Wien (OTS) – Am 5. Mai erinnert die Weltgesundheitsorganisation (WHO)
erneut an
die lebensrettende Bedeutung der Händehygiene. Die Semmelweis
Gesellschaft warnt anlässlich dieses internationalen Aktionstages vor
einem besorgniserregenden Trend: „ Immer mehr Patient:innen berichten
uns, dass sie selbst bei Routineeingriffen zögern, ins Krankenhaus zu
gehen – aus Sorge vor Infektionen mit Krankenhauskeimen ,“ sagt Mag.
Johannes Culen, Generalsekretär der Semmelweis Foundation. Culen
sieht diese Entwicklung als ein Alarmsignal, das Hinweis auf eine
tiefgründige Verunsicherung gibt. „ Wir beobachten, dass das
Vertrauen in die Patient:innensicherheit in vielen
Gesundheitseinrichtungen rapide abnimmt “, so Culen.

Zwtl.: „ Gurtenpflicht“ im Krankenhaus

„ Händehygiene ist unser Sicherheitsgurt im Krankenhaus. Sie
schützt Patient:innen, Personal und das gesamte Gesundheitssystem. So
gesehen fordern wir eine „Gurtenpflicht“ im Krankenhaus “, sagt
Culen.

Zwtl.: Krankenhausinfektionen: Vermeidbare Todesfälle und
Millionenschäden

Jährlich infizieren sich rund 95.000 Menschen in Österreich im
Zuge medizinischer Behandlungen mit sogenannten nosokomialen
Infektionen, an denen laut einer Schätzung 4.500 bis 5.000
Patient:innen versterben. [1] Häufiger Grund ist sind Hygienemängel.
Besonders gefährlich sind Infektionen mit antibiotikaresistenten
Erregern, die nach einfachen Eingriffen zu schwerwiegenden
Komplikationen führen können.

Zwtl.: Vertrauen stärken – Patientensicherheit sichtbar machen

Die Expert:innen der Semmelweis Gesellschaft empfehlen, das Thema
Händehygiene nicht nur in Plakatkampagnen, sondern vielmehr sichtbar
im Spitalsalltag zu leben. Die Foundation unterstützt aktiv das
Positionspapier der „ Plattform Kampf gegen Krankenhauskeime “ und
fordert u.a. die rasche Umsetzung des längst ausgearbeiteten
„Masterstudiums für Krankenhaushygiene“. „Es braucht sichtbare und
messbare Maßnahmen, allen voran eine konsequente Umsetzung und
Kontrolle der Händedesinfektion mit alkoholischen
Desinfektionsmitteln“, appelliert Culen.

Die Forderungen der Semmelweis Gesellschaft zum Internationalen
Tag der Händehygiene am 5. Mai lauten:

Einheitliche, bundesweit verbindliche Hygienestandards

Stärkung und Ausbildung von Hygienefachpersonal

Aufklärung und stärkere Einbindung der Patient:innen in
Hygieneprozesse

Über die Semmelweis Gesellschaft

Die Dr. Ignaz Semmelweis Gesellschaft ist ein gemeinnütziger,
unabhängiger Verein mit Sitz in Wien. Sie setzt sich seit 2012 für
eine verbesserte Spitalshygiene, die Prävention nosokomialer
Infektionen und einen verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika
ein. Ihr Namensgeber, Dr. Ignaz Semmelweis, gilt als „Erfinder der
Händehygiene“ und Vordenker der evidenzbasierten Medizin.

Mehr Informationen: www.semmelweis.info

[1] Positionspapier: Kampf gegen die Krankenhauskeime:
https://www.austromed.org/wp-
content/uploads/2020/09/Positionspapier_Plattform_KH_Keime.pdf ,
Stand 24.4.2025

[2] https://www.austromed.org/wp-
content/uploads/2023/04/Positionspapier_Kampf-gegen-
Krankenhauskeime_2023.pdf