Wien (OTS) – „Überbordende Bürokratie, viel zu hohe Energiekosten und
ein durch
geopolitische Fragmentierung beeinträchtigter internationaler Handel
bedrohen die Wettbewerbsfähigkeit am Standort Europa. Um diese
Herausforderungen zu meistern, muss die EU stärker als je zuvor auf
die Stimme der 23 Millionen Unternehmen hören. Sie sind das Rückgrat
des wirtschaftlichen Erfolgs im Binnenmarkt“, unterstreichen Martha
Schultz, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und
von Eurochambres, dem Dachverband der europäischen
Wirtschaftskammern, sowie WKÖ-Generalsekretär Jochen Danninger
anlässlich des European Parliament of Enterprises in Brüssel.
Das European Parliament of Enterprises (EPE) wurde 2008 von
Eurochambres ins Leben gerufen und findet heuer bereits zum siebten
Mal statt. Es bietet europäischen Unternehmen die Möglichkeit, ihre
Anliegen und Forderungen zur Stärkung der Europäischen
Wettbewerbsfähigkeit einzubringen. Mit über 700 Teilnehmer:innen aus
EU- und Nicht-EU-Staaten ist es das größte Forum seiner Art. Aus
Österreich ist eine rund 20-köpfige Delegation unter der Leitung von
Martha Schultz vertreten.
Für die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit ist der Bürokratieabbau
ein zentrales Thema. „Unternehmen müssen sich wieder stärker auf ihre
Kernaufgaben konzentrieren und in Innovationen sowie neue
Technologien investieren können – anstatt Zeit und Ressourcen durch
Bürokratie zu verlieren. Hier gilt: Weniger ist mehr“, sagt WKÖ-
Vizepräsidentin Schultz. Über 120 konkrete WKÖ-Vorschläge zeigen, wie
sich der Verwaltungsaufwand bei 56 EU-Rechtsakten in
unterschiedlichen Politikbereichen reduzieren lässt.
Angesichts des sich wandelnden wirtschaftlichen Umfelds in Europa
muss das volle Potenzial des Binnenmarkts genutzt werden. Laut einer
Studie des Internationalen Währungsfonds (IWF) haben die bestehenden
Handelshemmnisse im Binnenmarkt den gleichen Effekt, als würden sich
die EU-Staaten untereinander Warenzölle in Höhe von 44 Prozent und
Zölle auf Dienstleistungen in Höhe von 110 Prozent auferlegen. „Wir
brauchen mehr Rechtssicherheit und weniger Hürden, damit Unternehmen
die Chancen des Binnenmarkts endlich voll ausschöpfen können“, so WKÖ
-Generalsekretär Danninger.
Gerade in Zeiten von zunehmendem Protektionismus und
geopolitischer Fragmentierung muss Europa seine Handelsbeziehungen
breiter aufstellen und die Zusammenarbeit mit Partnern intensivieren.
„Unsere Unternehmen benötigen ein starkes und wettbewerbsfähiges
Europa mit stabilen Rahmenbedingungen und einem voll funktionsfähigen
Binnenmarkt. Beim European Parliament of Enterprises konnten wir den
Interessen der österreichischen Wirtschaft auf europäischer Ebene
eine starke Stimme geben“, betonen Schultz und Danninger
abschließend. (PWK448/EL)