Ein Finanzskandal erschüttert die österreichische Gesundheitslandschaft: Die Zusammenlegung der neun Gebietskrankenkassen zur Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) hat sich als teures Fiasko entpuppt. Mehr als 900 Millionen Euro Verlust werden für dieses Jahr erwartet, und die Versicherten bangen um ihre Leistungen.

Die Milliardenfalle der Gesundheitskasse

Vor sechs Jahren beschloss die damalige türkis-blaue Bundesregierung die Fusion der Gebietskrankenkassen. Versprochen wurde eine Patientenmilliarde, doch die Realität sieht düster aus. Statt Einsparungen verzeichnet die ÖGK seit der Fusion nur noch rote Zahlen. Der aktuelle Bericht zeigt ein drohendes Defizit von 900 Millionen Euro.

Wo bleibt das Geld der Versicherten?

Besonders bitter ist die Lage für die oberösterreichischen Arbeitnehmer, die über eine halbe Milliarde Euro an Rücklagen eingebracht haben. Doch das Geld scheint in einem finanziellen Sumpf zu versinken. AK-Präsident Andreas Stangl erhebt schwere Vorwürfe: „Das von der Arbeitgebermehrheit zu verantwortende Managementversagen auf dem Rücken der Versicherten auszutragen, ist unverschämt.“

Ein Machtspiel auf Kosten der Gesundheit

Hinter der Fusion steckte offenbar mehr als nur der Wunsch nach Effizienz. Kritiker wie Stangl vermuten, dass es vor allem um die Verschiebung der Machtverhältnisse zugunsten der Wirtschaftsvertreter ging. „Ein radikaler Einschnitt in die soziale Krankenversicherung“, so der AK-Präsident weiter.

Drohende Leistungskürzungen: Was bedeutet das für die Versicherten?

Die Versicherten sind die Leidtragenden dieser misslungenen Reform. Drohende Leistungsverschlechterungen und neue Selbstbehalte für Krankentransporte könnten vor allem chronisch Kranke, Ältere und beeinträchtigte Menschen treffen. „Weniger Service in der ÖGK werden wir nicht akzeptieren und uns dagegen wehren“, verspricht Stangl kämpferisch.

Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Verantwortlichen der ÖGK das Ruder noch herumreißen können oder ob die Versicherten den Preis für diese Fehlplanung zahlen müssen.