Die EVN AG, ein prominenter Akteur auf dem österreichischen Energiemarkt, hat am 6. Oktober 2025 einen ambitionierten Übergangsplan vorgestellt, der die Energiewirtschaft revolutionieren könnte. Unter dem Titel „1,5°C-Übergangsplan für die erneuerbare Energiezukunft“ setzt sich das Unternehmen das Ziel, die globale Erwärmung in Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen zu begrenzen. Doch was bedeutet das für den Alltag der Österreicher und wie sieht der Plan im Detail aus?

Die Vision der EVN AG

Die EVN AG sieht es als ihre gesellschaftliche Verantwortung an, die Transformation der Energiewirtschaft aktiv mitzugestalten. Dies ist nicht nur ein Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft, sondern auch ein Beitrag zur Erreichung der nationalen und internationalen Klimaschutzziele. Der Übergangsplan, der in den letzten Monaten finalisiert wurde, ist ein wesentlicher Bestandteil dieser Vision.

Was bedeutet das 1,5°C-Ziel?

Das 1,5°C-Ziel ist ein zentrales Element des Pariser Klimaabkommens, das 2015 von fast allen Ländern der Welt unterzeichnet wurde. Es zielt darauf ab, die Erderwärmung auf unter 2°C zu begrenzen, idealerweise auf 1,5°C, um katastrophale Folgen des Klimawandels zu vermeiden. Die EVN AG hat ihre Ziele zur Reduktion von Treibhausgasemissionen der Science Based Targets Initiative (SBTi) zur Überprüfung vorgelegt, die im April 2025 validiert wurden.

Der Übergangsplan im Detail

Der Übergangsplan der EVN AG umfasst umfassende Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen. Diese betreffen nicht nur die eigenen Geschäftstätigkeiten wie Strom- und Wärmeerzeugung, sondern auch die Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Basierend auf den Emissionen des Geschäftsjahres 2021/22 plant die EVN AG, diese bis 2030/31 um rund 70 % zu reduzieren.

Die Hebel zur Dekarbonisierung

Ein starker Ausbau der erneuerbaren Erzeugungskapazitäten steht im Zentrum der Dekarbonisierungsstrategie. Der Fokus liegt dabei auf Windkraft und Photovoltaik, mit geplanten Ausbauzielen von 770 MW bzw. 300 MWp bis 2030. Auch die Revitalisierung von Kleinwasserkraftwerken und der Einsatz von Batteriespeichern für das Flexibilitätsmanagement sind Teil des Plans.

  • Windkraft: Mit einem Ziel von 770 MW bis 2030 will die EVN AG die Windkraft als eine der Hauptsäulen der erneuerbaren Energieerzeugung etablieren.
  • Photovoltaik: Die geplanten 300 MWp an Photovoltaik-Kapazitäten sollen die Nutzung der Sonnenenergie maximieren.
  • Batteriespeicher: Diese sollen helfen, die Schwankungen bei der Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen auszugleichen.

Einfluss auf die Bürger

Für die Bürger bedeutet dieser Plan nicht nur eine sauberere Umwelt, sondern auch potenzielle wirtschaftliche Vorteile. Die kontinuierliche Erweiterung der Ladeinfrastruktur für E-Mobilität könnte den Umstieg auf Elektrofahrzeuge beschleunigen, was langfristig zu Kosteneinsparungen führen könnte. Auch die Stabilität der Energieversorgung könnte durch den Ausbau der erneuerbaren Energien verbessert werden.

Expertenmeinung

Ein Energieexperte erklärt: „Der Übergangsplan der EVN AG ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Die Integration erneuerbarer Energien in das bestehende Netz ist jedoch eine komplexe Herausforderung, die sorgfältige Planung und Investitionen erfordert.“

Vergleich mit anderen Bundesländern

Im Vergleich zu anderen Bundesländern in Österreich ist Niederösterreich, wo die EVN AG ihren Sitz hat, bereits ein Vorreiter in der Nutzung erneuerbarer Energien. Während andere Regionen noch stark von fossilen Brennstoffen abhängig sind, zeigt Niederösterreich, wie der Übergang zu einer nachhaltigen Energiezukunft gelingen kann.

Historischer Hintergrund

Die Geschichte der EVN AG reicht bis ins Jahr 1922 zurück, als das Unternehmen als Niederösterreichische Elektrizitätswirtschafts-AG gegründet wurde. Seitdem hat sich die EVN AG von einem regionalen Stromversorger zu einem internationalen Energiedienstleister entwickelt, der in den Bereichen Strom, Gas, Wärme und Umweltdienstleistungen tätig ist.

Zukunftsausblick

Die EVN AG plant, ihre Investitionen in erneuerbare Energien weiter zu erhöhen. Bereits im Geschäftsjahr 2023/24 wurden rund 89 % der Gesamtinvestitionen als taxonomiekonform gemäß EU-Taxonomie eingestuft. Diese Investitionen sollen in Zukunft auf einem hohen Niveau gehalten werden, um die Klimaschutzziele zu erreichen.

Der Übergangsplan der EVN AG könnte als Modell für andere Unternehmen dienen, die ihre Geschäftsmodelle an die Erfordernisse des Klimawandels anpassen möchten. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob die EVN AG ihre ambitionierten Ziele erreichen kann und welche Auswirkungen dies auf den österreichischen Energiemarkt haben wird.

Mehr Informationen finden Sie auf der offiziellen Webseite der EVN AG unter www.evn.at.