In Wien brodelt es gewaltig: Politiker verschiedener Parteien äußern massive Kritik am Zustand des Wiener Gesundheitssystems. Die Debatte ist hitzig, die Vorwürfe sind schwerwiegend, und die Zukunft der medizinischen Versorgung in der Hauptstadt scheint ungewiss.

Ein System am Rande des Kollapses?

Die Grünen, vertreten durch Barbara Huemer, werfen der Stadtverwaltung vor, dass trotz positiver Entwicklungen wie dem Personalhöchststand bei WIGEV viele Probleme ungelöst bleiben. Besonders die Formulierung, dass Ärzte während ihrer Dienstzeit Nebenbeschäftigungen nachgehen könnten, sorgt für Verwirrung. Huemer warnt vor einer Zwei-Klassen-Medizin, die besonders sozial Schwache hart treffen könnte.

FPÖ und ÖVP heizen die Kritik an

Maximilian Krauss von der FPÖ stimmt in den Chor der Kritiker ein und sieht die Verantwortung für das derzeitige Chaos in der Ära der Grünen Regierungsbeteiligung. Er kritisiert die Verschwendung von Millionen während der Pandemie und fordert dringende Reformen, um den WIGEV zu retten. Auch die ÖVP, vertreten durch Michael Gorlitzer, sieht dringenden Handlungsbedarf. Trotz vorhandener Infrastruktur seien viele Spitalsbetten gesperrt, was die Abwanderung von Fachkräften weiter verschärft.

NEOS und SPÖ verteidigen die Maßnahmen

NEOS-Politiker Stefan Gara hält dagegen und betont, dass Wien im internationalen Vergleich gut dastehe. Er verweist auf innovative Lösungen wie die Kinderprimärversorgungszentren und fordert eine konstruktive Zusammenarbeit statt ständiger Kritik. Christian Deutsch von der SPÖ sieht die Angriffe als Wahlkampfmanöver und hebt die Leistungen der Wiener Spitäler hervor. Er betont, dass trotz Herausforderungen viele Fortschritte gemacht wurden, um die medizinische Versorgung zu sichern.

Die politische Debatte um das Wiener Gesundheitssystem zeigt, wie dringend Reformen notwendig sind. Während die Parteien sich gegenseitig die Schuld zuweisen, bleibt die Frage offen: Wann wird das System endlich den notwendigen Wandel erleben, um den Wienerinnen und Wienern eine sichere und gerechte Gesundheitsversorgung zu gewährleisten?