Im österreichischen Gesundheitswesen bahnt sich eine Revolution an, die das Potenzial hat, das Vertrauen der Bürger in das System nachhaltig zu stärken. Am 4. November 2025 startete im Gesundheitsministerium unter der Leitung von Gesundheitsstaatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig und Sektionsleiterin Katharina Reich das Beteiligungsplenum. Ziel ist es, eine Strategie zu entwickeln, die die Mitsprache von Patienten und Bürgern im Gesundheitssystem signifikant erhöht.
Ein historischer Schritt für mehr Mitsprache
Die Idee, Bürger stärker in gesundheitspolitische Entscheidungen einzubinden, ist nicht neu, gewinnt jedoch international immer mehr an Bedeutung. Die Weltgesundheitsorganisation hat bereits in der Vergangenheit die soziale Partizipation als entscheidenden Faktor für ein funktionierendes Gesundheitssystem hervorgehoben. Österreich greift diesen Impuls nun aktiv auf und positioniert sich damit als Vorreiter in Sachen Bürgerbeteiligung im Gesundheitswesen.
Was bedeutet Bürgerbeteiligung im Gesundheitswesen?
Unter Bürgerbeteiligung versteht man die aktive Einbindung von Bürgern in Entscheidungsprozesse, die sie direkt betreffen. Im Gesundheitswesen kann das bedeuten, dass Patienten und ihre Angehörigen bei der Entwicklung von Gesundheitsstrategien und -plänen mitwirken oder dass ihre Erfahrungen und Perspektiven bei der Gestaltung von Gesundheitsdienstleistungen berücksichtigt werden. Die Vorteile liegen auf der Hand: Bessere Lösungen und ein gestärktes Vertrauen in das Gesundheitssystem.
Die ersten Schritte zur Strategieentwicklung
Im Rahmen des Beteiligungsplenums kamen rund 50 Teilnehmer aus Bundesverwaltung, Ländern, Sozialversicherung und Zivilgesellschaft zusammen, um ihre Expertise und Perspektiven einzubringen. Diese Vielfalt an Stimmen soll sicherstellen, dass die erarbeitete Strategie auf einer breiten gesellschaftlichen Basis entsteht. Die Grundlage der Diskussionen bildeten Ergebnisse aus einem Bürgerforum und Rückmeldungen aus einer öffentlichen Online-Beteiligung auf der Plattform „beteiligen-gesundheit.at“.
Der Weg zur strukturierten Beteiligung
Ein zentrales Thema des Plenums war die Frage, wie Beteiligung künftig strukturiert und nachhaltig verankert werden kann. Die Strategie soll festlegen, wer die Interessen von Patienten und Bürgern vertreten kann, wo Beteiligung strukturiert erfolgen soll, wie Beteiligungsprozesse unterstützt werden und wie bestehende Angebote vernetzt werden können. Diese Maßnahmen sollen bis Sommer 2026 in mehreren Workshops konkretisiert werden.
Österreich im internationalen Vergleich
In Ländern wie Großbritannien und den Niederlanden ist die Bürgerbeteiligung im Gesundheitswesen bereits weit fortgeschritten. Dort gibt es etablierte Strukturen, die es Bürgern ermöglichen, aktiv an der Gestaltung des Gesundheitssystems mitzuwirken. Österreich hat nun die Chance, von diesen Vorbildern zu lernen und eigene, innovative Wege zu gehen.
Die Auswirkungen auf den Bürger
Für den normalen Bürger bedeutet diese Entwicklung vor allem die Möglichkeit, seine eigenen Erfahrungen und Bedürfnisse direkt in die Gestaltung des Gesundheitssystems einfließen zu lassen. Dies könnte zu einer deutlichen Verbesserung der Gesundheitsdienstleistungen führen, da sie stärker auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Patienten abgestimmt werden.
Ein Blick in die Zukunft
Der Strategieprozess wird von der Gesundheit Österreich GmbH fachlich begleitet, um sicherzustellen, dass er transparent und fundiert abläuft. Die kontinuierliche Verbesserung des Gesundheitswesens steht im Mittelpunkt der Bemühungen. Experten sind sich einig, dass die Einbindung der Bürger in gesundheitspolitische Entscheidungen langfristig zu einem zukunftsorientierten und chancengerechten Gesundheitssystem führen kann.
Expertenstimmen zur neuen Strategie
Ein fiktiver Experte aus dem Bereich der Gesundheitsökonomie lobt die Initiative: „Die Einbindung der Bürger ist ein entscheidender Schritt, um die Akzeptanz und Effektivität des Gesundheitssystems zu erhöhen. Es ist erfreulich zu sehen, dass Österreich diesen Weg geht.“
Fazit
Die Strategie zur Stärkung der Patient:innen- und Bevölkerungsbeteiligung im österreichischen Gesundheitswesen könnte ein Meilenstein in der Geschichte des Gesundheitssystems darstellen. Durch die aktive Einbindung der Bürger wird nicht nur das Vertrauen in das System gestärkt, sondern es entstehen auch Lösungen, die besser auf die Bedürfnisse der Patienten abgestimmt sind. Die kommenden Monate werden zeigen, wie die erarbeiteten Strategien in die Praxis umgesetzt werden und welche konkreten Veränderungen sie mit sich bringen.