Ein Aufschrei geht durch die Reihen der Arbeitnehmer: Der Aufsichtsratschef von KTM, Stephan Zöchling, hat mit seiner Forderung nach der Streichung von zehn Feiertagen und Nulllohnrunden einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Die Vorsitzende der Gewerkschaft GPA, Barbara Teiber, bezeichnet dies als einen „ungeheuerlichen Frontalangriff auf Arbeitnehmerrechte“.

Wirtschaftsprobleme auf dem Rücken der Beschäftigten?

Teiber macht unmissverständlich klar, dass die Versuche, wirtschaftliche Probleme auf die Schultern der Beschäftigten abzuwälzen, nicht nur billig, sondern auch ungerecht sind. „Weniger freie Tage helfen nicht, wenn Unternehmen keine Aufträge haben“, betont sie. Der Vorschlag, dass Arbeitnehmer auf Gehalt verzichten sollen, während die Preise weiter steigen, sei schlichtweg unakzeptabel.

Einseitige Opferbereitschaft?

Die Gewerkschafterin kritisiert, dass immer die Arbeitnehmer zur Kasse gebeten werden, während von der Wirtschaft nie ein Beitrag der Krisengewinner gefordert wird. „Interessanterweise soll der Wirtschaftsstandort immer durch die Arbeitnehmer saniert werden“, so Teiber weiter.

Auch die Dividendenpolitik steht in der Kritik. Während die Arbeitnehmer bluten sollen, bleibt es auffällig ruhig um die Zurückhaltung bei Dividenden. „Herr Zöchling sollte sich besser auf die Gesundung des Unternehmens konzentrieren, anstatt die Rechte der Arbeitnehmer anzugreifen“, rät Teiber.

Die Diskussion um Feiertage und Löhne ist in vollem Gange. Es bleibt abzuwarten, ob Zöchling seinen Forderungen Gehör verschaffen kann oder ob der Widerstand der Gewerkschaft und der Arbeitnehmer zu stark sein wird.