Wien (OTS) – Ein abwechslungsreiches Programm erwartete junge
Forscherinnen beim
heurigen Wiener Töchtertag am Ludwig Boltzmann Institut für
Traumatologie, dem Forschungszentrum in Kooperation mit der AUVA. Mit
viel Neugier und Geschick erlebten die Mädchen hautnah, wie
vielfältig und praxisnah moderne Unfallforschung ist – von der Arbeit
unter dem Mikroskop bis zum Ernten von lebenden Zellen.
Am 24. April öffnete das Ludwig Boltzmann Institut für Traumatologie,
das Forschungszentrum in Kooperation mit der AUVA (kurz „LBI Trauma“)
zum Wiener Töchtertag seine Labortüren im 20. Wiener Gemeindebezirk.
Zwölf interessierte Mädchen im Alter von zehn bis 15 Jahren
verwandelten sich mit weißen Kitteln, Schutzbrillen und Pipetten in
junge Wissenschaftlerinnen. Neben alltäglichen Forschungstätigkeiten
wie Mikroskopieren und Pipettieren „ernteten“ die Mädchen auch echte
Hautzellen und „topften“ diese in neue Zellkulturflaschen um.
„Forschung und Wissenschaft sind weit mehr als chemische Formeln und
-prozesse. Im Rahmen des Wiener Töchtertags können interessierte
Mädchen Wissenschaft hautnah erleben. Wir geben ihnen die
Möglichkeit, sich für Forschung und die Suche nach Erklärungen für
bislang ungeklärte wissenschaftliche Phänomene zu begeistern“, so
Elvira Welzig, Geschäftsführerin der Ludwig Boltzmann Gesellschaft.
Welchen Stellenwert die Förderung zukünftiger Wissenschaftlerinnen
hat, zeigte auch der Besuch der Bezirksvorsteherin von Brigittenau,
Christine Dubravac-Widholm. Sie berichtete von ihren eigenen
Erfahrungen im Labor, studierte Kulturtechnik und Wasserwirtschaft
und unterstrich mit ihrem Besuch das Engagement des Bezirks für die
Förderung junger Talente im MINT-Bereich.
Zwtl.: Spannende Einblicke in die Welt der Unfallforschung
Das LBI Trauma hat es sich um Ziel gemacht, die Diagnose und
Behandlung von Unfallverletzungen und deren Folgen nachhaltig und
ganzheitlich zu verbessern. Im Rahmen des Wiener Töchtertags
organisierte das LBI ein vielfältiges Programm und ermöglichte den
Nachwuchswissenschaftlerinnen spannende Einblicke in die Welt der
Traumatologie und Wissenschaft.
Ein ganz besonderes Highlight: Die jungen Forscherinnen bereiteten
Fibrinkleber, welcher am LBI Trauma mitentwickelt wurde, selbst vor
und wurden von erfahrenen Forscher:innen über seine wichtige
Bedeutung für die Wundheilung aufgeklärt. Anschließend durften die
Mädchen selbst zur Tat schreiten und die Wirkung des Klebers anhand
der Versorgung eines skizzierten Gewebedefektes eigenständig
untersuchen. Vielfältige weitere Forschungsinhalte, wie die
Bestimmung bestimmter Proteine in Verdaulösungen menschlicher Knorpel
oder die Untersuchung von Gewebeschnitten und das „ernten und
umtopfen“ echter lebender Zellen, rundeten das Bild der in der
Traumatologie eingesetzten Techniken ab.
Im Rahmen einer abschließenden Institutsführung gab Heinz Redl,
ehemaliger Direktor des LBI Trauma, spannende Geschichten aus 40
Jahren Forschung zum Besten und ergänzte die vielfältigen über den
Tag gewonnenen Einblicke der jungen Forscherinnen durch realistische
und spannende Berichterstattungen aus der Welt der Traumaforschung.