In einer Zeit, in der politische Diskussionen oft von einem ständigen Hin und Her geprägt sind, hat der ÖVP-Klubobmann August Wöginger am Donnerstag, dem 16. Oktober 2025, eine klare Botschaft ausgesendet: Die Regierung steht fest an der Seite der Seniorinnen und Senioren, die das Fundament unserer Gesellschaft gelegt haben. Mit einer Reihe von Reformen und Anpassungen will die ÖVP sicherstellen, dass die ältere Generation nicht nur abgesichert ist, sondern auch von den wirtschaftlichen Fortschritten profitiert.

Die 2-1-0-Formel: Ein neuer Ansatz für Wirtschaft und Gesellschaft

Der Begriff ‚2-1-0-Formel‘ mag auf den ersten Blick kryptisch erscheinen, doch er steht für ein ambitioniertes Ziel der Regierung: Zwei Prozent Inflation, mindestens ein Prozent Wirtschaftswachstum und null Toleranz gegenüber jenen, die unsere demokratischen Werte in Frage stellen. Diese Formel soll als Leitfaden für die kommenden Jahre dienen und die Richtung vorgeben, in die sich Österreich entwickeln soll.

Was bedeutet Inflation?

Inflation beschreibt den Anstieg des Preisniveaus für Waren und Dienstleistungen über einen bestimmten Zeitraum. Eine moderate Inflation ist oft ein Zeichen für eine wachsende Wirtschaft, da sie auf eine erhöhte Nachfrage hinweist. Zu hohe Inflation kann jedoch die Kaufkraft der Bürger mindern, weshalb die Regierung bemüht ist, sie auf einem stabilen Niveau zu halten.

Wichtige Maßnahmen im Überblick

Wöginger betonte in seiner Rede die Vielzahl an Maßnahmen, die in den letzten Plenartagen auf den Weg gebracht wurden. Dazu gehören:

  • Stromkostenausgleich für die Industrie
  • Verdopplung des Investitionsfreibetrags von zehn auf 20 Prozent
  • Förderung und Absicherung von Biogasanlagen
  • Neue Regelungen für freie Dienstnehmer
  • Ein neues Modell der Bildungskarenz
  • Einführung eines neuen Aufenthaltstitels für Grenzgängerinnen und Grenzgänger
  • Einheitliche Trinkgeldpauschalen
  • Das Pensionsanpassungsgesetz 2026
  • Das Gesundheitstelematikgesetz

Jede dieser Maßnahmen zielt darauf ab, die wirtschaftliche Stabilität und das soziale Wohl der Bevölkerung sicherzustellen.

Der Stromkostenausgleich: Eine notwendige Entlastung

Die Energiepreise sind in den letzten Jahren weltweit gestiegen, was viele Industriezweige unter Druck gesetzt hat. Der Stromkostenausgleich soll sicherstellen, dass die heimische Industrie wettbewerbsfähig bleibt und keine Arbeitsplätze verloren gehen. Dies ist besonders wichtig für energieintensive Branchen, die einen erheblichen Teil ihrer Produktionskosten für Strom aufwenden müssen.

Pensionsanpassung: Ein umstrittenes Thema

Die geplante Pensionsanpassung für 2026 sorgt für Diskussionen. Während die Opposition von einer ‚Klein-Klein-Diskussion‘ spricht, verteidigt Wöginger die Anpassungen als sozial ausgewogen und gerecht. Die Kernpunkte der Anpassung sind:

  • Volle Inflationsabgeltung von 2,7 Prozent für Pensionen bis 2.500 Euro
  • Ein Fixbetrag von 67,5 Euro für Pensionen über 2.500 Euro

Diese Regelung betrifft zwei Drittel aller Seniorinnen und Senioren mit einer gesetzlichen Pension und soll sicherstellen, dass die Inflation nicht die Kaufkraft der Rentner schmälert.

Historische Entwicklung der Pensionsanpassungen

In den letzten drei Jahren wurden die Pensionen trotz wirtschaftlicher Krisen um rund 20 Prozent erhöht. Dies zeigt das Engagement der Regierung, die Kaufkraft der älteren Generation zu sichern. Die Einführung des Pensionskontos hat zudem für mehr Transparenz gesorgt, da nun jeder Bürger auf Knopfdruck sehen kann, welche Pension er zu erwarten hat.

Vergleich mit anderen Ländern

Im internationalen Vergleich steht Österreich mit seinen Pensionshöhen gut da. In vielen anderen Ländern erreichen die Renten nicht einmal die Hälfte der österreichischen Beträge. Dies ist ein Beleg für das gut funktionierende Sozialsystem, das hierzulande etabliert ist.

Die Rolle der Sozialversicherung

Wöginger dankte in seiner Rede auch den Mitarbeitern der Sozialversicherung, die einen wesentlichen Beitrag zur Stabilität des Systems leisten. Die Sozialversicherung in Österreich stellt sicher, dass alle Bürger im Alter abgesichert sind, was in vielen anderen Ländern nicht in diesem Ausmaß gewährleistet ist.

Teilpension und Korridorpension: Ein Blick in die Zukunft

Ab 2026 wird es eine Teilpension geben, die es älteren Arbeitnehmern ermöglicht, schrittweise in den Ruhestand zu wechseln. Dies ist besonders für jene von Vorteil, die noch nicht vollständig aus dem Berufsleben ausscheiden möchten, aber dennoch ihre Arbeitszeit reduzieren wollen. Zudem wird der Nachhaltigkeitsmechanismus eingeführt, um die langfristige Stabilität des Pensionssystems zu gewährleisten.

Fazit: Ein Schritt in die richtige Richtung?

Die geplanten Reformen und Anpassungen der ÖVP sind ein klares Bekenntnis zur Unterstützung der älteren Generation. Während es sicherlich noch Diskussionen und Anpassungen geben wird, ist der eingeschlagene Weg ein Zeichen dafür, dass die Regierung die Herausforderungen der Zukunft ernst nimmt und bereit ist, notwendige Schritte zu unternehmen.

Für die Bürger bedeutet dies, dass sie sich auch in unsicheren Zeiten auf ein stabiles Sozialsystem verlassen können. Die Maßnahmen sind darauf ausgelegt, die wirtschaftliche Stabilität zu sichern und gleichzeitig soziale Gerechtigkeit zu fördern. Ob dies gelingt, wird die Zeit zeigen, doch die Richtung scheint zu stimmen.

Weitere Informationen zu den geplanten Maßnahmen finden Sie auf der offiziellen Pressemitteilung der ÖVP.