Wenn Gott "ruft"
Vergessener Gottesbegriff für eine etwas andere Berufswahl

Mit dem Buch "Ich bin gerufen" fordert einer der Autoren, Bruder Paulus Terwitte die Neubestimmung des Gottesbildes in Kirche und Gesellschaft. "Gott wird viel zu viel als Selbstbedienungsladen missbraucht", meint der Medienpriester mit eigener TV-Sendung.

Er will mit seinen praktischen Tipps zur Berufswahl zeigen, dass Glaube und Spiritualität die vorgefertigten Gedanken über die eigene Zukunft auf den Kopf stellen können. Natürlich hofft der Kapuziner, dass dabei der eine oder andere erkennt, dass er Mönch werden soll.

Das wäre für ihn zwar ein schöner Nebeneffekt, doch sein Ziel sei ein anderes, versichert der Beauftragte für Berufungspastoral seiner Ordensprovinz: Er wolle die religiös Suchenden anleiten einen effektiven Weg zu gehen, den eigenen Glauben um die Dimension der Berufung zu vertiefen und einer Berufs- und Berufungsentscheidung näher zu kommen.

Freier Text für die Medien zum Abdruck. Es können gerne Namen oder einfach "Redaktion" eingesetzt werden statt ????

Interview mit Bruder Paulus Terwitte

???? Bruder Paulus, Sie haben "Ich bin gerufen" geschrieben. Kann Gott rufen?
B.P.: Natürlich nicht mit dem Megaphon (lacht). Aber es gibt schon den ganz klaren Eindruck, von ihm angesprochen zu werden.

???? Wie merkt man das?
B.P.: Es ist nicht so sehr ein schönes Gefühl. Für mich ist das immer verbunden mit einer Anspannung. Es ziehen sich alle Sinne zusammen und dann plötzlich bringt man eine schon längere Überlegung auf den Punkt: Das ist es, was ich immer schon wollte!

???? Das muss aber nicht immer mit Gott zu tun haben …
B.P.: Natürlich kann einem auch ohne Gott ein Licht aufgehen. Aber wenn man merkt, dass einem jetzt etwas für das ganze Leben klar geworden ist, für das man nun Konsequenzen ziehen muss, kommt Gott wie von selber ins Spiel.

???? Warum wird Gott überhört? Ruft er nicht laut genug?
B.P.: Diese Frage werde ich ihm auch mal stellen! Aber Spaß beiseite: Ich bin sicher, dass schon alle Menschen den Anspruch Gottes an ihr Leben mitbekommen haben, irgendwie. Aber sich dann aus dem alten Denken rausholen lassen und plötzlich liebevoller, gerechter, engagierter werden – da winken viele ab.

???? Wird heute wieder mehr über Berufung geredet?
B.P.: Auf jeden Fall. Viel zu lange hat man Religion als Erziehungssache verstanden. Aber man kann den Glauben nicht anerziehen. Formeln und Verhaltensweisen zu lernen kann in gewisser Weise sogar blind machen. Heute wissen Kirchenleute wieder, dass sie die Menschen nicht zur Institution führen sollen, sondern zur Intuition.

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