Wien steht Kopf! Vor dem Bundeskanzleramt herrschte heute Aufruhr, als die Armutskonferenz die Regierung aufforderte, endlich das ‚Richtige zu tun‘. Mit einer eindrucksvollen Demonstration im Regierungsviertel machten Sozialorganisationen, Betroffene und Forscher auf die drängenden Probleme der sozialen Sicherheit aufmerksam.
Ein Weckruf für die Regierung
Die Armutskonferenz erinnert die Regierung an ihre eigenen Versprechen und fordert Maßnahmen, die die soziale Schere schließen, anstatt sie zu vergrößern. ‚Die Wirtschaft darf nicht abgewürgt werden, und die Arbeitslosigkeit muss gesenkt werden‘, so die Forderung der Konferenz.
Klimabonus für die Schwächsten
Besonders kritisch sieht die Armutskonferenz die Streichung des Klimabonus. Sie argumentiert, dass dies vor allem Menschen mit geringem Einkommen hart trifft. ‚Eine Familie auf dem Land verliert bis zu 870 Euro!‘, warnen die Aktivisten.
Ältere Menschen besonders betroffen
Auch die Erhöhung der Krankenversicherungsbeiträge für Senioren sorgt für Empörung. ‚Die Belastungen treffen die Ärmsten am härtesten‘, erklärt Martin Schenk, Sozialexperte der Armutskonferenz.
Sozialhilfe: Ein Tropfen auf dem heißen Stein
Mit nur 0,4 Prozent des Staatsbudgets ist die Sozialhilfe ein winziger Posten, der dennoch entscheidend für die ärmsten zwei Prozent der Bevölkerung ist. ‚Hier von einer Budgetsanierung zu sprechen, ist absurd‘, betont Schenk.
Zehn Forderungen für ein gerechteres Österreich
- Energiegrundsicherung: Einführung einer Energie-Grundsicherung für alle.
- Bezahlbarer Wohnraum: Mehr Investitionen in sozialen Wohnbau.
- Gesundheit für alle: Gesundheitsverträglichkeitsprüfung für neue Gesetze.
- Bildung für Benachteiligte: Einführung eines Chancenbonus für Schulen.
- Klimagerechtigkeit: Einkommensabhängiger Klimabonus.
- Kinderarmut bekämpfen: Ausbau des Unterhaltsvorschusses.
- Soziale Menschenrechte: Verankerung in der Verfassung.
- Barrierefreiheit: Unterstützung für Menschen mit Behinderungen.
- Investitionen in die Zukunft: Mehr Mittel für Kinderbetreuung und Gesundheit.
Die Armutskonferenz schließt mit einem eindringlichen Appell: ‚Jetzt ist die Zeit zu handeln, um ein Österreich ohne Armut zu schaffen!‘