In der Welt der Medizin gibt es ein Thema, das die Gemüter erhitzt: Soll das Leben um jeden Preis verlängert werden, oder ist eine fürsorgliche Betreuung die bessere Wahl? Diese Frage stand im Zentrum einer hitzigen Diskussion der ARGE Ethik der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI).

Die ethische Herausforderung am Lebensende

Wenn es um Entscheidungen am Lebensende geht, stehen Ärzte und Pflegepersonal vor einer Vielzahl von Herausforderungen. Die Komplexität dieser Entscheidungen erfordert nicht nur medizinisches Wissen, sondern auch eine fundierte ethische Reflexion und eine klare Kommunikation mit allen Beteiligten.

Ein hochkarätiges Expertengremium

Um Licht ins Dunkel zu bringen, hat die ARGE Ethik eine exklusive Diskussionsrunde mit führenden Experten aus Anästhesie, Intensiv- und Palliativmedizin einberufen. Auf der Tagesordnung standen brisante Themen wie Therapiezieländerung, Comfort Terminal Care und palliative Sedierungstherapie. Diese Experten betonten, dass gute Medizin bedeutet zu wissen, wann man handeln sollte und wann es besser ist, auf Maßnahmen zu verzichten.

Die Macht der Entscheidung

Der Präsident der ÖGARI, Prim. Priv.-Doz. Dr. Michael Zink, unterstrich die Bedeutung von transparenten und nachvollziehbaren Entscheidungsprozessen. Er erklärte, dass die Verantwortung bei den behandelnden Fachärzten liegt und dass alle im Behandlungsteam involvierten Ärzte in den Entscheidungsprozess eingebunden sein sollten.

Patienten im Fokus

Im Mittelpunkt der Diskussion stand die Fürsorge für schwerkranke Patienten. Ziel ist es, ihre Lebensqualität zu wahren und sie in die Lage zu versetzen, informierte Entscheidungen über ihre Behandlung zu treffen. Eine umfassende und empathische Kommunikation mit den Patienten und ihren Angehörigen ist dabei unerlässlich.

Frau Univ.-Prof.in Dr. Barbara Friesenecker, Vorsitzende der ARGE Ethik, betonte, dass es nicht nur darum geht, was medizinisch möglich ist, sondern auch darum, wann es sinnvoll ist, auf bestimmte Maßnahmen zu verzichten. Die ARGE Ethik setzt sich dafür ein, diese sensiblen Fragen nachhaltig in der Anästhesie und Intensivmedizin zu verankern.

Die Diskussion hat gezeigt, dass die ethische Bewusstseinsbildung in der Medizin von entscheidender Bedeutung ist. Die ÖGARI hat bereits international beachtete Handlungsempfehlungen entwickelt, um den Teams in der stationären und intensivmedizinischen Versorgung Orientierung zu bieten.