Am 1. November wird weltweit der Welt-Vegan-Tag gefeiert, ein Tag, der die Aufmerksamkeit auf die Vorteile und die steigende Popularität der pflanzlichen Ernährung lenkt. Besonders in Österreich gibt es dieses Jahr einen Grund mehr zu feiern: Der erste Haferdrink aus 100 % österreichischem Hafer hat das begehrte rot-weiß-rote AMA-Gütesiegel erhalten. Doch was bedeutet das eigentlich für die Konsumenten und den Markt?
Was ist das AMA-Gütesiegel?
Das AMA-Gütesiegel ist ein Qualitätssiegel, das in Österreich für Lebensmittel vergeben wird, die bestimmte Kriterien in Bezug auf Herkunft, Qualität und Produktion erfüllen. Es steht für kontrollierte Qualität, nachvollziehbare Herkunft und unabhängige Kontrolle. Besonders bei pflanzlichen Drinks, die oft aus verschiedenen Rohstoffen bestehen, ist die Herkunftskennzeichnung für viele Konsumenten ein entscheidendes Kaufkriterium.
Warum ist das AMA-Gütesiegel wichtig?
In einer Zeit, in der die Herkunft von Lebensmitteln zunehmend in den Fokus rückt, bietet das AMA-Gütesiegel den Konsumenten Sicherheit. Es garantiert, dass der Hauptrohstoff – sei es Hafer, Dinkel oder Soja – aus regionaler Landwirtschaft stammt und nach strengen Kriterien erzeugt wurde. Verbotene Farb- und Konservierungsstoffe sind tabu, und regelmäßige Analysen sorgen für Naturbelassenheit und Qualität.
Historischer Hintergrund der pflanzlichen Ernährung
Die pflanzliche Ernährung hat eine lange Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. Schon die alten Griechen und Römer kannten vegetarische und vegane Ernährungsweisen. In den letzten Jahrzehnten hat der Trend zur pflanzlichen Ernährung jedoch weltweit zugenommen, getrieben von gesundheitlichen, ökologischen und ethischen Überlegungen. In Österreich hat sich dieser Trend in den letzten Jahren ebenfalls verstärkt, wie die aktuellen Zahlen der RollAMA (rollierende Agrarmarktanalyse) zeigen.
Entwicklung in Österreich
Laut der RollAMA, die in Zusammenarbeit mit YouGov Shopper Panel und KeyQUEST Marktforschung durchgeführt wird, stieg der Anteil der Haushalte, die pflanzliche Alternativen kaufen, im ersten Halbjahr 2025 auf 47 Prozent. Besonders pflanzliche Alternativen zu Milchprodukten sind gefragt: Die Mengen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um beeindruckende 22,3 Prozent, der Wert um 11,1 Prozent. Innerhalb dieser Kategorie verzeichnen Hafer-, Soja- und Nussdrinks den größten Zuwachs.
Vergleich mit anderen Bundesländern
Während in Wien und Niederösterreich pflanzliche Drinks besonders beliebt sind, zeigt sich in ländlicheren Regionen wie der Steiermark oder Kärnten noch eine stärkere Präferenz für traditionelle Milchprodukte. Dennoch ist auch hier ein leichter Anstieg bei den pflanzlichen Alternativen zu verzeichnen. Diese regionale Variation kann auf unterschiedliche kulturelle und wirtschaftliche Hintergründe zurückgeführt werden.
Wie wirkt sich das auf den Alltag der Bürger aus?
Für viele Österreicher bedeutet die Einführung von pflanzlichen Drinks mit AMA-Gütesiegel eine neue Möglichkeit, ihren Konsum nachhaltiger zu gestalten, ohne auf Qualität zu verzichten. Besonders für Familien, die Wert auf regionale Produkte legen, bietet das Siegel eine zusätzliche Sicherheit. Zudem könnte der Trend zu pflanzlichen Alternativen langfristig zu einer Diversifizierung des Angebots im Lebensmittelhandel führen, was den Verbrauchern mehr Auswahlmöglichkeiten bietet.
Expertenmeinungen und Zukunftsausblick
Ein Experte der AMA-Marketing erklärt, dass die Einführung von pflanzlichen Drinks mit AMA-Gütesiegel ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger Ernährung ist. „Wir sehen, dass immer mehr Konsumenten auf die Herkunft ihrer Lebensmittel achten und regionale Produkte bevorzugen. Das AMA-Gütesiegel bietet hier eine wichtige Orientierungshilfe“, so der Experte.
Für die Zukunft erwartet die AMA-Marketing eine weitere Zunahme der Vielfalt an pflanzlichen Alternativen im Handel. Bereits 2026 sollen weitere Produkte mit dem AMA-Gütesiegel folgen, was den Trend zur pflanzlichen Ernährung weiter unterstützen dürfte.
Politische Zusammenhänge und Abhängigkeiten
Die Förderung regionaler Produkte steht auch im Einklang mit politischen Zielen, die regionale Landwirtschaft zu unterstützen und die Abhängigkeit von Importen zu reduzieren. Durch die Vergabe des AMA-Gütesiegels wird die heimische Landwirtschaft gestärkt und gleichzeitig ein Beitrag zum Umweltschutz geleistet, da kürzere Transportwege den CO2-Ausstoß reduzieren.
Fazit
Der Welt-Vegan-Tag 2025 markiert einen wichtigen Meilenstein für die pflanzliche Ernährung in Österreich. Mit dem ersten Haferdrink, der das AMA-Gütesiegel trägt, wird ein Zeichen für Qualität und Nachhaltigkeit gesetzt. Die steigende Nachfrage nach pflanzlichen Alternativen zeigt, dass immer mehr Menschen bereit sind, ihren Konsum zu überdenken und bewusster zu gestalten. Ein Trend, der sich in den kommenden Jahren wohl noch verstärken wird.