Der Nationalrat hat heute einen explosiven Bericht über den Rechtsextremismus in Österreich diskutiert, der die politische Landschaft erschüttert. Der Bericht, der von den meisten Parteien anerkannt wurde, stieß bei der FPÖ auf heftigen Widerstand. Die Freiheitlichen kritisieren ihn als „pseudowissenschaftlich“ und sehen sich selbst ins Visier genommen.

Rechtsextremismus im Fokus: Zahlen steigen dramatisch

Der Bericht, erstellt vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW), zeigt einen alarmierenden Anstieg rechtsextremer Straftaten von 2020 bis 2023. Die Zahlen sind erschreckend, doch die FPÖ zweifelt an der Methodik und spricht von politischer Agitation. Justizministerin Anna Sporrer verteidigt die wissenschaftliche Basis des Berichts und warnt vor der Normalisierung extremistischer Sprache.

FPÖ in der Kritik

Die FPÖ fühlt sich in die Ecke gedrängt und sieht den Bericht als Angriff auf ihre Partei. Harald Stefan von der FPÖ bezeichnet ihn als „Hassschrift gegen die FPÖ“. Doch die anderen Parteien betonen die Gefährlichkeit des Rechtsextremismus für die Demokratie. Besonders der Anstieg antisemitischer und antimuslimischer Vorfälle gibt Anlass zur Sorge.

Streit um Strafmündigkeit: FPÖ fordert härtere Maßnahmen

Ein weiterer Streitpunkt war die Forderung der FPÖ, das Strafmündigkeitsalter auf zwölf Jahre zu senken. Die anderen Parteien lehnten dies ab. Stattdessen setzen sie auf Prävention und Erziehung, um Jugendkriminalität zu bekämpfen. Die FPÖ sieht in der steigenden Jugendkriminalität ein Versagen der Asyl- und Migrationspolitik.

Illegale Grenzübertritte und Asylpolitik

Ein weiterer abgelehnter Antrag der FPÖ zielte darauf ab, illegale Grenzübertritte als Straftat zu erfassen. Die Freiheitlichen sehen darin einen Schlüssel zur Bekämpfung illegaler Migration. Doch die anderen Parteien halten dies für unpraktikabel und warnen vor rechtlichen Problemen.

Die Diskussionen im Nationalrat zeigen ein gespaltenes Bild der österreichischen Politik. Während die einen vor den Gefahren des Rechtsextremismus warnen, sehen andere dies als politisches Manöver. Die kommenden Wochen werden zeigen, wie sich die Debatte weiterentwickelt und ob ein Konsens über die richtigen Maßnahmen gefunden werden kann.