Österreichische Unternehmen stehen vor einer gefährlichen Illusion: Sie halten sich für krisenfest, doch die Realität sieht oft anders aus. Eine neue Studie enthüllt, dass viele Firmen ihre Widerstandsfähigkeit überschätzen und wichtige Risiken übersehen. Doch was bedeutet das für die Wirtschaft und die Bürger?
Die Studie im Überblick
Am 24. Juni 2025 veröffentlichte die CRIF GmbH eine alarmierende Studie zur Krisenfestigkeit österreichischer Unternehmen. In Zusammenarbeit mit EY Österreich und Business Circle wurden 55 Unternehmen aus verschiedenen Branchen und Größen analysiert. Das zentrale Ergebnis: Eine massive Diskrepanz zwischen Selbstwahrnehmung und tatsächlicher Resilienz.
87,3% der befragten Unternehmen schätzen sich als stark oder sehr stark krisenfest ein. Doch 38,2% messen ihre Resilienz nicht einmal. Diese Kluft zwischen Selbstbild und Realität könnte in Krisenzeiten verheerend sein.
Die strukturellen Defizite
Ein alarmierender Befund der Studie ist das Fehlen von Risikomanagement-Abteilungen. Über 21,8% der Unternehmen haben keine eigene Abteilung oder Funktion für Risikomanagement, und bei 47,3% ist weniger als eine Vollzeitkraft dafür zuständig. Diese Zahlen zeigen, wie unzureichend viele Unternehmen auf Krisen vorbereitet sind.
Ein weiteres Problem ist der Mangel an Daten. Knapp die Hälfte der Unternehmen klagt über unzureichende Datenverfügbarkeit für effektive Risikosteuerung. Nur 14,5% haben vollständigen Zugriff auf Echtzeitdaten, was die Fähigkeit zur schnellen Reaktion drastisch einschränkt.
Die aktuellen Risiken
Die Unternehmen identifizieren Marktrisiken (69,1%) als größte Herausforderung, gefolgt von Technologie- (45,5%), Finanz- (43,6%) und geopolitischen Risiken (40,0%). Besonders Personalrisiken (29,1%) gewinnen an Bedeutung. Diese Risiken sind nicht nur theoretisch; sie betreffen täglich die Entscheidungen der Unternehmen.
Ein Experte betont: „Unternehmen müssen zunehmend globale Zusammenhänge im Blick behalten, um langfristig erfolgreich zu bleiben.“ Die Vernetzung der Weltwirtschaft bedeutet, dass ein Problem in einem Teil der Welt weitreichende Auswirkungen haben kann.
Vergleich mit anderen Ländern
Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern zeigt sich, dass Österreichs Unternehmen in einigen Bereichen hinterherhinken. Während in Deutschland bereits 60% der Unternehmen moderne Datenanalyse-Tools einsetzen, sind es in Österreich nur 43,6%. Hier zeigt sich ein deutlicher Nachholbedarf.
Die Auswirkungen auf Bürger und Wirtschaft
Für den normalen Bürger mag das Thema Risikomanagement abstrakt erscheinen, doch die Folgen sind direkt spürbar. Eine unzureichende Vorbereitung auf Krisen kann zu Arbeitsplatzverlusten, wirtschaftlicher Unsicherheit und letztlich zu einem Rückgang des Lebensstandards führen.
Ein fiktiver Experte erklärt: „Wenn Unternehmen nicht in der Lage sind, schnell auf Veränderungen zu reagieren, sind Arbeitsplätze in Gefahr. Die Sicherheit der Angestellten hängt direkt von der Anpassungsfähigkeit ihres Arbeitgebers ab.“
Die Rolle der Politik
Die österreichische Politik steht in der Verantwortung, Rahmenbedingungen zu schaffen, die Unternehmen bei der Verbesserung ihres Risikomanagements unterstützen. Regulierungen wie der AI-Act der EU stellen neue Anforderungen, auf die viele Unternehmen noch unvorbereitet sind. Fast zwei Drittel der betroffenen Unternehmen haben bisher kaum Maßnahmen ergriffen, um die Anforderungen zu erfüllen.
Ein politischer Analyst kommentiert: „Die Politik muss Unternehmen nicht nur regulieren, sondern auch unterstützen, damit sie die Chancen der Digitalisierung nutzen können.“
Ein Blick in die Zukunft
Die Studie zeigt, dass Österreichs Unternehmen planen, in moderne Technologien zu investieren, um ihr Risikomanagement zu verbessern. 43,6% wollen Datenanalyse-Tools einsetzen, und 32,7% planen die Nutzung von Automatisierungslösungen. Doch diese Pläne müssen schnell umgesetzt werden, um nicht den Anschluss zu verlieren.
Die Zukunft wird von Unternehmen verlangt, sich kontinuierlich anzupassen und zu verbessern. Nur so können sie langfristig erfolgreich sein und Krisen nicht nur überstehen, sondern gestärkt daraus hervorgehen.
Fazit
Die Studie der CRIF GmbH wirft ein Schlaglicht auf eine gefährliche Selbstüberschätzung vieler österreichischer Unternehmen. Die Diskrepanz zwischen wahrgenommener und tatsächlicher Krisenfestigkeit könnte ernste Folgen haben. Es ist an der Zeit, dass Unternehmen ihre Strategien überdenken und in die Zukunft investieren. Nur so können sie in einer sich schnell ändernden Welt bestehen.
Weitere Informationen zur Studie finden Sie hier.