Wien (OTS) – „Es ist unerträglich, dass im Jahr 2025 Frauenarbeit
noch immer
schlechter bezahlt und bewertet wird als Männerarbeit. Auf ein
Arbeitsleben gerechnet, verlieren Frauen dadurch rund 500.000 Euro“,
sagt Christa Hörmann, gf. Bundesfrauenvorsitzende des ÖGB anlässlich
des Equal Pay Day am 2. November, der auf diese Ungerechtigkeit
aufmerksam macht. „Frauen verdienen in Österreich immer noch um 16,27
Prozent weniger als Männer – und das bei gleicher Leistung. Schluss
damit – reden wir übers Geld“, fordert Hörmann mehr Lohntransparenz.

Lohntransparenz ist Schlüssel zu Gerechtigkeit

„Transparenz ist der Schlüssel zu mehr Gerechtigkeit. Nur wenn
sichtbar wird, wer wie viel verdient, können wir die Lohnschere
schließen“, betont die Gewerkschafterin. Dass eine große Mehrheit der
Betriebe oder Dienststellen nicht über das Einkommen spricht, zeigen
auch die Ergebnisse der heute präsentierten Umfrage der Allianz für
Lohntransparenz, der der ÖGB angehört.

Umso wichtiger ist, dass die EU-Lohntransparenzrichtlinie rasch
umgesetzt wird, denn sie verpflichtet Unternehmen zu mehr
Lohntransparenz. Österreich hat bis Juni 2026 Zeit, die Richtlinie
umzusetzen. „Beschäftigte haben dann das Recht zu erfahren, was
andere für vergleichbare Arbeit verdienen. Verschwiegenheitsklauseln
fallen weg, wenn Beschäftigte ihr Gehalt oder ihren Lohn für die
Durchsetzung ihrer Rechte freiwillig offenlegen wollen. Künftig
müssen Arbeitgeber nachweisen, dass Unterschiede gerechtfertigt sind
– nicht die Beschäftigten“, betont Hörmann.

„Wir reden hier nicht über Einzelfälle, wir reden über
strukturelle Ungerechtigkeit. Und genau deshalb braucht es starke
Gesetze, starke Gewerkschaften und Druck, damit sich endlich etwas
bewegt! Denn Einkommensgerechtigkeit ist kein Privileg, sondern ein
Recht für alle.“