Wien (OTS) – Verwaltungsrat und Hauptversammlung, die beiden Gremien
der
Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), haben heute einige Maßnahmen
beschlossen, um auch trotz angespannter Finanzsituation mit einem
prognostizierten Defizit von 900 Millionen Euro in Zukunft eine
nachhaltige Gesundheitsversorgung bestmöglich sicherzustellen.
Welche Faktoren die finanzielle Situation der ÖGK beeinflussen
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Die ÖGK ist beitragsfinanziert : Die schwache
Wirtschaftsentwicklung und die steigende Arbeitslosigkeit reduzieren
die Beitragseinnahmen.
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Demografie : Ältere Menschen gehen häufiger zum Arzt und sind
öfter chronisch krank. Der demografische Wandel verschärft die
Situation zusehends.
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Rekordanstieg bei Arztbesuchen : Die ÖGK verzeichnet einen
signifikanten Anstieg bei Arztbesuchen, zudem werden immer mehr
medizinische Leistungen in Anspruch genommen und die Behandlungen
sind kostenintensiver.
Aufgrund dieser Faktoren hat der Verwaltungsrat einstimmig
festgehalten, dass jene Versicherten, die eine medizinisch notwendige
Leistung benötigen – unabhängig von Alter, Wohnort oder sozialem
Status, diese auch erhalten müssen. Um dies auch weiterhin zu
gewährleisten, hat die ÖGK zwei Bereiche identifiziert, um Kosten zu
senken und die Effizienz zu steigern.
„Unser oberstes Ziel ist der Erhalt des Zugangs zu Spitzenmedizin
auf E-Card. Mit unserem Konsolidierungsplan gehen wir genau in diese
Richtung und setzen zugleich wichtige Bereinigungen von
Überversorgungen und Fehlanreizen um. Diese machen die internen
Strukturen schlanker, Leistungen treffsicherer und schaffen die Basis
für einen fairen Leistungsbeitrag. Das kann einen Beitrag leisten,
dass die ÖGK in eine finanzierbare Zukunft steuert“, sagt ÖGK Obmann
Peter McDonald.
Die Verwaltungskosten der Österreichischen Gesundheitskasse
werden weiter gesenkt, um möglichst viele Mittel direkt in die
medizinische Versorgung der Versicherten fließen zu lassen. Bereits
jetzt werden nur zwei Prozent der Beiträge für die Verwaltung
aufgewendet. Im eigenen Wirkungsbereich stehen Effizienzsteigerung
und Kostenbewusstsein im Vordergrund.
Die ÖGK legt großen Wert auf eine evidenzbasierte und effiziente
Gesundheitsversorgung. Daher werden Therapien und Leistungen
systematisch auf ihre Wirksamkeit und Effektivität überprüft. Ziel
ist es, die Mittel dort einzusetzen, wo sie den größten Nutzen für
die Versicherten bringen. Dies verbessert die Versorgung der
Versicherten und trägt dazu bei, die Mittel im Gesundheitssystem
sinnvoll einzusetzen.
Änderungen im Leistungskatalog
Weil die Kosten in bestimmten Bereichen stark gestiegen sind, werden
gezielte Maßnahmen gesetzt, um dem entgegenzuwirken. Ab 1. Juli wird
für Krankenbeförderungen ein Kostenanteil in Höhe der einfachen
Rezeptgebühr, für Krankentransporte die doppelte Rezeptgebühr
eingehoben. Dabei wird besonders auf soziale Verträglichkeit
geachtet. Zudem wird der Eigenkostenanteil bei orthopädischen
Maßschuhen erhöht. Außerdem wird derzeit wird mit den Vertragspartner
*innen darüber beraten, ob eine generelle Bestimmung des Vitamin-D-
Werts ohne medizinische Indikation weiterhin Teil des
Leistungsangebots bleiben soll.
Niedergelassenen Bereich stärken
Immer mehr Menschen nehmen immer häufiger medizinische Leistungen in
Anspruch. Gründe dafür sind die deutliche Ausweitung des
Leistungsangebots, die verbesserte Versorgung und die Verlagerung von
Leistungen aus den Krankenhäusern in den niedergelassenen Bereich.
Gleichzeitig stellen das sinkende Wirtschaftswachstum und der
demografische Wandel die ÖGK vor große Herausforderungen. Einen
wichtigen Teil des Konsolidierungspakets stellen auch die
Vertragspartnerpositionen und Frequenzentwicklungen dar, hier ist ein
umsichtiges Vorgehen und die Zusammenarbeit mit allen Vertragspartner
*innen notwendig, um gemeinsam die Gesundheitsversorgung weiterhin
sicherzustellen.
Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) ist die größte soziale
Krankenversicherung Österreichs. Sie bietet ihren 7,6 Millionen
Versicherten eine medizinisch hochwertige Versorgung und umfassenden
Service vom Bodensee bis zum Neusiedler See.