In einer emotionalen Zeremonie wurden heute in St. Pölten die stillen Helden von Niederösterreich für ihren unermüdlichen Einsatz während der verheerenden Hochwasserkatastrophe im letzten Herbst geehrt. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner überreichte im Sitzungssaal des NÖ Landtages Dank- und Anerkennungsurkunden an rund 100 tapfere Helferinnen und Helfer, die in den dunkelsten Stunden des Bundeslandes zur Stelle waren.
Eine Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes
Es war eine Katastrophe, die alles bisher Dagewesene in den Schatten stellte. Im Herbst letzten Jahres verwandelten sintflutartige Regenfälle Teile Niederösterreichs in ein Meer der Verwüstung. Innerhalb weniger Tage fiel so viel Regen wie sonst über Monate hinweg. Die Wassermassen brachten das Land an den Rand des Erträglichen, überschritten sogar 300-jährliche Hochwassermarken und zwangen die Behörden dazu, den Katastrophenalarm auszurufen.
Die Tragödie in Zahlen
Fünf Menschen verloren ihr Leben, über 20.000 Gebäude wurden beschädigt, und 425 von 573 Gemeinden waren betroffen. Brücken stürzten ein, Straßen wurden gesperrt, und der Zugverkehr kam zum Erliegen. Doch inmitten dieses Chaos bewiesen die Niederösterreicher, was Zusammenhalt wirklich bedeutet.
Die unermüdlichen Helfer
„Es war ein Naturereignis, das unser Bundesland mit voller Wucht getroffen hat“, erinnerte sich Mikl-Leitner in ihrer Rede. Doch trotz der Zerstörung und des Leids gab es Hoffnung – in Form von Freiwilligen und Ehrenamtlichen, die alles gaben, um Menschenleben zu retten und Trost zu spenden. Diese Helden der sogenannten blau-gelben Sicherheitsfamilie arbeiteten unermüdlich, um das Unvorstellbare zu bewältigen.
„Niederösterreich ist und bleibt das Land des Zusammenhalts“, betonte die Landeshauptfrau. Viele Helfer setzten ihre eigene Sicherheit aufs Spiel, obwohl sie selbst vom Hochwasser betroffen waren. Ihr Einsatz, ihre Nächstenliebe und ihre Führungsstärke wurden heute in einer bewegenden Zeremonie gewürdigt.
Ein starkes Zeichen der Dankbarkeit
Doch Worte sind nicht genug. Als Zeichen der Dankbarkeit hat das Land Niederösterreich nicht nur seine Hochwasserhilfen massiv erhöht, sondern auch über 330 Millionen Euro an die Betroffenen ausgezahlt. Mehr als 18.000 Anträge wurden bearbeitet, und der Spatenstich für die Erweiterung des Container-Terminals in Tulln wurde als Maßnahme für zukünftige Katastrophen gelegt.
Bei der Ehrung waren zahlreiche prominente Persönlichkeiten anwesend, darunter LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Landesrat Christoph Luisser und viele andere. Diese Ehrung ist nicht nur ein Dankeschön, sondern auch ein Versprechen: Niederösterreich wird auch in Zukunft auf seine Sicherheitsfamilie zählen können, um jeder Herausforderung mit vereinten Kräften zu begegnen.