In einer digitalen Welt, in der Cyberangriffe alltäglich sind und die Bedrohungen im Netz stetig zunehmen, hat die Österreichische Computer Gesellschaft (OCG) in Zusammenarbeit mit dem Verein Orient Express ein bemerkenswertes Projekt ins Leben gerufen. Am 16. Oktober 2025 wurde die Pressemitteilung veröffentlicht, die ein Licht auf die besonderen Herausforderungen wirft, denen Frauen mit Fluchterfahrung im digitalen Raum gegenüberstehen.
Die unsichtbare Gefahr: Cyberbedrohungen im Alltag
Viele von uns nutzen das Internet täglich, sei es für Online-Banking, Shopping oder die Kommunikation mit Freunden und Familie. Doch was passiert, wenn man nicht ausreichend über die Risiken informiert ist? Frauen mit Fluchterfahrung, die in Österreich leben, sind besonders gefährdet, Opfer von Cyberangriffen zu werden. Die Gründe dafür sind vielfältig: Sprachbarrieren, eingeschränkter Zugang zu Bildung und ein Mangel an Wissen über nationale bürokratische Prozesse.
Warum ist die U-Bahn kein sicherer Ort für Online-Banking?
Eine der grundlegenden Sicherheitsregeln im Internet ist, sensible Transaktionen wie Online-Banking nicht über öffentliche Netzwerke durchzuführen. Öffentliche WLAN-Netzwerke, wie sie oft in U-Bahnen oder Cafés verfügbar sind, sind anfällig für Hackerangriffe. Diese können leicht auf ungesicherte Verbindungen zugreifen und persönliche Daten stehlen.
Projekt InforMiert: Ein Meilenstein für digitale Sicherheit
Unterstützt durch den Digifonds Arbeit 4.0 der Arbeiterkammer Wien, wurde das Projekt „InforMiert – Informationssicherheit von Arbeitnehmer*innen mit Migrationsgeschichte“ ins Leben gerufen. Ziel des Projekts ist es, Frauen mit Fluchterfahrung über die Gefahren im Netz aufzuklären und ihnen Werkzeuge an die Hand zu geben, um sich und ihre Familien zu schützen.
Kostenlose und mehrsprachige Bildungsangebote
Ein zentraler Bestandteil des Projekts sind die kostenlosen, niederschwelligen Informationen, die in mehreren Sprachen wie Deutsch, Farsi, Türkisch und Arabisch zur Verfügung stehen. Diese Materialien sind speziell auf die Bedürfnisse der Zielgruppe zugeschnitten und über die InforMiert-Projektseite sowie den zugehörigen YouTube-Kanal abrufbar.
- Clips zur Erkennung von Phishing-Mails
- Tipps zur Passwortsicherheit
- Hinweise zur sicheren Nutzung von sozialen Medien
Frauen als Multiplikatorinnen für IT-Sicherheit
Was dieses Projekt besonders macht, ist die Rolle der Frauen als Multiplikatorinnen. Sie tragen das erlernte Wissen in ihre Familien und Freundeskreise weiter und leisten so einen wertvollen Beitrag zur Erhöhung der digitalen Sicherheit in ihren Gemeinschaften.
Langfristige Ziele und gesellschaftliche Auswirkungen
Ein langfristiges Ziel des Projekts ist es, die Employability von Arbeitsuchenden mit Migrationsgeschichte zu erhöhen. Gut ausgebildete Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind ein Gewinn für Unternehmen und die gesamte Gesellschaft. Die OCG verfolgt mit ihrem Engagement das Ziel, Informatik und Digitalisierung für alle zugänglich zu machen und so zu einer positiven gesellschaftlichen Entwicklung beizutragen.
Ein Blick in die Zukunft: Was kommt als nächstes?
Aufbauend auf den Erfolgen von InforMiert plant die OCG weitere Initiativen, um die digitale Kompetenz in der Bevölkerung zu stärken. Der ICDL (International Computer Driving License) ist ein Beispiel für ein Programm, das digitale Fähigkeiten vermittelt, die sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich unerlässlich sind.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Projekt InforMiert ein bedeutender Schritt in Richtung einer sichereren digitalen Zukunft ist. Es zeigt, wie wichtig es ist, vulnerable Gruppen zu unterstützen und ihnen die notwendigen Werkzeuge zu geben, um sich im digitalen Raum sicher zu bewegen.
Die OCG und der Verein Orient Express haben mit dieser Initiative nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Cybersecurity geleistet, sondern auch gezeigt, wie Bildung und Aufklärung das Leben von Menschen nachhaltig verbessern können.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der offiziellen Projektseite.