Die Pflege im Burgenland erlebt einen Innovationsschub, der seinesgleichen sucht. Mit gezielten Investitionen in neue Einrichtungen und Modelle setzt das Burgenland ein starkes Zeichen für die Zukunft der Pflege. Doch was steckt hinter diesen Maßnahmen und wie wirken sie sich auf die Bürger aus? Wir werfen einen genauen Blick auf die aktuellen Entwicklungen und deren Bedeutung für die Region.

Ein Blick in die Zukunft der Pflege

Am 1. November 2025 gab die Landesholding Burgenland GmbH bekannt, dass sie massiv in die Pflegeinfrastruktur investiert. Dies geschieht vor dem Hintergrund einer immer älter werdenden Gesellschaft, die den Bedarf an Pflegeleistungen stetig steigen lässt. Soziallandesrat Leonhard Schneemann betont: ‚Pflege ist eine öffentliche Aufgabe, die allen Menschen in gleicher Qualität zugutekommen soll.‘ Diese Aussage unterstreicht die Verpflichtung des Burgenlands, eine verlässliche und hochwertige Pflegeinfrastruktur zu schaffen.

Neue stationäre Einrichtungen als Herzstück

Im Bezirk Oberwart wird in Redlschlag ein neues, modernes Pflegewohnhaus eröffnet. Dieses ersetzt das bestehende Pflegewohnhaus in Bernstein und bietet 60 Langzeit- und vier Kurzzeitpflegeplätze. Damit wird das Bettenangebot nahezu verdoppelt. Die Errichtung erfolgt durch die SOWO – So Wohnt Burgenland GmbH, während der Betrieb von den Sozialen Diensten Burgenland (SDB) übernommen wird.

Ein weiteres Highlight ist das geplante Hospiz in Oberpullendorf, das erste seiner Art im Burgenland. Mit zehn Betten soll es ab Anfang 2027 eine umfassende palliative Betreuung bieten. Diese Einrichtung wird von einem multiprofessionellen Team aus Pflegekräften, Sozialarbeitern, Psychologen und Therapeuten betrieben, um eine ganzheitliche Versorgung der Patienten zu gewährleisten.

Mobile Pflege: Ein Schritt in die Zukunft

Auch die mobile Pflege wird im Burgenland neu gedacht. Geplant sind 71 Pflegestützpunkte, die eine gemeindenahe Betreuung und Versorgungssicherheit garantieren. Das Konzept wurde bereits in Schattendorf erfolgreich erprobt und wird nun auf das gesamte Land ausgeweitet.

Besonders im mobilen Palliativbereich wird eine flächendeckende Versorgung angestrebt. Zwei mobile Palliativteams sind seit 2021 im Einsatz und koordinieren von Eisenstadt und Güssing aus die Einsätze für das gesamte Burgenland. Diese Teams bestehen aus Fachkräften der Palliativmedizin, Pflege und Sozialarbeit und arbeiten eng mit stationären Einrichtungen und Hausärzten zusammen.

Betreuung daheim: Ein Modell mit Zukunft

Ein weiterer wichtiger Baustein der Pflegeoffensive ist das Anstellungsmodell für betreuende Angehörige. Dieses Modell, das 2019 eingeführt wurde, bietet Angehörigen eine finanzielle und sozialversicherungsrechtliche Absicherung. Die Anstellung erfolgt ab Pflegestufe 3 über die Pflegeservice Burgenland GmbH. Seit 2024 können auch Vertrauenspersonen, die nicht verwandt sind, angestellt werden.

Bis Oktober 2025 haben 734 Personen dieses Modell in Anspruch genommen, aktuell sind es 392. Diese Zahl zeigt, wie wichtig und erfolgreich dieses Modell ist, um pflegende Angehörige zu entlasten und zu unterstützen.

Historischer Kontext und Vergleich

Der demografische Wandel stellt nicht nur das Burgenland, sondern ganz Österreich vor große Herausforderungen. Historisch gesehen hat sich die Pflege in Österreich seit den 1970er Jahren stark verändert. Damals lag der Schwerpunkt auf der stationären Versorgung, während heute mobile und flexible Pflegeangebote an Bedeutung gewinnen.

Im Vergleich zu anderen Bundesländern geht das Burgenland mit seinen Investitionen einen Schritt weiter. Während etwa in Wien der Fokus auf der Erweiterung bestehender Einrichtungen liegt, setzt das Burgenland auf den Ausbau neuer Strukturen und Modelle. Dies könnte als Vorbild für andere Regionen dienen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen.

Konkrete Auswirkungen auf die Bürger

Für die Bürger des Burgenlands bedeutet diese Offensive eine deutliche Verbesserung der Pflegeversorgung. Die neuen Einrichtungen und Modelle bieten nicht nur mehr Pflegeplätze, sondern auch eine qualitativ hochwertige Betreuung. Dies ist besonders wichtig für Menschen, die auf Pflege angewiesen sind oder Angehörige pflegen.

Ein fiktiver Pflegeexperte erklärt: ‚Diese Investitionen sind ein wichtiger Schritt, um die Pflege zukunftssicher zu machen. Sie bieten den Menschen die Sicherheit, dass sie im Bedarfsfall gut versorgt sind.‘

Zukunftsausblick: Wohin geht die Reise?

Die Pflegeoffensive im Burgenland ist erst der Anfang. In den kommenden Jahren wird es darum gehen, die neuen Modelle und Einrichtungen weiterzuentwickeln und zu optimieren. Ziel ist es, die Pflegeversorgung noch flexibler und individueller zu gestalten.

Auch die Digitalisierung wird eine wichtige Rolle spielen. Digitale Tools und Plattformen könnten helfen, die Pflege effizienter zu gestalten und die Kommunikation zwischen den verschiedenen Akteuren zu verbessern.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Ausbildung von Pflegekräften. Um den steigenden Bedarf zu decken, sind neue Ausbildungswege und -angebote notwendig. Dies könnte auch dazu beitragen, den Pflegeberuf attraktiver zu machen und mehr Menschen für diese wichtige Aufgabe zu gewinnen.

Fazit: Ein starkes Signal für die Zukunft

Die Investitionen in die Pflege im Burgenland sind ein starkes Signal für die Zukunft. Sie zeigen, dass das Land bereit ist, die Herausforderungen des demografischen Wandels aktiv anzugehen und innovative Lösungen zu finden. Für die Bürger bedeutet dies eine bessere Versorgung und mehr Sicherheit im Alter.

Mit diesen Maßnahmen setzt das Burgenland nicht nur ein Zeichen für die Region, sondern auch für ganz Österreich. Die Pflegeoffensive könnte als Modell für andere Bundesländer dienen und die Pflegeversorgung in ganz Österreich nachhaltig verbessern.