Wien (OTS) – Im Herzen der Regenwälder Borneos, einem der ältesten
und
artenreichsten Ökosysteme der Erde, lebt eine der faszinierendsten
Kreaturen unseres Planeten: der Orang-Utan. Diese beeindruckenden
Menschenaffen, die fast ihr gesamtes Leben in den Kronen der
Urwaldriesen verbringen, sind wahre Meister des Dschungels. Mit ihren
langen Armen hangeln sie sich elegant durch das Blätterdach, immer
auf der Suche nach Nahrung oder einem sicheren Rastplatz. Doch ihr
Überleben ist bedroht – die letzten großen Regenwälder Südostasiens
schwinden rapide.
Die neue „Universum“-Produktion „Orang-Utans – Borneos
Menschenaffen“ von Jens Westphalen und Thoralf Grospitz nimmt das
Publikum am Dienstag, dem 29. April 2025, um 20.15 Uhr in ORF 2 und
auf ORF ON mit auf eine einzigartige Reise in das grüne Herz der
südostasiatischen Insel. In spektakulären Bildern erlebt man die
Orang-Utans so nah wie nie zuvor. Moderne Drohnentechnik ermöglicht
es, tief in das Blätterdach einzutauchen und die Welt dieser
beeindruckenden Tiere aus einer völlig neuen Perspektive zu
entdecken. Faszinierende Aufnahmen zeigen, wie die Menschenaffen ihre
Umgebung erkunden, sich von Baum zu Baum schwingen und mit einer
erstaunlichen Feinfühligkeit mit ihrer Umwelt interagieren.
Im Mittelpunkt stehen das Orang-Utan-Weibchen Sati und ihre
eineinhalb Jahre alte Tochter Huyan. „Universum“ begleitet die beiden
auf ihrer Reise durch den Dschungel und zeigt hautnah, wie wichtig
die enge Mutter-Kind-Beziehung für das Überleben in der Wildnis ist.
Sati bringt ihrer Tochter bei, welche Früchte essbar sind, wie man
Blätter als Schutz vor Regen nutzt und welche Gefahren es zu meiden
gilt. Diese über Generationen weitergegebenen Kenntnisse sind für das
Überleben der Orang-Utans essenziell – doch was passiert, wenn ihr
Lebensraum immer weiter zerstört wird?
Der Film offenbart die erstaunliche Intelligenz dieser
Menschenaffen. Orang-Utans sind nicht nur geschickte Kletterer,
sondern auch clevere Werkzeugnutzer: Sie verwenden Stöcke, um an
Nahrung zu gelangen, und bauen aus Blättern improvisierte
Regenschirme. Noch beeindruckender ist ihr räumliches Gedächtnis –
Forschende haben herausgefunden, dass sie eine dreidimensionale Karte
ihres Lebensraums im Kopf haben, die es ihnen ermöglicht, auch nach
Jahren zum Beispiel zu einer bestimmten Nahrungsquelle
zurückzufinden. Diese Anpassungsfähigkeit gibt Hoffnung – doch reicht
sie aus, um ihr Überleben zu sichern?
Neben den Orang-Utans begegnet man weiteren seltenen Bewohnern
Borneos: wie Borneo-Zwergelefanten, die durch den Dschungel streifen,
und lauten Gibbons, die jeden Morgen Hektik im Blätterdach
verbreiten. Unvergessliche Szenen zeigen eine Orang-Utan-Mutter mit
Zwillingen – eine Seltenheit, selbst für erfahrene Forschende.
Besonders eindrucksvoll ist ein Besuch im Orang-Utan-Waisenhaus
Sepilok. Hier werden verwaiste Jungtiere, die oft ihre Mütter durch
Wilderei oder Abholzung verloren haben, aufgezogen und behutsam auf
ein Leben in Freiheit vorbereitet. Der Film zeigt, wie geduldige
Pfleger die jungen Affen lehren, selbstständig Nahrung zu finden, zu
klettern und mit Artgenossen zu interagieren – ein bewegender
Einblick in den Kampf um das Überleben einer bedrohten Art.
Diese Dokumentation ist mehr als nur ein Film – sie ist ein
eindringlicher Appell, den Lebensraum der Orang-Utans zu schützen.
Die Regenwälder Borneos sind nicht nur Heimat dieser beeindruckenden
Tiere, sondern spielen auch eine entscheidende Rolle im globalen
Klimasystem. Ihre Zerstörung hat weitreichende Folgen – für die Orang
-Utans, für unzählige andere Arten und letztlich für uns Menschen.