Graz/Weiz (OTS) – Sehr geehrte Damen und Herren,

aus der Presse mussten wir erfahren, dass die Schulen MS 1 und MS
3 in Weiz mit Beginn des kommenden Schuljahres zusammengelegt werden
sollen.

Die Gründe für die Zusammenlegung sind weder nachvollziehbar noch
schlüssig: Die gesetzlichen Voraussetzungen für eine Auflassung einer
der beiden Schulen nach dem Steiermärkischen
Pflichtschulerhaltungsgesetz sehen wir als nicht erfüllt!

Beide Schulen sind in ihrer Existenz nicht gefährdet . Auch die
Aussage, dass damit der Schulstandort langfristig gesichert wird,
lässt sich nicht nachvollziehen – die Nutzung gemeinsamer Räume schon
jetzt an der Tagesordnung. Alternative Lösungsansätze, wie z.B. die
Bildung eines Schulclusters, wurden nicht vorgeschlagen.

Für die Politik sollen nun die Schulmodelle, die seit Jahren
funktionieren, auf einmal schlecht sein . Wir sehen hier einen reinen
politischen Aktionismus, der auf Kosten der Identität und der
pädagogischen Arbeit beider Schulen geht.

Wir kritisieren scharf, dass weder betroffene Lehrkräfte, Eltern,
Personalvertretung (auch nicht bei der Informationsveranstaltung am
Standort), noch entsprechende Gremien in diese Entscheidung
eingebunden wurden.

Die Unabhängigen Gewerkschafter:innen zeigen sich über dieses
Vorgehen zutiefst irritiert. Transparenz, Beteiligung und sozialer
Dialog sind gerade im Bildungsbereich unverzichtbar. Entscheidungen,
die die Schullandschaft in Weiz nachhaltig verändern, dürfen nicht
hinter verschlossenen Türen getroffen werden.

Wir sehen die Gefahr, dass durch diese Maßnahme:

– Dienstposten verloren gehen,

– pädagogisch erfolgreiche Schwerpunkte, wie etwa der
Sportschwerpunkt der Open School MS Weiz 1 ihren Stellenwert
verlieren und

– langfristig dadurch die Schüler:innenzahlen sinken.

Wir fordern daher:

1. Umgehende und öffentliche Stellungnahmen der Bildungsdirektion für
Steiermark und der Gemeine Weiz zur geplanten Zusammenlegung.

2. Die Einbindung aller betroffenen Gremien.

3. Einen transparenten Dialogprozess, der die Interessen der
Lehrkräfte, Eltern und Schüler:innen ernsthaft berücksichtigt.

4. Eine Evaluierung der Auswirkungen auf die Schulorganisation und
die pädagogische Qualität.

5. Stellungnahme, warum eine Clusterung überhaupt nicht infrage
kommt.

Wir appellieren an alle Verantwortlichen, Bildungspolitik nicht
an den Menschen vorbei , sondern mit ihnen gemeinsam zu gestalten.
Als Unabhängige Gewerkschafter:innen setzen wir uns mit Nachdruck für
eine transparente und demokratische Mitbestimmung ein.

Mit kollegialen Grüßen
Danny Noack

Rückfragen bei Danny Noack, 0664 80 345 55 730
Er ist stellvertretender Landessprecher der Unabhängigen
Gewerkschafter:innen in der GÖD (UGÖD), Mitglied der GÖD
Landesleitung APS und 2. Stellvertretender Vorsitzender im
Zentralausschuss der steirischen Pflichtschulen (APS).