Mehr als 20.000 Menschen aus aller Welt strömten heute zur KZ-Gedenkstätte Mauthausen, um an einer der bedeutendsten Gedenkveranstaltungen Europas teilzunehmen. Im 80. Jahr nach der Befreiung des Konzentrationslagers wurde unter dem Motto „Gemeinsam für ein ‚Niemals wieder!’“ ein starkes Signal für Solidarität und Menschenrechte gesetzt.

Ein emotionaler Appell an die Menschlichkeit

Die internationale Befreiungsfeier, organisiert vom Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) und dem Comité International de Mauthausen (CIM), zog Teilnehmer aus allen Altersgruppen an. Unter ihnen befanden sich hochrangige Persönlichkeiten wie Bundespräsident Alexander Van der Bellen, das spanische Königspaar Felipe VI. und Letizia sowie die Präsidentin der Republik Kosovo, Vjosa Osmani.

Überlebende erinnern an die Schrecken der Vergangenheit

Besonders bewegend war die Teilnahme von KZ-Überlebenden wie Hana Berger Moran, Eva Clarke und Mark Olsky, die vor 80 Jahren in den letzten Tagen des Krieges geboren wurden und das Grauen von Mauthausen überlebten. Gemeinsam mit Zeitzeugin Katja Sturm-Schnabl erinnerten sie an die Gräueltaten der Vergangenheit.

Die Feierlichkeiten wurden live auf www.befreiungsfeier.at gestreamt und im ORF II übertragen, um Menschen weltweit zu erreichen. Die Veranstaltung begann mit der mehrsprachigen Verlesung des „Mauthausen-Schwurs“ und endete mit symbolischen Kranzniederlegungen durch internationale Jugenddelegationen.

Junge Generation übernimmt Verantwortung

Besonders die starke Präsenz der Jugend unterstrich das Anliegen der Feier: die Erinnerung wachzuhalten und Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen. Tausende Jugendliche beteiligten sich aktiv an der Gedenkfeier, was die Bedeutung der Veranstaltung als lebendiges Mahnmal unterstreicht.

MKÖ-Vorsitzender Willi Mernyi mahnte: „Es gibt einen großen Unterschied zwischen uns und den Menschen im Jahr 1938. Wir wissen, wohin Hass und Spaltung führen. Dieses Wissen macht uns verantwortlich für ein ‚Niemals wieder‘.“

Die Veranstaltung wurde musikalisch von der Militärkapelle Oberösterreich und der internationalen Band „Baba Yaga“ begleitet. Konstanze Breitebner und Mercedes Echerer führten durch das Programm.

Das Mauthausen Komitee Österreich setzt sich unermüdlich gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus ein und engagiert sich besonders in der Jugendarbeit. Über 180.000 Jugendliche haben bereits an den Bildungsangeboten des MKÖ teilgenommen, um die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und aktiv die Zukunft zu gestalten.