Wien (OTS) – Seit vier Jahren gibt die Österreichische Post die
beliebte
Briefmarkenserie „Seltene Nutztierrassen“ heraus, die sich vom
Aussterben bedrohten heimischen Tieren gewidmet ist. Das heurige
Motiv ist leider aktueller denn je: Von der Tiroler Blobe Ziege lebt
nur noch eine kleine Population, die derzeit von der Maul- und
Klauenseuche bedroht ist.

Ein ursprünglich geplantes Zuchttreffen in Imst wurde aus
Sicherheitsgründen abgesagt. Die Population der Blobe Ziege ist so
stark gefährdet, dass ein Ausbruch der Maul- und Klauenseuche zum
endgültigen Aussterben dieser Nutztierrasse führen könnte. Aus diesem
Grund entfällt erstmals auch das Sonderpostamt, bei dem die
Briefmarke samt Tier offiziell vorgestellt worden wäre.

Selbst auf ein Foto der Blobe Ziege mit „ihrer“ Briefmarke wurde aus
veterinärmedizinischen Gründen verzichtet, stattdessen hat die
Österreichische Post mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) eine
Begegnung zwischen Ziege und Briefmarke nachgestellt.

Die von Kirsten Lubach gestaltete Briefmarke zeigt ein typisches
Pärchen aus Ziege und Bock mit bläulich gefärbtem Fell und langen
Hörnern vor einem pastellfarbenen Hintergrund. Die Briefmarke hat
einen Nennwert von 1 Euro (Tarif: Brief S) und erscheint in einer
Auflage von 400.000 Stück. Sie ist ab morgen in allen Postfilialen,
auf onlineshop.post.at sowie beim Sammler-Service der
Österreichischen Post (Telefon: +43 577 67 – 95095; E-Mail: sammler-
service@post.at ) erhältlich.

Die Blobe Ziege
Die Blobe Ziege ist eine Gebirgsziegenrasse, die im Grenzgebiet
zwischen Nord- und Südtirol beheimatet ist. Ihren Namen verdankt sie
der bläulichen Färbung ihres Fells: „Blob“ ist Tirolerisch für
„Blau“. Die Tiere sind mittelgroß und stämmig, ihr mittellanges Fell
mit dichter Unterwolle schützt sie gut vor den extremen
Witterungsbedingungen im Hochgebirge, wo die robusten und
widerstandsfähigen Tiere die Sommermonate auf den Almen in 2.500 bis
3.000 Metern Höhe verbringen. Ihre harten Klauen sorgen für
Trittsicherheit im steilen Felsgelände, das hoch liegende Euter
vermindert die Verletzungsgefahr in der alpinen Landschaft. Die Blobe
Ziegen haben meistens Hörner, wobei auch die Geißen ein besonders
kräftiges Horn ausbilden.

Bei der Blobe Ziege handelt es sich um eine Mehrnutzungsrasse für
Milch und Fleisch. Der Bestand dieser alten Tiroler Ziegenrasse ist
stark gefährdet und war Anfang der 2000er-Jahre auf knapp 60 Tiere
geschrumpft. Im Jahr 2007 startete eine Gruppe von Züchter*innen
gemeinsam mit dem Tiroler Ziegenzuchtverband und der ARCHE Austria
ein Erhaltungszuchtprogramm, das vom Verein „Blobe Goas Austria“ und
zahlreichen Züchter*innen weitergeführt wird. Heute umfasst die
Population der Blobe Ziege wieder über 700 Tiere.