In einer hitzigen Debatte um die Zukunft des Bargelds in Österreich hat der freiheitliche Konsumentenschutzsprecher Peter Wurm die Aussagen des SPÖ-Finanzministers als „reines Täuschungsmanöver“ bezeichnet. Die Diskussion dreht sich um die Einführung des digitalen Euro, die laut Wurm ein trojanisches Pferd darstellt, das die Freiheit und Privatsphäre der Bürger bedroht.

Ein Blick auf die aktuellen Aussagen

Am 31. Oktober 2025 kritisierte Wurm die Äußerungen von Finanzminister Marterbauer scharf. Der Minister hatte versichert, dass das Bargeld gesichert sei, doch Wurm sieht darin lediglich Beruhigungspillen für die Bevölkerung. Er wirft der ÖVP vor, ihr Versprechen, das Bargeld in der Verfassung zu verankern, gebrochen zu haben. Stattdessen werde hinter verschlossenen Türen die Einführung des digitalen Euro vorangetrieben.

Was ist der digitale Euro?

Der digitale Euro ist eine von der Europäischen Zentralbank (EZB) geplante digitale Währung, die als Ergänzung zum physischen Bargeld dienen soll. Im Gegensatz zu Kryptowährungen wie Bitcoin wird der digitale Euro von einer zentralen Behörde kontrolliert und ist an den Euro gekoppelt. Ziel ist es, den Zahlungsverkehr zu modernisieren und effizienter zu gestalten.

Die Salamitaktik der Systemparteien

Wurm warnt vor einer schleichenden Abschaffung des Bargelds, die durch die Einführung des digitalen Euro eingeleitet werde. Er spricht von einer „Salamitaktik“, bei der zunächst Bargeldobergrenzen eingeführt und schrittweise gesenkt werden. Schließlich werde die Annahmepflicht für Bargeld aufgeweicht und der Zwang zum digitalen Geld eingeführt. Diese Strategie öffne laut Wurm die Büchse der Pandora für Negativzinsen, Konsumsteuerung und politische Kontrolle.

Historische Perspektive: Bargeld und Freiheit

Bargeld hat in der Geschichte immer eine besondere Rolle gespielt. Es steht für Anonymität und Unabhängigkeit. In Krisenzeiten war Bargeld oft das einzige Zahlungsmittel, das funktionierte, da es nicht von technischen Systemen abhängig ist. Die Einführung des digitalen Euro könnte diese Eigenschaften gefährden und zu einer stärkeren Kontrolle durch den Staat führen.

Vergleich mit anderen Ländern

Ein Blick über die Grenzen zeigt, dass die Diskussion um digitales Geld nicht nur in Österreich geführt wird. In Schweden beispielsweise ist der Übergang zu einer bargeldlosen Gesellschaft weit fortgeschritten. Dort wird bereits über die Einführung einer digitalen Krone nachgedacht. Kritiker warnen jedoch auch hier vor den Risiken einer totalen Überwachung.

Die Auswirkungen auf den Bürger

Für den normalen Bürger könnte die Einführung des digitalen Euro sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringen. Einerseits könnte der Zahlungsverkehr effizienter und sicherer werden. Andererseits besteht die Gefahr, dass jede Transaktion nachvollziehbar wird und die Anonymität verloren geht. Dies könnte insbesondere für Menschen problematisch sein, die aus verschiedenen Gründen auf Bargeld angewiesen sind.

  • Effizienz im Zahlungsverkehr
  • Verlust der Anonymität
  • Kontrolle durch den Staat
  • Abhängigkeit von technischen Systemen

Expertenmeinungen

Ein Wirtschaftsexperte betont, dass die Einführung des digitalen Euro gut durchdacht sein müsse, um die Balance zwischen Innovation und Freiheit zu wahren. „Es ist wichtig, dass der digitale Euro nicht zur Überwachungsmaschine wird, sondern die Vorteile der digitalen Technologie nutzt, ohne die Bürgerrechte zu beschneiden“, so der Experte.

Die politische Dimension

Die Diskussion um den digitalen Euro ist auch eine politische. Während die SPÖ die Einführung unterstützt, sehen die Freiheitlichen darin einen Angriff auf die Bürgerrechte. Die ÖVP steht zwischen den Fronten, da sie einerseits die Modernisierung des Zahlungsverkehrs unterstützt, andererseits aber das Versprechen, das Bargeld zu schützen, nicht einhalten konnte.

Ein Blick in die Zukunft

Die Zukunft des digitalen Euro ist ungewiss. Während die Europäische Zentralbank an der Entwicklung arbeitet, bleibt abzuwarten, wie die politischen und gesellschaftlichen Diskussionen verlaufen werden. Die Einführung könnte in den nächsten Jahren erfolgen, doch der Widerstand ist groß. Eine mögliche Lösung könnte ein duales System sein, bei dem sowohl Bargeld als auch digitaler Euro parallel existieren.

Insgesamt bleibt die Frage, ob der digitale Euro ein trojanisches Pferd oder eine Chance für die Zukunft ist, offen. Die Debatte wird weitergehen, und die Bürger sind aufgerufen, sich eine eigene Meinung zu bilden und ihre Stimme in der politischen Diskussion einzubringen.

Quelle: Freiheitlicher Parlamentsklub – FPÖ