängerin und Schauspielerin Olive Moorefield an deren
Karriere in der Alpenrepublik. Die heute 95-jährige Wahlwienerin kann
als erster Musical-Star Österreichs bezeichnet werden. Marcel Prawy
hatte die junge Afroamerikanerin Anfang der 1950er Jahre am Broadway
entdeckt und sie für eine Österreich-Tournee engagiert, mit der die
US-Besatzer ihre Kultur im ganzen Land bekannt machen wollten.

85. Geburtstag von Kunstikone Valie Export

Valie Exports Aktionen waren radikal, ihre Ideenvielfalt
provokant, ihre Lust an neuen Technologien unbändig. Keine:r konnte
die Menschen in den 1960er und 1970er Jahren so vortrefflich empören
wie die gebürtige Linzer Filmemacherin, Medien- und
Performancekünstlerin. Ihre feministischen künstlerischen
Interventionen, für die sie ihren Körper oft radikal eingesetzt hat,
waren ihrer Zeit voraus und haben sie zu einer der international
bedeutendsten Künstlerinnen gemacht. Diesen Mai wird die einst
umstrittene und heute gefeierte Feministin 85. Der „kulturMontag“
nimmt den Geburtstag zum Anlass, mit Valie Export über ihre
wichtigsten Kunstaktionen, über Feminismus heute und die Lage der
Welt zu sprechen sowie ihre aktuellen Projekte vorzustellen.

200. Todestag: Tausendsassa Antonio Salieri

Antonio Salieri war Komponist, Pädagoge, Gründungsmitglied der
Gesellschaft der Musikfreunde und langjähriger Leiter der Wiener
Hofmusikkapelle. Ein breites Publikum assoziiert den Italiener in
erster Linie als Rivalen von Superstar Wolfgang Amadeus Mozart, was
maßgeblich auf Miloš Formans Spielfilm „Amadeus“ aus dem Jahr 1984
zurückzuführen ist. Anlässlich seines 200. Todestags soll er nun
endgültig ins richtige Licht gerückt werden. Als 17-Jähriger schrieb
Salieri seine erste Messe, wenig später wurde er Hofkomponist und
Dirigent der Hofoper und damit zum höchsten „Musikbeamten“ im Land,
womit er sich auch gegen Mozart durchsetzte. Als Pädagoge prägte er
maßgeblich das Wiener Musikleben, unterrichtete etwa Ludwig van
Beethoven oder Franz Liszt und entdeckte beim Vorsingen für die
Wiener Sängerknaben im Jahr 1804 den damals siebenjährigen Franz
Schubert als großes Talent. Weiters war Antonio Salieri auch als
erster Gesangslehrer am Aufbau des Konservatoriums beteiligt. Der
„kulturMontag“ begibt sich auf Spurensuche.