Am 15. Oktober 2025 verkündete die Energie-Staatssekretärin Elisabeth Zehetner im Rahmen einer Plenarsitzung des Nationalrats in Wien wegweisende Energiereformen, die als starkes Signal für den Wirtschafts- und Industriestandort Österreich gesehen werden. Diese Reformen sollen nicht nur Planungssicherheit bieten, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Industrie sichern.
Ein gezieltes Entlastungspaket für die Industrie
In einer Zeit, in der die Energiepreise weltweit steigen, hat die österreichische Regierung ein gezieltes Entlastungspaket geschnürt, um die heimische Industrie zu stützen. Besonders energieintensive Betriebe, die unter den hohen Energiekosten leiden, sollen dadurch entlastet werden. Die Bedeutung der Energiekosten für die Industrie kann nicht unterschätzt werden, da sie direkt die Wettbewerbsfähigkeit, Standortentscheidungen und Investitionen beeinflussen.
Das Standortabsicherungsgesetz (SAG)
Das neu verabschiedete Standortabsicherungsgesetz (SAG) soll die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Industrie nachhaltig stützen. Unternehmen, die besonders von den steigenden Strompreisen und den indirekten CO₂-Kosten aus dem europäischen Emissionshandel betroffen sind, werden gezielt entlastet. Hierbei wird der Begriff ‚Carbon Leakage‘ relevant, der den Prozess beschreibt, bei dem Unternehmen ihre Produktion in Länder mit weniger strengen Klimaschutzauflagen verlagern. Mit dem SAG wird diesem Phänomen entgegengewirkt, um Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Österreich zu sichern.
- 75 Millionen Euro pro Jahr für 2025 und 2026
- Bis zu 75 Prozent der indirekten CO₂-Kosten werden abgefedert
- Unternehmen müssen in Energieeffizienz und Dekarbonisierung investieren
„Damit fördern wir nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit, sondern auch die grüne Transformation der Industrie“, betonte Zehetner in ihrer Rede.
Die Reform des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes (EAG)
Ein weiterer Meilenstein ist die Reform des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes (EAG), die ebenfalls im Nationalrat beschlossen wurde. Ziel dieser Reform ist es, bestehende Infrastruktur nicht aufzugeben, sondern durch gezielte Förderungen zu modernisieren und fit für die Zukunft zu machen. Besonders Biogasanlagen stehen im Fokus dieser Maßnahmen.
Finanzierungslösungen für Biomethan- und Biogasanlagen
Das reformierte EAG umfasst gezielte Finanzierungslösungen für Biomethan- und Biogasanlagen. Darüber hinaus enthält es eine Übergangsregelung für Biogas-Verstromungsanlagen, deren Verträge 2026 auslaufen würden. Diese Regelung schafft Sicherheit für bestehende Anlagen bis zum Inkrafttreten einer neuen Regelung im Erneuerbaren-Gase-Gesetz.
„So stellen wir sicher, dass nachhaltige Technologien weiter gefördert und bestehende Strukturen als Teil der Energiewende genutzt werden können“, so Zehetner. Gleichzeitig werden die Nachhaltigkeitskriterien für flüssige Biobrennstoffe und Biomassebrennstoffe an die EU-Erneuerbaren-Richtlinie angepasst.
Politische Zusammenhänge und Abhängigkeiten
Die beschlossenen Maßnahmen sind nicht nur ein nationaler Erfolg, sondern auch Teil eines größeren politischen Kontextes. Die EU hat sich ehrgeizige Klimaziele gesetzt, die nur durch die Zusammenarbeit aller Mitgliedsstaaten erreicht werden können. Österreichs Energiereformen sind ein Schritt in Richtung dieser Ziele und zeigen, dass das Land bereit ist, seine Verantwortung im Kampf gegen den Klimawandel ernst zu nehmen.
Vergleich mit anderen Ländern
Im Vergleich zu anderen EU-Ländern, die ebenfalls mit hohen Energiekosten kämpfen, zeigt Österreich mit diesen Maßnahmen, dass es möglich ist, eine Balance zwischen wirtschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit und umweltpolitischen Zielen zu finden. In Deutschland beispielsweise wird derzeit über ähnliche Maßnahmen diskutiert, jedoch fehlt es dort noch an der politischen Einigkeit, um vergleichbare Gesetze zu verabschieden.
Konkrete Auswirkungen auf normale Bürger
Die Energiereformen werden nicht nur die Industrie entlasten, sondern auch indirekt positive Auswirkungen auf die Bürger haben. Durch die Sicherung von Arbeitsplätzen und die Förderung von Investitionen in die grüne Transformation werden langfristig auch die Lebensqualität und die Umweltstandards verbessert. Zudem könnten die Maßnahmen zu stabileren Energiepreisen führen, was letztlich auch den privaten Haushalten zugutekommt.
Expertenmeinungen
Ein Energieexperte erklärte, dass die Maßnahmen ein wichtiger Schritt seien, um die österreichische Industrie für die Herausforderungen der Zukunft zu rüsten. „Diese Reformen sind notwendig, um den Standort Österreich zu sichern und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten“, so der Experte.
Zukunftsausblick
Die Zukunft der österreichischen Energiepolitik sieht vielversprechend aus. Mit den verabschiedeten Reformen hat die Regierung einen klaren Kurs in Richtung Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit eingeschlagen. Dennoch wird es entscheidend sein, wie diese Maßnahmen in den kommenden Jahren umgesetzt und weiterentwickelt werden. Die Herausforderungen des Klimawandels und der globalen Wirtschaft erfordern ständige Anpassungen und Innovationen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Reformen auf die wirtschaftliche Lage Österreichs auswirken werden. Doch eines ist sicher: Mit diesen Maßnahmen hat Österreich einen entscheidenden Schritt in Richtung einer nachhaltigen und wettbewerbsfähigen Zukunft gemacht.
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