Wien (OTS) – Diesen Monat hat das Gemeinsame Unternehmen für
europäisches
Hochleistungsrechnen (EuroHPC) kommuniziert, sechs neue Standorte in
ganz Europa für KI-Zentren eröffnen zu wollen. Eines davon in
Österreich. Ziel der KI-Zentren ist die Schaffung eines
zusammenhängenden europäischen Netzes, die KI-Innovationen in ganz
Europa vorantreiben sollen. Auch die Fabrik in Österreich wird eine
zentrale Anlaufstelle für Start-ups, KMU und Forscher:innen sein.
Hannes Heide, SPÖ-EU-Abgeordneter und Mitglied im Ausschuss für
bürgerliche Freiheiten sowie im Kulturausschuss, begrüßt diese
Entscheidung: „Die Eröffnung von weiteren europäischen KI-Zentren ist
ein wichtiger Schritt, um die Vorreiterrolle der EU im Bereich der
Künstlichen Intelligenz fortzuführen. Die Europäische Union hat mit
dem weltweit ersten umfassenden KI-Akt einen wichtigen Meilenstein
gesetzt und gezeigt, dass sie der digitalen Entwicklung auch
regulatorisch nicht gedenkt, hinterherzuhinken. Jetzt heißt es auch,
Forschung und Entwicklung von KI-Systemen voranzutreiben und ich
freue mich besonders, dass auch Österreich hier eine zentrale Rolle
spielen wird.“ ****
Heide gibt aber auch zu bedenken: „Mit dem KI-Akt haben wir
bewiesen, dass wir zwar die Vorteile, die Künstliche Intelligenz mit
sich bringt, erkannt haben, uns aber auch den Gefahren bewusst sind.
Insbesondere die Risiken von Künstlicher Intelligenz in Bezug auf
Grund- und Menschenrechte haben wir adressiert und sichergestellt,
dass risikobehaftete Anwendungen in Zukunft verboten werden und
regelmäßige Checks zur Wahrung von Grund- und Menschenrechten
durchgeführt werden müssen. Dass trotz strikter Regulierung trotzdem
Schlupflöcher offen bleiben, zeigen auch neuste Recherchen.
Insbesondere bei Ausnahmen für Strafverfolgungsbehörden, zum Beispiel
bei der Gesichtserkennung, müssen wir künftig genau hinschauen und
einen Missbrauch dieser Schlupflöcher verhindern. Aber auch bei
möglichen Verletzungen des Urheberrechts müssen wir ein wachsames
Auge auf die neusten Entwicklungen haben. Beispielsweise hat der US-
Konzern Meta offenbar Raubkopien von Büchern und wissenschaftlichen
Arbeiten zum Training seines KI-Modells genutzt. Auch für Fälle wie
diese müssen wir künftig vorbereitet sein und als Europäische Union
entschieden für den Schutz des geistigen Eigentums und von
Künstler:innen und Kulturschaffenden eintreten. Aufgabe der
Europäischen Kommission muss es daher sein, unsere KI-Regeln laufend
an die technischen Entwicklungen und Realitäten anzupassen und
Schlupflöcher in der existierenden Gesetzgebung zu schließen – nur so
kann die EU ihrer Vorreiterrolle auch gerecht werden.“ (Schluss)
le/lw