Wien (OTS) – „Jugendkriminalität ist ein ernstes Thema und muss
angegangen werden.
Es darf im Bereich der Jugendkriminalität zu keinem Anstieg kommen.
Umso wichtiger ist, dass den Ermittlungsbehörden und der Jugendhilfe
ein aussagekräftiges Datenmaterial diesbezüglich zur Verfügung steht.
Auch, um ein praxistaugliches Bild vermittelt zu bekommen. Um mehr
Klarheit über die Zahlen und Daten zu bekommen, werde ich eine
parlamentarische Anfrage dazu einbringen“, sagt Agnes Prammer,
Sicherheitssprecherin der Grünen.
Die aktuelle Kriminalstatistik für das Jahr 2024 zeigt aber
jedenfalls noch weitere Herausforderungen, auf die der Innenminister
ebenfalls ein Augenmerk legen muss: Neben der Jugendkriminalität
bleibt vor allem auch Cybercrime eine enorme Herausforderung. Fast
gleichbleibend hohe Zahlen gibt es auch bei häuslicher Gewalt. Mehr
als 62.000 Anzeigen wegen Internetkriminalität wurden im Jahr 2024
registriert, der Bereich bleibt hochdynamisch und komplex. Im Bereich
der Gewalt in der Privatsphäre gab es 20.080 Anzeigen.
„Es ist wichtig, alles dafür zu unternehmen, dass Kinder keine
Täter werden. Mindestens genauso wichtig ist es aber, dafür zu
sorgen, dass Kinder keine Opfer werden. Deshalb müssen wir auch bei
der Cyberkriminalität ganz genau hinschauen und die richtigen
Maßnahmen setzen, denn gerade die Cyberkriminalität betrifft in hohem
Maße Kinder und Jugendliche“, sagt Prammer und verweist dabei
beispielsweise auf Erpressungsfälle im Bereich der sogenannten
„Sextortion“. Das ist eine Form von Erpressung, bei der jemand mit
z.B. intimen Bildern, Videos oder Informationen bedroht wird, um
Geld, weitere intime Inhalte oder andere Gefälligkeiten zu erpressen.
„Die Polizei braucht hier dringend digitale Spezialisierung. Das
Pilotprojekt für Cybercrime-Kompetenzzentren in Oberösterreich war
ein wichtiger Schritt. Jetzt muss die Ausrollung auf ganz Österreich
folgen. Aber ausgerechnet in diesem Bereich droht der Rotstift. Hier
zu sparen wäre der völlig falsche Weg und sicherheitspolitisch
verantwortungslos“, meint Prammer und ergänzt: „Es braucht generell
eine Stärkung der Ermittlungsarbeit, eine nachhaltige Finanzierung
der Prävention, sowie die passende technische und personelle
Ausstattung.“