Am 7. Oktober 2025 wurde ein historischer Meilenstein in der Geschichte des österreichischen öffentlichen Dienstes erreicht. Nach intensiven Verhandlungen konnte ein Abschluss erzielt werden, der nicht nur die Gehälter der Beschäftigten im öffentlichen Dienst regelt, sondern auch erhebliche Einsparungen für das Budget des Landes vorsieht. Die Verhandlungen, die von Staatssekretär Alexander Pröll geleitet wurden, führten zu einer durchschnittlichen Inflationsabgeltung von 1,5 % bis 2028.

Ein historischer Schritt für den öffentlichen Dienst

Zum ersten Mal in der Geschichte der Zweiten Republik wurde ein bestehender Abschluss für den öffentlichen Dienst neu verhandelt. Diese Entscheidung, die von vielen als mutiger Schritt in wirtschaftlich unsicheren Zeiten angesehen wird, zielt darauf ab, die Lohn-Preis-Spirale zu durchbrechen und die Inflation zu kontrollieren. Mit einer Einsparung von über 310 Millionen Euro im Jahr 2026 wird ein bedeutender Beitrag zur Stabilisierung des Staatshaushalts geleistet.

Die Details der Vereinbarung

Die Vereinbarung sieht vor, dass es vom 1. Januar 2026 bis zum 30. Juni 2026 keine Gehaltserhöhungen geben wird. Ab dem 1. Juli 2026 erfolgt eine Anhebung der Gehälter um 3,3 %, gefolgt von zwei weiteren Erhöhungen von jeweils 1 % im Jahr 2027 und 2028. Diese Anpassungen sollen nicht nur die Kaufkraft der Beschäftigten sichern, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs stärken.

  • Keine Erhöhung vom 1. Januar 2026 bis zum 30. Juni 2026
  • 3,3 % Erhöhung vom 1. Juli 2026 bis zum 31. Juli 2027
  • 1 % Erhöhung vom 1. August 2027 bis zum 31. August 2028
  • 1 % Erhöhung vom 1. September 2028 bis zum 31. Dezember 2028

Die Rolle der Sozialpartner

Finanzminister Markus Marterbauer lobte die konstruktive sozialpartnerschaftliche Zusammenarbeit, die diesen Erfolg erst möglich gemacht hat. Er betonte, dass die Lösung sowohl ökonomisch als auch sozial vernünftig sei und die Kaufkraft insbesondere bei den niedrigen Gehältern erhalten bleibe. Diese Zusammenarbeit ist ein Paradebeispiel für das Modell Österreich, das auf Dialog und Kompromiss setzt.

Das „2-1-0-Ziel“

Ein zentrales Element der Verhandlungen war das sogenannte „2-1-0-Ziel“ von Bundeskanzler Christian Stocker. Diese Formel sieht vor, die Inflation auf 2 % zu senken und ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum von 1 % zu erreichen, während die Lohn-Preis-Spirale gestoppt wird. Dieses Ziel ist in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit von entscheidender Bedeutung, um die Stabilität der österreichischen Wirtschaft zu gewährleisten.

Vergleich mit anderen Bundesländern

Im Vergleich zu anderen Bundesländern und Ländern hat Österreich mit diesem Abschluss einen einzigartigen Weg eingeschlagen. Während viele Länder mit steigender Inflation und wirtschaftlicher Unsicherheit kämpfen, setzt Österreich auf eine gezielte Steuerung der Löhne im öffentlichen Dienst, um langfristige Stabilität zu gewährleisten. Diese Strategie könnte als Vorbild für andere Länder dienen, die ähnliche Herausforderungen bewältigen müssen.

Auswirkungen auf die Bürger

Für die Bürger bedeutet dieser Abschluss nicht nur eine Stabilisierung der öffentlichen Finanzen, sondern auch eine Sicherung der Kaufkraft. Durch die gezielte Anpassung der Gehälter wird verhindert, dass die Inflation die Einkommen der Beschäftigten im öffentlichen Dienst übermäßig schmälert. Dies ist besonders wichtig in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten, die viele Haushalte belasten.

Ein Blick in die Zukunft

Die Einigung wird als wichtiger Schritt angesehen, um Österreichs Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und die wirtschaftliche Stabilität des Landes zu sichern. Experten sind sich einig, dass nur durch echte Strukturreformen und Einsparungen in der Verwaltung das Budget langfristig abgesichert werden kann. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob die getroffenen Maßnahmen die gewünschten Effekte erzielen und Österreich auf einem stabilen wirtschaftlichen Kurs halten können.

Diese Verhandlungen und ihre Ergebnisse sind ein starkes Signal für die Zukunft des öffentlichen Dienstes in Österreich. Sie zeigen, dass durch Dialog und Kooperation große Herausforderungen gemeistert werden können. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Vereinbarung langfristig auf die österreichische Wirtschaft und die Lebensqualität der Bürger auswirken wird.