Es klingt wie das Drehbuch zu einem inspirierenden Film, doch es ist die wahre Geschichte eines Mannes, dessen Reise nach Lingshed, einem kleinen Dorf im Himalaya, nicht nur sein Leben, sondern auch das vieler anderer grundlegend veränderte. Die Rede ist von Christian Hlade, einem ehemaligen Architekturstudenten, der 1991 als Backpacker in das abgeschiedene Dorf reiste und dort eine Vision entwickelte, die heute fast 100 Kindern eine neue Bildungszukunft bietet.
Die Geburtsstunde einer Idee
Als Hlade 1991 zum ersten Mal Lingshed besuchte, war das Dorf buchstäblich am Ende der Welt. Es gab weder Strom noch Straßen, geschweige denn eine Schule. Diese Umstände ließen Hlade nicht mehr los. Er entschied sich, seine Diplomarbeit im Architekturstudium diesem Ort zu widmen und eine Schule zu planen, um den Kindern in diesem abgelegenen Dorf Zugang zu Bildung zu ermöglichen.
Innerhalb von zwei Jahren gelang es ihm, aus theoretischen Überlegungen konkrete Pläne zu entwickeln. Mit Hilfe von Spendengeldern organisierte er 1993 den ersten Unterricht in einem einfachen Haus. Zwei Lehrer begannen, die Kinder des Dorfes zu unterrichten. Was als studentisches Projekt begann, entwickelte sich zu Hlade’s Lebensaufgabe.
Der Weg zur Bildungsrevolution
1995 gründete Hlade den Verein „Friends of Lingshed“, um mit der Dorfbevölkerung eine solarbetriebene Schule zu bauen – ein Meilenstein für die Region. Diese Schule wurde später von der indischen Regierung übernommen und in das nationale Bildungssystem integriert. Heute unterrichten dort 19 Lehrkräfte fast 100 Kinder bis zur 10. Klasse. Die Schule verfügt über moderne Klassenräume und sogar einen Computerraum mit Flatscreens.
„Als mir eine Lehrerin die Auszeichnung zur besten Schule des Bezirks zeigte und sagte: ‚We are having here an Education Revolution in Lingshed, because of your project!‘ – da wusste ich: Es war richtig, diese verrückte Idee zu verfolgen“, erzählt Hlade heute stolz.
Die Gründung von Weltweitwandern
Um die Finanzierung des Schulprojekts zu sichern, kündigte Hlade seinen Job als Architekt und gründete 1999 den Reiseveranstalter Weltweitwandern. Von Anfang an stand soziales Engagement im Mittelpunkt. „Ich wollte Reisen schaffen, die Sinn stiften und Begegnungen auf Augenhöhe ermöglichen“, erklärt Hlade. 2015 gründete er den Verein „Weltweitwandern Wirkt!“, der heute Bildungsprojekte in Nepal, Marokko, Peru und Tansania unterstützt.
Alle Reisen von Weltweitwandern entstehen in enger Zusammenarbeit mit lokalen Partnern, sind nachhaltig konzipiert und werden von geschulten Local Guides begleitet. „Ich will Räume schaffen, in denen Menschen wachsen können – ob Kinder in Lingshed, unsere Partner vor Ort oder unsere Reisegäste. Unsere Reisen bauen Brücken“, so Hlade.
Die Auswirkungen auf die Dorfgemeinschaft
Die Einrichtung der Schule hat das Leben in Lingshed grundlegend verändert. Bildung eröffnet den Kindern neue Perspektiven, die ihnen und ihren Familien vorher verwehrt waren. Die Möglichkeit, eine Schule zu besuchen und bis zur 10. Klasse zu lernen, schafft Chancen für die Zukunft, die weit über die Grenzen des Dorfes hinausreichen.
Ein fiktiver Experte für Bildungsprojekte in Entwicklungsländern kommentiert: „Bildung ist der Schlüssel zur Armutsbekämpfung. Projekte wie das von Hlade sind essenziell, um nachhaltige Veränderungen in benachteiligten Regionen zu bewirken.“
Ein Blick in die Zukunft
Die Erfolgsgeschichte von Lingshed könnte als Modell für ähnliche Projekte in anderen abgelegenen Regionen dienen. Der Fokus auf nachhaltige und lokal angepasste Bildungsprojekte hat das Potenzial, weltweit positive Veränderungen anzustoßen. Hlade plant, seine Arbeit fortzusetzen und weitere Bildungsinitiativen zu unterstützen.
In einem kürzlich geführten Interview äußerte sich Hlade zu seinen Zukunftsplänen: „Wir haben gesehen, was möglich ist, wenn man an eine Idee glaubt und bereit ist, hart dafür zu arbeiten. Ich hoffe, dass wir noch viele weitere Schulen bauen und Kindern weltweit eine bessere Bildung ermöglichen können.“
Die Geschichte von Christian Hlade und seiner Bildungsoffensive im Himalaya ist nicht nur eine inspirierende Erzählung, sondern auch ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie eine einzelne Idee das Leben vieler Menschen verändern kann. Die Reise von einem Backpacker zum Bildungsvisionär zeigt, dass mit Engagement und Entschlossenheit selbst die verrücktesten Ideen Wirklichkeit werden können.