Im österreichischen Kulturausschuss geht es heiß her: Eine neue Koordinierungsstelle für Gedenkfeiern und Jubiläen sorgt für hitzige Debatten und emotionale Wortgefechte. Während ÖVP, SPÖ, NEOS und Grüne die Initiative unterstützen, stemmt sich die FPÖ vehement dagegen. Gleichzeitig entbrennt ein Streit um die Zukunft der österreichischen Musikwirtschaft und die Förderung von Blasmusik.
Koordinierungsstelle: Ein notwendiger Schritt oder überflüssiger Bürokratieaufwand?
Mit einer breiten Mehrheit wollen ÖVP, SPÖ, NEOS und Grüne die Schaffung einer zentralen Koordinierungsstelle für Gedenkfeiern und Jubiläen vorantreiben. Diese soll als Schnittstelle zwischen den Bundesländern, der Zivilgesellschaft und weiteren Akteuren fungieren. Die Abgeordnete Katrin Auer von der SPÖ sieht darin eine Chance, die Erinnerungskultur Österreichs zu vertiefen. Doch die FPÖ lehnt diesen Vorschlag kategorisch ab. Ausschussobmann Wendelin Mölzer argumentiert, dass die Koordination solcher Veranstaltungen bereits gut funktioniere und keine neue Einrichtung notwendig sei.
FPÖ fordert: Masterplan für die Musikwirtschaft
Der nächste Zankapfel: Ein Masterplan für den Musikstandort Österreich. Die FPÖ, allen voran Thomas Spalt, drängt auf eine umfassende Strategie zur Förderung der Musikwirtschaft. Doch der Antrag wird vertagt – wieder einmal. Die Regierungsparteien betonen, dass sie die Musikwirtschaft ebenfalls im Fokus haben, doch es brauche Zeit für die Umsetzung. Das stößt bei der FPÖ auf Unverständnis, die bereits im Vorjahr einen ähnlichen Antrag gestellt hatten.
Blasmusik und Musikschulen: FPÖ will mehr Unterstützung
Ein weiteres Anliegen der FPÖ ist die stärkere Unterstützung von Blasmusikkapellen und Musikschulen. Rosa Ecker fordert eine Reform des Gemeinnützigkeitsgesetzes, um Ehrenamtliche zu entlasten und langfristige finanzielle Sicherheiten für Musikschulen zu schaffen. Doch auch dieser Antrag wird vertagt, was bei der FPÖ für Unmut sorgt.
Die Diskussion um Förderungen erreicht ihren Höhepunkt, als Thomas Spalt die Verteilung der Mittel kritisiert. Er beklagt, dass Blasmusik im Vergleich zu „links-alternativer Kunst“ wie den Wiener Festwochen benachteiligt werde. Die FPÖ fordert ein Zeichen der Unterstützung für die Blasmusik, während die NEOS darauf hinweisen, dass Blasmusik bereits gut gefördert sei.
Die hitzigen Debatten im Kulturausschuss zeigen, dass die Themen Gedenkkultur und Musikwirtschaft die Gemüter erhitzen. Ob die politischen Lager zu einem Konsens finden, bleibt abzuwarten. Die nächste Sitzung im Juni verspricht jedenfalls spannend zu werden.