Die Stadt Wien setzt ein deutliches Zeichen für die Gleichstellung der Geschlechter und die Verbesserung der Arbeitsmarktchancen für Frauen. Am 3. November 2025 verkündete Bürgermeister Michael Ludwig in einem Hintergrundgespräch mit Teilnehmerinnen der waff Frauenstiftung, dass die Stadt Wien Frauen mit innovativen Maßnahmen unterstützt, um ihnen neue berufliche Möglichkeiten zu eröffnen. Diese Initiative ist ein wichtiger Schritt zur Förderung der Selbstbestimmung und Gleichstellung von Frauen in Wien.
Die Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt
In Wien haben 42,8 Prozent der arbeitslosen Frauen maximal einen Pflichtschulabschluss, was das Risiko der Arbeitslosigkeit für diese Gruppe besonders hoch macht. Diese Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit gezielter Maßnahmen, um Frauen den Zugang zu qualifizierten Berufen zu erleichtern. Bürgermeister Ludwig betonte, dass die Stadt Wien auf vielfältige Weise die Situation von Frauen auf dem Arbeitsmarkt verbessern möchte.
Die waff Frauenstiftung: Ein Leuchtturmprojekt
Die waff Frauenstiftung, eine gemeinsame Initiative des waff und des AMS Wien, bietet Frauen ohne abgeschlossene Berufsausbildung die Möglichkeit, eine qualifizierte Berufsausbildung zu absolvieren und ihre Jobchancen nachhaltig zu verbessern. Seit dem Start der Maßnahme am 1. August 2025 haben 26 Frauen eine Ausbildung über die Stiftung begonnen, und weitere 15 Eintritte sind geplant. Die Maßnahme ist vorerst für 100 Frauen konzipiert und richtet sich speziell an Wienerinnen ab 25 Jahren ohne abgeschlossene Berufsausbildung.
Marko Miloradović, Geschäftsführer des waff, erklärte: „Der waff unterstützt Frauen vom Pflichtschulabschluss bis zum universitären und tertiären Bereich mit zahlreichen Angeboten, um möglichst nah an der Lebensrealität der Wienerinnen zu sein.“
Erfolgsstorys: Frauen erzählen ihre Geschichte
Drei Frauen, die bereits von der waff Frauenstiftung profitieren, berichteten beim Hintergrundgespräch von ihren Erfahrungen. Danijela Gajic, eine alleinerziehende Mutter von drei Kindern, macht derzeit eine Ausbildung zur Medienfachfrau. „Ich wusste immer, dass ich mehr kann“, sagte sie. Gajic hat ihren Lehrabschluss in Serbien gemacht und früher im Handel gearbeitet. Dank der Ausbildung hat sie nun die Chance, unabhängig und stärker zu werden.
Hui Yuan, gebürtige Chinesin, zog nach Österreich, um ihrer Tochter eine bessere künstlerische Entwicklung zu ermöglichen. Ihre Tochter studiert nun an der Universität für Musik und darstellende Kunst. Yuan selbst macht eine Ausbildung zur Kindergarten- und Hortassistentin. „Ich freue mich sehr über diese Chance“, sagte sie.
Batoul Turkmani, eine gebürtige Syrerin, ist seit neun Jahren in Wien. „Ich habe als Verkäuferin gearbeitet, war dann arbeitslos und bin über den Facebook-Account des waff auf das Programm aufmerksam geworden“, erzählte sie. Jetzt macht sie eine Ausbildung zur Buchhalterin.
Die Bedeutung der Frauenstiftung für die Zukunft
Die Frauenstiftung Wien ist nicht nur ein wichtiger Schritt zur Förderung der beruflichen Chancen von Frauen, sondern auch ein Modellprojekt, das in anderen Bundesländern Nachahmer finden könnte. Die Stadt Wien investiert über den waff rund 1,7 Millionen Euro in dieses Projekt. Frauen können Ausbildungen in Zukunftsbranchen wie Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Ökologisierung, MINT oder Soziales absolvieren.
Diese Investition in die Bildung und Ausbildung von Frauen ist ein Zeichen für die Entschlossenheit der Stadt Wien, die Gleichstellung der Geschlechter zu fördern und die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen zu stärken. Bürgermeister Ludwig betonte: „Wir wollen Frauen, die etwa durch Care-Arbeit für Kinder oder Angehörige Unterbrechungen in der Ausbildung oder im Beruf hatten, Chancen bieten. Die Frauen, die heute hier sind, sind Vorbilder für andere Frauen, sich Unterstützung beim waff zu holen.“
Historische Hintergründe und Vergleiche
Die Förderung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt hat in Wien eine lange Tradition. Bereits in den 1970er Jahren wurden erste Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsmarktchancen von Frauen ergriffen. Damals wie heute steht die Stadt vor der Herausforderung, Frauen den Zugang zu qualifizierten Berufen zu erleichtern. Im Vergleich zu anderen Bundesländern ist Wien mit der waff Frauenstiftung jedoch Vorreiter und setzt Maßstäbe für die Förderung von Frauen.
In anderen österreichischen Bundesländern gibt es ähnliche Initiativen, jedoch oft in kleinerem Umfang. Die waff Frauenstiftung könnte als Modellprojekt dienen, das auch in anderen Regionen umgesetzt werden könnte, um die beruflichen Chancen von Frauen zu verbessern.
Die Auswirkungen auf die Bürgerinnen
Für die Frauen, die an der waff Frauenstiftung teilnehmen, bedeutet die Möglichkeit einer qualifizierten Ausbildung nicht nur eine Verbesserung ihrer beruflichen Perspektiven, sondern auch ein Plus an Selbstbewusstsein und Unabhängigkeit. Durch die finanzielle Unterstützung und die umfassende Berufsorientierung können sie ihre Karriereziele verwirklichen und zu Vorbildern für andere Frauen werden.
Die Initiative der Stadt Wien zeigt, dass gezielte Maßnahmen zur Förderung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt nicht nur die individuelle Lebenssituation der Teilnehmerinnen verbessern, sondern auch positive Auswirkungen auf die Gesellschaft als Ganzes haben können.
Ein Blick in die Zukunft
Die waff Frauenstiftung ist ein wichtiger Schritt in Richtung Gleichstellung der Geschlechter auf dem Arbeitsmarkt. Die Stadt Wien hat erkannt, dass die Förderung von Frauen nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch ein wirtschaftlicher Vorteil ist. Durch die Investition in die Ausbildung von Frauen wird nicht nur deren individuelle Lebenssituation verbessert, sondern auch das Potenzial der gesamten Gesellschaft gestärkt.
Die Zukunft der waff Frauenstiftung sieht vielversprechend aus. Mit der geplanten Erweiterung des Programms und der Möglichkeit, dass weitere Frauen in das Programm aufgenommen werden, wird die Initiative weiter wachsen und noch mehr Frauen die Chance geben, ihre Karriereziele zu erreichen.
Insgesamt zeigt die Initiative der Stadt Wien, dass die Förderung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Lebensqualität und der wirtschaftlichen Stabilität ist. Die waff Frauenstiftung ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie gezielte Maßnahmen zur Förderung von Frauen positive Veränderungen bewirken können.