Die Grüne und Alternative Student_innen (GRAS) setzen neue Maßstäbe in der österreichischen Hochschulpolitik. Am 20. Juni 2025 wurde Viktoria Kudrna mit überwältigender Mehrheit zur ersten stellvertretenden Vorsitzenden der Österreichischen Hochschüler_innenschaft (ÖH) gewählt. Mit 44 von 53 Stimmen zeigt sich eine klare Unterstützung für die ambitionierten Ziele von GRAS. Doch was bedeutet das für die Studierenden in Österreich?
Ein Blick auf die Ziele von GRAS
GRAS hat sich auf die Fahnen geschrieben, die Hochschulpolitik Österreichs in den kommenden zwei Jahren aktiv mitzugestalten. Der Fokus liegt dabei auf einer klimagerechten, diskriminierungsfreien und zugänglichen Hochschullandschaft. ‚Wir werden alles dafür tun, das Leben von Studierenden klimagerechter, diskriminierungsfreier und zugänglicher zu machen,‘ so Kudrna in ihrer Antrittsrede.
Klimapolitik als Kernthema
Der Kampf gegen die Klimakrise steht im Mittelpunkt der GRAS-Agenda. Hochschulen sollen eine zentrale Rolle im Kampf gegen den Klimawandel einnehmen. Bereits in der letzten Amtsperiode konnte der erste Klimarat der Hochschulen etabliert werden, der an den nationalen Klimarat angelehnt ist. Die erarbeiteten Forderungen sollen nun an die Hochschulen und die Politik weitergegeben werden, um verbindliche Ziele zu verankern.
- Einführung von nachhaltigen Campus-Initiativen
- Förderung erneuerbarer Energien an Hochschulen
- Integration von Klimafragen in den Lehrplan
Diese Maßnahmen sollen nicht nur das Bewusstsein der Studierenden für Umweltfragen schärfen, sondern auch konkrete Veränderungen auf den Campus bringen.
Bildungspolitische Reformen: Die neue StEOP
Ein weiterer zentraler Punkt der GRAS-Agenda ist die Reform der Studieneingangs- und Orientierungsphase (StEOP). Die ‚StEOP neu‘ soll den Zugang zu Hochschulen erleichtern und als echte Orientierungsphase dienen, anstatt als Hürde zu fungieren. Insbesondere für benachteiligte Gruppen soll der Zugang zu Hochschulen erleichtert werden.
- Reduzierung der Prüfungsanforderungen in der StEOP
- Anpassung der Studienpläne zur besseren Orientierung
- Erweiterung der Unterstützungsangebote für Studierende
Diese Reformen sollen sicherstellen, dass Studierende nicht bereits zu Beginn ihres Studiums scheitern und stattdessen die Möglichkeit haben, sich umfassend zu orientieren und ihren Studienweg fundiert zu wählen.
Antidiskriminierung als Leitmotiv
Antidiskriminierung nimmt in der GRAS-Agenda einen großen Stellenwert ein. Verschiedene Diskriminierungsarten sollen intersektional und adäquat angegangen werden. Ziel ist es, in den kommenden zwei Jahren verstärkt Personengruppen zu unterstützen, die beim Zugang zu Hochschulen benachteiligt sind.
‚Wir wollen sicherstellen, dass wirklich jede und jeder die gleichen Chancen hat, an einer Hochschule zu studieren,‘ betont Kudrna. Diese Maßnahmen sollen nicht nur die Chancengleichheit fördern, sondern auch das soziale Klima an den Hochschulen verbessern.
Die Rolle der ÖH und die politische Landschaft
Die Österreichische Hochschüler_innenschaft (ÖH) ist die gesetzliche Interessenvertretung der Studierenden in Österreich. Sie spielt eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Hochschulpolitik. Mit GRAS als starker Stimme in der ÖH-Bundesvertretung könnten sich bedeutende Veränderungen anbahnen.
Historisch gesehen hat die ÖH immer wieder Einfluss auf bildungs- und hochschulpolitische Entscheidungen genommen. Die Wahl von GRAS in die Exekutive der ÖH könnte die politische Landschaft an den Hochschulen nachhaltig prägen.
Vergleich mit anderen Bundesländern und Ländern
Ein Vergleich mit anderen Bundesländern zeigt, dass die Ansätze von GRAS in Österreich einzigartig sind. Während in einigen Bundesländern der Fokus auf wirtschaftlichen Aspekten liegt, setzt GRAS bewusst auf Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit.
Auch international betrachtet, nehmen die von GRAS vorgeschlagenen Maßnahmen eine Vorreiterrolle ein. In vielen Ländern werden Hochschulzugänge zunehmend restriktiver, während Österreich unter der Führung von GRAS den entgegengesetzten Weg geht.
Auswirkungen auf die Studierenden
Die geplanten Reformen von GRAS könnten weitreichende Auswirkungen auf die Studierenden haben. Eine klimagerechtere Hochschulpolitik könnte nicht nur das Umweltbewusstsein schärfen, sondern auch zu konkreten Verbesserungen der Studienbedingungen führen.
Die Reform der StEOP könnte den Druck auf Studienanfänger erheblich reduzieren und die Chancengleichheit erhöhen. Antidiskriminierungsmaßnahmen könnten dazu beitragen, dass sich alle Studierenden an den Hochschulen willkommen fühlen.
Expertenmeinungen und Zukunftsausblick
Experten sind sich einig, dass die Pläne von GRAS das Potenzial haben, die Hochschulpolitik in Österreich grundlegend zu verändern. ‚Diese Maßnahmen könnten Österreich zu einem Vorreiter in Sachen nachhaltiger und sozial gerechter Hochschulbildung machen,‘ so ein Experte.
Ein Zukunftsausblick zeigt, dass die kommenden zwei Jahre entscheidend für die Umsetzung der geplanten Reformen sein werden. Die Zusammenarbeit innerhalb der ÖH und mit externen Partnern wird dabei von zentraler Bedeutung sein.
Die vollständige Pressemitteilung von GRAS finden Sie hier.