Innsbruck (OTS) – Ein Wechselbad der GefĂŒhle beschert die aktuelle
Wintersaison dem
Tiroler Tourismus. Nach einer sehr guten Entwicklung in der ersten
HĂ€lfte liegt die Branche in der Zwischenbilanz per Ende MĂ€rz mit -0,8
Prozent bei den AnkĂŒnften und -1,3 Prozent bei den Ăbernachtungen
gegenĂŒber dem Vorjahr leicht zurĂŒck. Der Ostertermin im April lĂ€sst
schlussendlich ein ausgeglichenes Ergebnis erwarten. FĂŒr den
kommenden Sommer herrscht Zuversicht. Branchenvertreter:innen betonen
angesichts der stabilen Entwicklung die Bedeutung des Tourismus als
Wirtschaftsmotor fĂŒr das Land.
Die aktuelle Wintersaison lÀuft noch bis 30. April. WÀhrend die
erste SaisonhĂ€lfte â von November bis JĂ€nner â sehr positiv verlaufen
ist, erweist sich die zweite HĂ€lfte herausfordernd: Wenig
Naturschnee, mangelnde Winterstimmung auf den MĂ€rkten und der
fehlende Schalttag haben die Nachfrage gegenĂŒber dem Vorjahr trotz
guter Pistenbedingungen etwas zurĂŒckgehen lassen.
Nach fĂŒnf von sechs Monaten der aktuellen Wintersaison weist
Tirols Tourismusstatistik 24,1 Millionen Ăbernachtungen aus. Das ist
ein leichter RĂŒckgang gegenĂŒber dem Vorjahr von 1,3 Prozent. 5,5
Millionen AnkĂŒnfte entsprechen einem kleinen Minus von 0,8 Prozent.
Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer ist mit 4,4 Tagen
gleichgeblieben. Zu berĂŒcksichtigen ist bei dieser vorlĂ€ufigen Bilanz
allerdings die Verschiebung von Ostern, das nach einem MĂ€rztermin im
Vorjahr heuer in den April gefallen und in der vorliegenden
Zwischenbilanz noch nicht enthalten ist. Daher wird am Ende der
Wintersaison ein ausgeglichenes Ergebnis erwartet.
Zwtl.: GroĂes Engagement der Branche
âDie grundsĂ€tzlich stabile Entwicklung des Tiroler Tourismus ist
gerade angesichts vielfĂ€ltiger Herausforderungen kein SelbstlĂ€uferâ,
betont Tirols Tourismuslandesrat Mario Gerber. âDie Branche
unternimmt dafĂŒr groĂes Engagement. Dieses reicht von
Anpassungsleistungen an den Klimawandel bis hin zu einem
Veranstaltungsreigen, um die Nebensaison zu beleben und insbesondere
die Nachfrage in Richtung Ostern hochzuhalten.â Der Tourismus festige
damit seine Rolle als maĂgeblicher Motor fĂŒr die heimische Wirtschaft
und den Wohlstand im Land und bleibe insbesondere in den TĂ€lern
alternativlos.
Die stabile Entwicklung der Branche demonstriert auch eine erste
Berechnung der Wertschöpfung seitens MCI Tourismus. Diese liegt fĂŒr
die Wintersaison 2024/25 bei 3,6 Milliarden Euro und damit
inflationsbereinigt mit -0,3 Prozent nur minimal unter dem Vorjahr.
Das saisonale Tourismusbarometer, eine reprÀsentative Befragung
unter Tirols Unterkunftsbetrieben, unterstreicht dieses Resultat: 60
Prozent der befragten Betriebe zeigen sich mit dem wirtschaftlichen
Ergebnis der Wintersaison 2024/25 zufrieden. Knapp 30 Prozent sind
sehr zufrieden und nur etwa zehn Prozent nicht zufrieden.
Zwtl.: Unterschiedliche Entwicklung auf wichtigsten HerkunftsmÀrkten
Ein gemischtes Bild zeigt die aktuelle Zwischenbilanz beim Blick
auf die wichtigsten HerkunftsmĂ€rkte. Einem RĂŒckgang bei den
NĂ€chtigungen deutscher GĂ€ste von -4,7 Prozent auf 12,0 Millionen
stehen ZuwÀchse aus den Niederlanden auf 3,8 Millionen NÀchtigungen (
+4,2%) und Ăsterreich auf 1,6 Millionen (+2,2%) gegenĂŒber.
Unterschiedlich prÀsentiert sich auch die Entwicklung bei den
UnterkĂŒnften: Gewerbliche Ferienwohnungen verzeichnen aktuell ein
Wachstum (+4,8%), die Hotellerie RĂŒckgĂ€nge: Vier- und FĂŒnfstern-
Hotels -0,9 Prozent, Dreistern-Hotels -3,7 Prozent und Zwei- und
Einstern-Betriebe -1,5 Prozent.
FĂŒr Karin Seiler, GeschĂ€ftsfĂŒhrerin der Tirol Werbung, ist die
Anpassungsleistung des Tiroler Wintertourismus maĂgeblich fĂŒr die
Robustheit der Branche. âSkifahren bleibt auf absehbare Zeit das
Kernprodukt des Tiroler Wintertourismus. Gleichzeitig kann das
Angebot aufgrund verĂ€nderter BedĂŒrfnisse und Rahmenbedingungen nicht
mehr nur auf den Pistensport reduziert werdenâ, so Seiler. âMit dem
sogenannten ,Skifahren plusâ prĂ€gt eine vielfĂ€ltige Palette vom
Winterwandern ĂŒber Wellness bis hin zur Kulinarik schon seit Jahren
die AktivitĂ€ten ergĂ€nzend zur Piste.â
Aus betrieblicher Sicht sei die zu Ende gehende Wintersaison
keine einfache gewesen, resĂŒmiert Alois Rainer, Obmann der Sparte
Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Tirol.
Gerade fĂŒr tiefer gelegene Regionen ist es nicht möglich, die spĂ€ten
Ostertage noch mitzunehmen. âWir haben gewusst, dass die heurige
Saison angesichts dieser Ferienlage keine einfache wird, daher ist
auch das Ergebnis keine Ăberraschungâ, so Rainer. Auch die
Ausgabefreude der GĂ€ste ist angesichts von Wirtschaftskrisen und Co.
etwas zurĂŒckgegangen. âDaher ist es den Betrieben nicht immer
möglich, die deutlich gestiegenen Kosten weiterzugeben.â Rund 40
Prozent geben laut Tourismusbarometer an, die gestiegenen Kosten
bisher an die GÀste weitergeben zu können. 30 Prozent konnten die
Aufwendungen teilweise weitergeben, weiteren 30 Prozent ist dies
nicht gelungen. âDass unsere Branche trotz dieser vielfĂ€ltigen
Herausforderungen so erfolgreich ist, zeigt einmal mehr das
Engagement und QualitĂ€tsstreben der Betriebe.â
Dieses Engagement spiegelt sich auch in einer aktuellen Analyse
der Tirol Werbung wider, fĂŒr die mittels KĂŒnstlicher Intelligenz mehr
als 420.000 GĂ€stebewertungen auf Onlineplattformen analysiert wurden.
84 Prozent davon waren positiv, zwei Prozent neutral und 14 Prozent
negativ.
Zwtl.: Zuversichtlicher Blick Richtung Sommer
Dem kommenden Sommer blicken die Touristiker:innen zuversichtlich
entgegen. Etwa drei Viertel der Tiroler Unterkunftsbetriebe sind
derzeit mit der Buchungslage fĂŒr die mit 1. Mai beginnende
Sommersaison zufrieden bzw. sehr zufrieden. Am besten stellt sich die
Situation dabei am wichtigsten Herkunftsmarkt Deutschland dar: Gleich
92 Prozent der Befragten sprechen von einer gleich guten oder sogar
besseren Buchungslage als im Vorjahr. Diesen positiven Ausblick
untermauert auch das Preis- und Buchungsmonitoring der Tirol Werbung.
Demzufolge liegt die Nachfrage fĂŒr den heurigen Sommer auf dem Niveau
des Vorjahres.
Auch hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung herrscht
Optimismus: Rund die HĂ€lfte der Unterkunftsbetriebe geht davon aus,
das Ergebnis vom Vorjahr halten zu können. 28 Prozent erwarten, die
Sommersaison 2025 mit einem Umsatzplus abzuschlieĂen, nur 13 Prozent
rechnen mit EinbuĂen bei den UmsĂ€tzen. Die zuversichtliche
finanzielle EinschÀtzung zur kommenden Sommersaison zeigt sich auch
im Preis- und Buchungsmonitor. Die Prognose der Preise fĂŒr den Sommer
2025 weist in allen betrachteten Kategorien einen höheren Wert auf
als noch im Vorjahr.
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