Der Nationalrat hat heute einstimmig für die Weiterentwicklung des „Plan T“ gestimmt, einem umfassenden Masterplan für den Tourismus in Österreich. Doch was steckt hinter diesem Schritt, der sowohl von der Regierung als auch von der Opposition kontrovers diskutiert wird?
Tourismus im Fokus: Ein Masterplan für die Zukunft
Der 2019 eingeführte „Plan T“ soll nun unter Einbeziehung aller relevanten Stakeholder weiterentwickelt werden. Im Mittelpunkt stehen Nachhaltigkeit, Digitalisierung und die Einbindung von künstlicher Intelligenz. Besonders die Sicherstellung der Ausbildung und Anwerbung von Fachkräften wird als zentrales Ziel hervorgehoben. Daneben soll eine Entbürokratisierungsoffensive kleinen Familienbetrieben zugutekommen.
Alpine Infrastruktur: Streit um Fördergelder
Während der „Plan T“ breite Zustimmung fand, scheiterten Anträge der FPÖ und Grünen, die eine Erhöhung der Fördergelder für die alpine Infrastruktur forderten. Diese Gelder sollten unter anderem für die Sanierung von Schutzhütten und Wanderwegen eingesetzt werden. Trotz der Dringlichkeit dieser Maßnahmen, so die Antragsteller, blieb die Unterstützung aus.
Trinkgeld und Tourismusabgaben: Heiß diskutierte Themen
Auch andere Anträge, wie die steuerliche Behandlung von Trinkgeldern oder die Erhöhung der Tourismusabgaben, sorgten für hitzige Debatten. Die FPÖ forderte, dass Trinkgelder steuerfrei bleiben sollen, während die Regierung auf bestehende Regelungen verwies. Die Frage der Tourismusabgaben wurde als Kompetenz der Länder abgetan, was zu weiteren Spannungen führte.
Ökodesign-Verordnung: Ein Schritt zur Nachhaltigkeit
Ein weiterer wichtiger Punkt war die nationale Umsetzung der EU-Ökodesign-Verordnung, die sich mit der Haltbarkeit und Wiederverwendbarkeit von Produkten befasst. Die Verordnung soll im Juli nächsten Jahres in Kraft treten und ist Teil einer größeren Initiative zur Förderung der Ressourceneffizienz. Die Grünen forderten eine schnellere Umsetzung, stießen jedoch auf Widerstand.
Die große Frage: Was bedeutet das für den Tourismus?
Staatssekretärin Elisabeth Zehetner betonte die Bedeutung des Tourismus als Konjunkturlokomotive, während Kritiker wie Christoph Steiner (FPÖ) die Maßnahmen als unzureichend bezeichneten. Die Herausforderungen sind vielfältig: von Fachkräftemangel über hohe Betriebskosten bis hin zum Wirtshaussterben. Dennoch sehen viele in der Weiterentwicklung des „Plan T“ einen positiven Schritt für die Zukunft.
Insgesamt zeigt die heutige Sitzung des Nationalrats, dass der Tourismus in Österreich vor großen Veränderungen steht. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die beschlossenen Maßnahmen ausreichen, um die Branche nachhaltig zu stärken.