Die Steiermark steht vor einem bedeutsamen Wandel: Der weltweit agierende Konzern Nidec hat angekündigt, in den kommenden zwei Jahren über 22 Millionen Euro in seinen Standort in Fürstenfeld zu investieren. Diese Nachricht kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Region ohnehin im Fokus wirtschaftlicher Entwicklungen steht.
Was steckt hinter Nidecs Megainvestition?
Der japanische Mischkonzern Nidec, gegründet 1973 in Kyoto, ist eine globale Größe mit über 110.000 Mitarbeitenden weltweit. In Fürstenfeld betreibt das Unternehmen das letzte verbliebene Werk für Kältekompressoren in Europa. Seit der Übernahme des Werks im Jahr 2020 hat Nidec bereits mehr als 40 Millionen Euro in den Ausbau der Produktionskapazitäten, Automatisierung sowie Forschung und Entwicklung investiert.
Innovationen, die die Welt verändern können
Die jüngsten Investitionen von Nidec konzentrieren sich auf zwei Hauptprojekte: Eine neue Produktionslinie für Wechselrichter und die „ATOM“-Kompressoren-Familie, die weltweit als die kompakteste ihrer Art gilt. Diese innovativen Kompressoren sollen den Energieverbrauch um bis zu 25 % senken – ein enormer Vorteil für die Umwelt und die Betriebskosten der Endverbraucher.
Steiermark: Ein Magnet für Hightech-Unternehmen
Die Steiermark hat sich in den letzten Jahren als attraktiver Standort für internationale Unternehmen etabliert. Die Gründe dafür sind vielfältig: Fachkräfte auf höchstem Niveau, eine enge Zusammenarbeit mit Universitäten und Forschungsinstituten sowie eine strategische Lage in Europa. „Forschung und Entwicklung sind eine unserer großen Stärken“, betont Willibald Ehrenhöfer, Landesrat für Wirtschaft, Arbeit, Finanzen, Wissenschaft und Forschung.
Eine Region im Aufwind
Die Investitionen von Nidec sind nicht nur ein Gewinn für das Unternehmen selbst, sondern auch ein starkes Signal für die gesamte Region. Sie stärken die lokale Wertschöpfung und sichern hochwertige Arbeitsplätze. „Die Entscheidung von Nidec zeigt, dass der Wirtschaftsstandort Österreich international überzeugt“, erklärt Severin Gruber vom Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus.
Der Weg zur Weltspitze: Nidecs Center of Excellence
Nidecs Standort in Fürstenfeld gehört zur Business Unit „ACIM“, die sich auf Antriebskomponenten für Haushalts- und Industrieanwendungen spezialisiert hat. Seit der Übernahme wurden die Kapazitäten erheblich erweitert und neue Produktplattformen eingeführt. „Mit unseren neuen Investitionen bauen wir unser ‘Center of Excellence and Innovation’ weiter aus“, so Valter Taranzano, CEO der Nidec Appliance Automotive Division.
Eine Erfolgsgeschichte trotz Herausforderungen
Die Geschichte des Standorts in Fürstenfeld ist eine von Herausforderungen und Erfolgen. Ursprünglich 1982 von der Zanussi Gruppe gegründet, wechselte das Werk mehrmals den Besitzer. 2017 wurde es von Nidec erworben, musste jedoch aufgrund von EU-Vorgaben wieder abgegeben werden. 2020 stand das Werk kurz vor der Schließung, bevor Nidec es erneut übernahm und wiedereröffnete.
Unterstützung durch lokale und nationale Agenturen
Die Austrian Business Agency (ABA) und die Steirische Wirtschaftsförderungsgesellschaft (SFG) haben Nidec bei den Betriebserweiterungen intensiv unterstützt. „Am Beispiel von Nidec werden die Vorteile des Industriestandorts sichtbar“, sagt René Tritscher, Geschäftsführer der ABA.
Zukunftsausblick: Was erwartet die Steiermark?
Die Investitionen von Nidec sind ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen und innovativen Zukunft für die Steiermark. „Unser Standort profitiert von der hohen Qualifikation der Mitarbeitenden und dem Fokus auf Innovation und Nachhaltigkeit“, erklärt Valter Taranzano. Die Kooperation mit Universitäten und Partnern vor Ort soll weiter ausgebaut werden, um Haushaltsgeräte noch effizienter zu machen.
Die Unterstützung durch das aws Twin Transition-Programm und die Forschungsförderung durch die FFG haben diese Entwicklungen erst möglich gemacht. Die Zusammenarbeit mit der Austrian Business Agency (ABA) sieht Nidec als Schlüssel für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit.
Ein starkes Signal in herausfordernden Zeiten
In einer Zeit, in der viele Unternehmen mit wirtschaftlichen Unsicherheiten zu kämpfen haben, setzen Nidecs Investitionen ein starkes Zeichen für Zuversicht und Wachstum. „Für die Region Fürstenfeld, die Steiermark und Österreich insgesamt ist das Bekenntnis von Nidec zum Standort eine äußerst erfreuliche Nachricht“, so René Tritscher.
Fotos der Veranstaltung und weitere Informationen finden Sie im Laufe des Tages auf der Webseite der Austrian Business Agency.