Die heimische Holzindustrie steht am Abgrund! Doch ein überraschender Kollektivvertragsabschluss könnte die Rettung bedeuten. Nach zähen Verhandlungen haben sich die Kollektivvertragspartner der Holzindustrie am 22. April 2025 endlich geeinigt. Doch was bedeutet das für die 27.400 Beschäftigten und die Zukunft der Branche?
Die Rettung in letzter Minute?
Inmitten einer anhaltenden Konjunkturschwäche und steigender Standortkosten in Österreich haben die Verhandlungspartner einen Kompromiss gefunden, der sowohl die Arbeitgeber als auch die Arbeitnehmer zufriedenstellen soll. Die Holzindustrie, ein unverzichtbarer Teil der österreichischen Wirtschaft, sieht sich mit massiven Herausforderungen konfrontiert. Doch der neue Kollektivvertrag könnte das Blatt wenden.
Die Eckpunkte des neuen Vertrags
- Ab 1. Mai 2025 steigen die IST-Löhne und -Gehälter um 2,75%, aber nicht mehr als 90 Euro pro Monat.
- Die kollektivvertraglichen Mindestlöhne und -gehälter sowie die Lehrlingseinkommen werden um 2,8% erhöht.
- Lehrlinge im ersten Lehrjahr erhalten künftig 1.060 Euro (gewerblich) bzw. 1.000 Euro (kaufmännisch).
- Ab 1. Mai 2026 erfolgt eine Anpassung der Mindestlöhne und -gehälter an die Inflation.
- Die Gesamtlaufzeit des Vertrags beträgt zwei Jahre bis zum 30. April 2027.
DI Markus Schmölzer, Verhandlungsleiter der Holzindustrie Österreichs, betont: „Dieser Abschluss war in der momentanen wirtschaftlichen Lage für die Arbeitgeberseite enorm herausfordernd.“ Doch er sichert Planungssicherheit und den ungestörten Ablauf der Produktion.
Was bedeutet das für die Beschäftigten?
Besonders die unteren Lohngruppen profitieren von der Vereinbarung, da ihre Kaufkraft gestärkt wird. Eine wichtige Maßnahme angesichts der steigenden Inflation. „Der Abschluss ist sozial ausgewogen und sichert gezielt die Kaufkraft unserer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“, so Schmölzer.
Ein Hoffnungsschimmer am Horizont
Trotz der düsteren wirtschaftlichen Aussichten bleibt die Holzindustrie ein Schlüsselsektor in Österreich. Mit über 320.000 Menschen entlang der Wertschöpfungskette Forst- und Holzwirtschaft und einem Außenhandelsüberschuss von 1,5 Milliarden Euro ist sie ein unverzichtbarer Bestandteil der heimischen Wirtschaft.
Die Branche hofft, dass dieser Kollektivvertrag nicht nur die aktuelle Krise abwendet, sondern auch die Attraktivität für Fachkräfte stärkt. „Wir Sozialpartner haben einen tragfähigen Kompromiss gefunden, der den aktuellen Notwendigkeiten gerecht wird“, erklärt Schmölzer abschließend.